Cover: Save the Ninja ClanSave the Ninja Clan ist ein 2D-Jump'n'Run, in dem man in die Rolle eines Ninjas schlüpft, der seinen Clan aus den Fängen des Bösen befreien muss. Hierzu springt und kämpft man sich durch 30 verschiedene Level, weicht Hindernissen aus und besiegt Widersacher.

Dabei kann man nicht nur ganz Ninja-typisch Wandsprünge ausführen und Wurfmesser verwenden, sondern auch zwischen drei verschiedenen Spezialfähigkeiten hin- und herwechseln. Mithilfe des grünen Stirnbandes kann man einen Doppelsprung ausführen, mit dem violetten Stirnband kann man sich über eine kurze Distanz teleportieren, und das graue Stirnband verleiht einem die Fähigkeit, schnell sprinten zu können. Die meisten Level stellen jeweils eine der Fähigkeiten in den Vordergrund, man kann allerdings jederzeit frei zwischen ihnen wechseln, daher gibt es manchmal mehr als einen Weg, die Hindernisse zu umgehen. Zusätzlich hält das Spiel weitere Movement-Optionen bereit: Wirft man zum Beispiel ein Wurfmesser auf eine Holzwand, bleibt es stecken und kann als Plattform verwendet werden.

Kurze, aber knackige Herausforderungen
Das Leveldesign des Spiels wirkt stark von "Super Meat Boy" inspiriert - die Abschnitte sind eher kurz, relativ anspruchsvoll und beinhalten zahlreiche Kettensägen und Stacheln. Dennoch ist Abwechslung geboten, die verschiedenen Welten unterscheiden sich nicht nur durch die Hintergründe voneinander, sondern auch durch die Gegnertypen und Hindernisse. Die Level sind zudem gut auf das recht umfangreiche Moveset angepasst und es macht Laune, sich elegant durch die Hindernisse zu bewegen. Die meisten Missionen wird man nicht im ersten Versuch meistern, aber die Motivation ist stets hoch, aus den Fehlern zu lernen und es erneut zu versuchen.
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Die einzelnen Level sind durch eine Oberwelt verbunden und lassen sich durch Türen betreten. Dies ist ein nettes Feature, man bekommt die Oberwelt allerdings kaum zu Gesicht, da man nach jedem erfolgreich abgeschlossenen Level auch direkt ins nächste springen kann. Am Ende jeder der drei Welten wartet ein Boss-Abschnitt, in dem man allerdings nicht kämpfen, sondern präzise ausweichen oder Autoscrolling-Passagen meistern muss. Nach Abschluss einer Mission bekommt man ein Replay angezeigt, das auch die Fehlversuche anzeigt - eine weitere Hommage an "Super Meat Boy".
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In jedem Level ist zudem ein Sammelgegenstand versteckt. Dieser ist meist leicht zu entdecken, die Herausforderung liegt eher darin, ihn einzusammeln. Die gefundenen Goodies kann man im Anschluss verwenden, um seine Wurfmesser zu verbessern. Deutlich interessanter sind jedoch die versteckten Events, die im Spielverlauf zu finden sind. In fast jedem Level kann man einen "Glitch" verursachen, wodurch sich eine Textbox öffnet und der "Game Master" zum Spieler spricht. Er kommentiert die Aktionen des Spielers und versucht, einem durch Tricks und besondere Herausforderungen das Leben schwer zu machen. Besteht man den Test, kommt man regulär ins nächste Level - es handelt sich also praktisch um Secret Exits. Diese Begegnungen sind ein echtes Highlight, aber leicht zu übersehen, wodurch man motiviert ist, bereits geschaffte Level zu erneut zu spielen, um die geheimen Passagen aufzuspüren.
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Technik
Die Steuerung von Save the Ninja Clan reagiert genau auf Inputs, wodurch die vom Spiel geforderten, präzisen Bewegungen problemlos möglich sind. Allerdings wird die Steuerung nicht erklärt, und auch wenn man sich trotzdem schnell zurechtfindet, hätten ein Tutorial oder ähnliche Starthilfen nicht geschadet. Der größte Schwachpunkt des Spiels ist definitiv die Grafik - optisch erinnert Save the Ninja Clan an ein Flashgame und ist nicht wirklich ein Hingucker. Auch der Soundtrack ist eher zweckmäßig und passt zur schwachen Präsentation.
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Fazit
Save the Ninja Clan setzt keine neuen Maßstäbe, ist aber ein durchaus spaßiger Platformer. Das Spiel wurde klar von Super Meat Boy inspiriert, bringt durch das Ninja-Thema und die verschiedenen Fähigkeiten jedoch genügend eigene Ideen mit. Leider kann die Präsentation nicht mit dem Gameplay mithalten, Grafik und Sound sind nur unterdurchschnittlich. Wer darüber hinwegsehen kann und 2D-Jump'n'Runs mag, bekommt dennoch einige schöne Stunden geboten.
«CaptainOlimar» Singleplayer: 60%

Verfasst von «CaptainOlimar» am 08.05.2018,
bemustert durch Sometimes You
für bis zu 1 Person/en
Release am 27.04.2018