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Sid Meier's Civilization VI

Nintendo Switch

Sid Meier's Civilization VI, Covermotiv/Artwork
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG Switch Joy-Con Grip Switch Pro Controller Switch Tablet Mode Switch Tabletop Mode Switch Television Mode Kann außerdem auch über den Nintendo eShop heruntergeladen werden
Releasedate: 16.11.2018, Preis: 49,99€, 1-4 Spieler/innen
Es war einmal der Mensch
Von einer kleinen Stadt bis zum allmächtigen Weltreich. Von der Erfindung des Rads bis zur Raumfahrt. Vom Keulenschwinger bis zum Kampfflieger. Die Menschheit hat ein paar erstaunliche Wunder in ihrem Dasein vollbracht und Sid Meier's Civilization VI lässt mich viele dieser Höhepunkte der Schaffenskraft selbst nachstellen und zu meinen Gunsten beeinflussen.
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Als ich jetzt aber ohne Vorkenntnis ein schnelles Spiel anwarf, war ich gleich zu Beginn total überfordert. Aus den 24 verschiedenen Länderrepräsentanten wurde mir zufällig einer ausgewählt, ich wusste nichts über die Kartenbedingungen oder die Anzahl der Kontrahenten. Die Lernkurve ist ungemein hart. Zwar lässt sich vieles erschließen und es stehen sowohl die Beraterin, als auch die Zivilopedia mit nützlichen Ratschlägen zur Seite, doch auch mit dem zuvor vollendeten Tutorial war der Input schlicht zu viel.
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Ich muss mich demnach langsam vorwagen und nicht gleich in den ersten Matches mit einem Gesamtsieg rechnen. Dann stelle ich mir doch mal selbst meine Regeln zusammen. Mit Auswahlmöglichkeiten wird dabei nicht gegeizt. So lässt sich die Karte um mehrere Faktoren beeinflussen, Schwierigkeitsgrade geben Boni für mich oder meine KI-Konkurrenten und auch die Spielgeschwindigkeit beugt sich meinem Willen. Jetzt noch einen namhaften Vertreter eines Landes als meinen Avatar auswählen - wobei jeder andere Fertigkeiten und ein einzigartige Einheiten und Gebäude mitbringt - und ich versuche mich an der Weltherrschaft.
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Frisch ans Werk
Ich starte mein Spiel mit einem Siedler und einer Kriegereinheit. Jetzt kann ich einfach nur meine Hauptstadt auf meinen Startpunkt setzen oder ich gehe sehr ins Detail. Terrain, Frischwasser und Ressourcen wollen schon zu Beginn gut gewählt sein. Baue ich meine erste Siedlung direkt ans Meer, kann ich später einen Hafen daran bauen und schlage zwei Fliegen mit einer Klappe. Doch allzu lange über die Karte laufen ist auch nicht clever, da ich somit meinen Gegnern einen Vorsprung gewähre und Gefahr laufe, in die Hände von Barbaren zu fallen. Und mit denen ist wirklich nicht zu spaßen! Gerade zu Beginn sprießen sie wie Unkraut aus der Erde, schlagen fast überall ihre Lager auf und hauen mir alles kaputt.
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Doch steht meine Stadt, schaue ich mir meine Umgebung genauer an. Sind in meiner Nähe mehr Steinbrüche oder landwirtschaftliche Flächen? Je nach dem Vorkommen innerhalb meiner Stadtgrenze sollte ich meine Forschung danach ausrichten. Da ich in der Antike starte, muss alles erst einmal erfunden werden. Die Viehzucht, Schiffsbau und sogar das Rad sind an meinen Fortschritt gekoppelt. Ich erschaffe nebenbei Religionen und Staatsformen, baue Weltwunder und überzeuge sogar berühmte Persönlichkeiten der Geschichte, für mich zu kämpfen. Dabei steht der Ausbau meines Reiches immer im Vordergrund.
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In meinen Städten produziere ich neue Einheiten. Krieger halten mir dabei unliebsame Artgenossen vom Leib, während Handwerker, Händler und Siedler leichte Beute für Kampferfahrene sind, aber für Ressourcenmanagment, Diplomatie und Städtebau unabdingbar benötigt werden. Dazu kann ich meine Stadt selbst noch mit diversen Mitteln ausbauen. Soldatenlager, Theater, Häfen und Wirtschaftszentren verbessern zwar die Werte meiner Stadt, wollen aber auch alle auf den einzelnen Hexagonfeldern des Stadtgebiets untergebracht werden. Dabei muss allerdings immer noch auf ausreichend Nahrung und Rohstoffe für die Stadtbevölkerung geachtet werden. Zumal solche Faktoren auch in die Produktionszeit der einzelnen Städte miteinfließen. Habe ich in meiner Runde alle mir möglichen Aktionen ausgeführt, sind meine Widersacher am Zug.
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Ihr seht also, es gibt eine Menge zu beachten um erfolgreich zu sein. Zwar lässt sich alles auch frei Schnauze abhandeln, wahre Effizienz erhält man aber erst, wenn man alle Systeme ineinander übergreifen lässt. Beispielsweise ist die Erforschung von Keramik unabdingbar um Bewässerungssysteme herzustellen. Nur damit können Handwerker bestimmte Plantagen überhaupt erst aufbauen und somit lohnt es sich gar nicht, diesen Handwerker vorher erstellen zu lassen, nur um ihn mehrere Runden warten zu lassen. Dieses Lernen von Systemen und dem Zufallsfaktor durch Barbaren und CPU-Gegnern habe ich mehrere Fehlversuche zu verdanken, ehe ich den ersten Sieg erlangen konnte. Dieser ist dabei in mehreren Kategorien möglich, welche aber alle die Partie beim Erreichen ohnehin direkt beenden.
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So kann ich entweder die ganze Welt mit meiner militärischen Streitmacht überrennen, die erste Nation mit einer erfolgreichen Raumschiffsmission sein, meine Kontrahenten kulturell überflügeln oder meine Religion zum einzig wahren Glauben ausrufen. Gerade bei dieser Vielfalt sollte ich mich jedoch möglichst früh - wenn nicht sogar zum Spielbeginn mit meiner gewählten Nation - entscheiden und nur die anderen Aspekte in Betracht ziehen, sofern sie einem selbst nutzen oder die Gegner am Weiterkommen behindern. Vom Militär einmal abgesehen, darauf ist man immer angewiesen...
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Neben dem freien Modus bietet Sid Meier's Civilization VI vier Szenario-Missionen. In diesen wird man vor besondere Herausforderungen gestellt. Wie beispielsweise die Kollonalisierung Australienens oder einem Wettstreit der skandinavischen Wikingervölker. Als Anfänger habe ich diese Spielweise sehr genossen. Da ich in diesen Fällen meist mit nur einer Siegesmöglichkeit und mir vorgegebener Rundenanzahl konfronitert werde, dient es als sehr gute Übung. Auch spezielle Ereignisse und nur hier verfügbare Einheiten runden das Spielgeschehen ab. Sogar im Multiplayer sind diese Spezialregeln anwählbar.
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Multiplayer(?)
Tatsächlich bietet Sid Meier's Civilization VI auf der Switch einen Mehrspieler. Allerdings lediglich lokal. Und um beizutreten benötigt jeder der bis zu vier Mitspieler eine eigene Konsole, sowie das Spiel - und muss sich natürlich in unmittelbarer Umgebung aufhalten. Online-Verbindungen und die Möglichkeit zu zweit an einer Konsole zu sitzen fehlen leider vollkommen. Einige Menüpunkte behandeln zwar durchaus auch den Online-Multiplayer, nur sind diese lediglich aus der PC-Variante übernommen und wohl zu entfernen vergessen worden. Dennoch: Der lokale Multiplayer funktioniert einwandfrei. Man kann es sich wie eine gesellige Brettspielrunde vorstellen, nur dass jeder sein eigenes Brett vor der Nase hat.
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Technik und Präsentation
Die Musik im Hauptmenü verpasste mir jedes Mal einen ordentlichen Motivationsschub mit diesem "Jetzt geht es los""-Gefühl. Auch sonst macht der Klangteppich eine sehr gute Figur, zumal jeder Anführer in seiner Landessprache spricht. Im Falle des deutschen Herrschers - Kaiser Friedrich Barbarossa - sogar mit seiner Zeit entsprechenden Worten und Ausdrücken. Technisch präsentiert sich Sid Meier's Civilization VI äußerst solide. Die Framerate bleibt größtenteils stabil und auch sonst konnte ich keine groben Schnitzer erkennen. Natürlich kann die Grafik nicht mit dem PC mithalten, doch sieht Sid Meier's Civilization VI auch auf dem Fernseher via Switch noch hübsch aus. Die Ladezeiten zu Beginn einer Partie varriieren je nach Kartengröße und Gegneranzahl, sind aber meist nach weniger als zwei Minutend beendet. Außerdem wird das Ganze durch eine gesprochenen Einleitung und der Vorstellung eures Charakters mitsamt Nation etwas kaschiert.
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Die Steuerung mit dem Controller funktioniert soweit recht gut. Mit den Sticks bewege ich mich über die Karte und ansonsten werden die Buttons für die einzelnen Aktionen angezeigt und erklärt, können aber auch unter den Optionen eingesehen werden. Im Handheld-Modus darf ich sogar mit nur einem bis drei Finger spielen (drei Finger um das Menü aufzurufen und typische Zwei-Finger-Gesten zum Zoomen). So ganz überzeugen konnte mich das allerdings nicht. Das recht große Teile des Bildschirms einnehmende HUD beißt sich mit den etwas pfrimeligen Eingaben. Zoome ich jedoch zu stark aus dem Geschehen heraus, um genügend Platz für meine Züge zu haben, verliere ich komplett die Übersicht. Hier wäre die trockene Draufsicht, welche man wahlweise auf dem PC nutzen kann, wirklich vorteilhaft gewesen. Ferner frage ich mich bei beiden Arten manchmal, warum einige Eingaben von mir nicht erkannt werden. Auch vermisse kleine Feedbacks über erfolgreich ausgeführte Aktionen meinerseits.
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Fazit
Sid Meier's Civilization VI ist definitv kein Spiel für Zwischendurch. Wer hier erfolgreich sein möchte, muss Arbeit und Zeit investieren. Doch durch das vielschichtige Spielkonzept wird mit Leichtigkeit der Drang gewecktm nach einer Niederlage gleich den nächsten und hoffentlich besseren Versuch zu starten. Lediglich der nicht onlinefähige Multiplayer trübt das Gesamtbild.

Rolf Belmont *, 8.837 Zeichen, veröffentlicht am 21.11.2018 •
Singleplayer: 78%
Multiplayer: 59%

Für die Bemusterung bedanke ich mich bei 2K
Der Text und dessen beinhaltende Bewertung für dieses Produkt sind nicht stellvertretend repräsentativ für die Redaktion von "Eyes on Nintendo", sondern einzig repräsentativ für die Meinung des/der Verfassers/Verfasserin!

Die "Spielspaß in Prozent"-Wertung resultiert nicht aus einer mathematischen Gleichung heraus, sondern sie steht einzig für den subjektiv empfundenen "Spaß beim Spielen" des/der Verfassers/Verfasserin (sofern nicht anders im Reviewtext erwähnt) und ist darüber hinaus auch als eine ungefähre Vergleichsmöglichkeit zu anderen Spielen zu verstehen.
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Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG Switch Joy-Con Grip Switch Pro Controller Switch Tablet Mode Switch Tabletop Mode Switch Television Mode Kann außerdem auch über den Nintendo eShop heruntergeladen werden
Releasedate: 16.11.2018, Preis: 49,99€, 1-4 Spieler/innen

Bilder

Sid Meier's Civilization VI, Screenshot #1 Sid Meier's Civilization VI, Screenshot #2 Sid Meier's Civilization VI, Screenshot #3 Sid Meier's Civilization VI, Screenshot #4 Sid Meier's Civilization VI, Screenshot #5 Sid Meier's Civilization VI, Screenshot #6 Sid Meier's Civilization VI, Screenshot #7 Sid Meier's Civilization VI, Screenshot #8 Sid Meier's Civilization VI, Screenshot #9 Sid Meier's Civilization VI, Screenshot #10

Kommentare

Hobbit
Hobbit
Registriert:
19.10.2017, 20:57:13
Kommentar #1 vom 21.11.2018, 19:38:17 Uhr
Hey, wie lange dauern die Runden der NPCs (besonders wenn die reiche groß geworden sind und es vieeeele Einheiten gibt)? Bei Civ 2 auf der Playstation waren es am Ende je nach Gegnerzahl 2 bis 10 Minuten je Runde...

Und wie geht der Multiplayer mit Verbindungsabbrüchen um und kann man ihn speichern um nicht ein ganzes WE am Stück spielen zu müssen?
Rolf Belmont *
Rolf Belmont
Registriert:
24.07.2018, 10:36:34
Kommentar #2 vom 21.11.2018, 20:31:10 Uhr
Die CPU agieren sehr schnell. Anfangs noch im einstelligen Sekundenbereich, da ihre Aktionen ja nicht visualisiert werden müssen, aber auch im späteren Spielverlauf wird kaum eine Minutenzahl erreicht.

Das Spiel lässt dich auf mehreren Speicherständen sichern, hat eine Schnellspeicherfunktion und wahlweise aktivierbaren Auto-Save, den du sogar im Menü an eine gewisse Rundenanzahl koppeln kannst.
Hobbit
Hobbit
Registriert:
19.10.2017, 20:57:13
Kommentar #3 vom 21.11.2018, 21:51:25 Uhr
Heißt kaum Eine Minutenanzahl i.d.R. unter einer Minute?

Ok, das mit mehreren Speicherständen ist schonmal nice, aber ich meinte den lokalen Mehrspieler.
Kann da gespeichert werden? Und ist da eine Konsole der Host? Und Was passiert wenn die Switches die Verbindung verlieren? (Erfahrungsgemäß passiert sowas ja hin und wieder...)
Rolf Belmont *
Rolf Belmont
Registriert:
24.07.2018, 10:36:34
Kommentar #4 vom 21.11.2018, 23:27:59 Uhr
Heißt kaum Eine Minutenanzahl i.d.R. unter einer Minute?

Ja, du wartest während einer Partie nie lange. Die längste Wartezeit kommt nur beim Start einer 12-Parteien-Runde vor.

Kann da gespeichert werden? Und ist da eine Konsole der Host? Und Was passiert wenn die Switches die Verbindung verlieren? (Erfahrungsgemäß passiert sowas ja hin und wieder...)

Wie ich gerade noch einmal recherchiert habe, erfolgt die Verbindung der Konsolen über das WLan-Netz. Das minimiert schon mal die Verbindungsabbrüche unter den Konsolen selbst. Aber ja, ein Mitspieler erstellt die Partie und die anderen treten dieser bei. Demnach gibt es einen Host.
Die Speicheroptionen scheinen mit Auto-Save dieselben zu sein. Auch wenn nur der Host in der Lage ist das Spiel standardmäßig abzuspeichern.
Hobbit
Hobbit
Registriert:
19.10.2017, 20:57:13
Kommentar #5 vom 28.11.2018, 15:24:29 Uhr
@Rolf Belmont:

Danke für deine Antworten (als Spieler der PS1-Variante hatte ich wirklich angst vor den ladezeiten und wenn man denn nun direkt fragen kann was einen erwartet :) ), wenn ich das Spiel irgendwo im Angebot finde, werde ich wohl zuschlagen und vielleicht finde ich bis dahin ja noch erfahrungsberichte über den Multiplayer^^

Schade nur, dass beim Vollpreistitel des aktuellen Spiels der letzte DLC nicht bei ist und auch der kommende nicht für die Switch angekündigt wurde.

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