Die Menschheit flüchtete in naher Zukunft in die Weiten des Weltalls und hinterließ die Erde in einem deutlich schlechten Zustand. So sehr, dass sich der Planet nicht mehr selbst davon erholen konnte und die Tiere ebenfalls ihr Heil in der Flucht suchen mussten. Allen voran machten sich die Otter daran, diese Pionierarbeit zu leisten und ein bemanntes Raumschiff in die Umlaufbahn zu befördern. Jetzt liegt es an dieser mutigen Crew ein neues Zuhause für die gebeutelte Tierwelt zu finden.
In der Rolle des Titelhelden Charlie gehe ich auf Weltallspaziergänge. Das bedeutet, ich bewege mich ausschließlich im schwerelosen Zustand fort. Dank der Magnetstiefel meines Raumanzuges hafte ich an den Oberflächen und stoße mich beherzt ab, um so weiterzukommen. Dabei hilft mir das integrierte Jetpack, um die Flugbahn zu korrigieren und mit den Kanonen räume ich Schrott aus dem Weg oder erwehre mich gegen unliebsame Gegner. Hinzu kommen noch ein paar Physikspielereien mit der Schwerkraft und es ist ersichtlich, womit Space Otter Charlie einen die nächsten Stunden beschäftigen möchte.
Wobei ich dem Spiel seine Abwechslung zu Gute heißen möchte. Ist die Hauptaufgabe zwar immer dieselbe - nämlich sich von Raum zu Raum durch den Level zu manövrieren - so wird es doch selten langweilig. Dafür sorgen verschiedene Gegnerarten, Schalterrätsel oder gelegentlich knifflige Geschicklichkeitspassagen. Ferner sorgen Fluchtsequenzen, Bosskämpfe und das große Finale für ausreichend Abwechslung. Und wenn man denkt, man hat nun alles gesehen, dann endet Space Otter Charlie an dieser Stelle auch auf einer angenehmen Note. Unnötige Spielzeitstreckung haben wir heutzutage auch viel zu viel.
Pläne und Material für nötige Power Ups lassen sich auf dem direkten Weg finden und oft sitzt der NPC zur Herstellung an der Stelle, wo diese neue Fähigkeit zum Einsatz kommen muss. Als kosmetisches Extra lassen sich verschiedene Raumanzüge herstellen, die sogar eine eigene Waffe mit sich bringen. Hinzu kommen noch wissenswerte Fakten über Otter und vereinzelte Aufzeichnungen der verschollenen Menschheit, warum sie es auch im All nicht lassen konnten, ihre Umwelt zu verschlimmbessern.
Die deutsche Übersetzung ist gelungen und auch Soundeffekte und Musik gehen voll in Ordnung. Gelegentlich hatte ich mit ein paar Slowdowns zu kämpfen, das fiel aber nicht weiter ins Gewicht. Space Otter Charlie kommt zudem mit einem lokalen Mehrspielermodus für bis zu vier Spieler daher. In zwei Unterschiedlichen Disziplinen bekämpfen sich bis zu vier Otter gleichzeitig auf einer von mehreren Karten. Eine nette Dreingabe, doch für mehr als ein paar Runden nicht weiter unterhaltsam. Single Joy-Con ist an dieser Stelle zwar möglich, allerdings muss dieser vom Switchmenü selbst aufgerufen werden, da das Spiel sonst durcheinander kommt.
FAZIT
Veteranen werden diesen kleinen Puzzleplattformer sicher in kurzer Zeit - aber immerhin mit einem Lächeln im Gesicht - hinter sich gebracht haben. Dafür sorgt das humorvolle Writing und die generell faire Schwierigkeitskurve mit nur gelegentlichen Spitzen. Im Mehrspielermodus ist dagegen schnell die Luft raus. Doch dafür kann man hier tatsächlich etwas lernen. Wusstet ihr beispielsweise, dass Otter... Ach nee, lest es in Space Otter Charlie einfach selbst nach.
