Cover: Super Toy CarsDer Ersteindruck befriedigt erstmal, da alles, was man erwartet, da ist: Ein Karriere-Modus, wo man Rennen um Rennen absolviert, dafür Preisgelder kassiert, um neue Fahrzeuge und auch Upgrades wie Motoren, Reifen, etc. kaufen kann, um die gewünschte Rennsemmel zu tunen. Immer mal wieder eingestreut werden Elimination-Rennen, bei welchen alle 15 Sekunden der jeweils Letzplatzierte aus dem Rennen fliegt, und auch Beat-the-Clock-Rennen sind mit dabei, bei denen man schneller als Zeit X sein muss...

Daneben gibt es das Quick Race, bei welchem bis zu vier Personen an derselben Konsole im Splitscreen-Multiplayer Gas geben. Man bestimmt die Rennart - "Normales Rennen", "Elimination", "Time Trial" oder "Evade" (hier liegen Minen auf der Rennstrecke), sowie die Schwierigkeit: Easy, Medium oder Hard, und anschließend drücken alle Teilnehmer/innen auf ihrem Controller die A-Taste, um zu signalisieren, dass sie am Rennen partizipieren werden. Ärgerlich aber, dass jedes Rennen für sich selbst steht und es auch keinerlei Punktevergabe gibt, anhand derer sich festhalten ließe, wer nach all den Rennen denn eigentlich gerade die meisten Punkte hätte.

Zu guter Letzt noch die Optionen und "Extras". Bei ersterem stellt man ein paar Dinge ein, wie die Lautstärke der Musik und die Soundeffekte, oder ob die In-Game-Texte Englisch oder Spanisch sein sollen. Bei zweitem handelt es sich um das Tutorial, diverse User-Statistiken, die Übersicht erlangter Achievements, die Credits und die Möglichkeit, den Spielstand auf "null" zu setzen.
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Also alles ganz solide, nichts was negativ auffällt - übermäßig positiv auffallen tut allerdings auch nichts. Der Track-Editor wäre eigentlich ja ein totales Killer-Feature, zumal es ja gut gemacht ist, aber der Rest des Spiels lädt einfach nicht ausreichend dazu ein, überhaupt Lust auf ein Rennen zu haben.
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Denn das, was die ganze Chose wirklich hätte retten können, ist die Technik hinter alledem: Grafik, Sound, Steuerung und so weiter... Doch auch hier geht es nicht über das Mindestmaß hinaus. Auch hier kann man höchstens behaupten, alles sei solide. Keine Ausreißer nach oben, keine nach unten. Brauchbarer Standard, der 1-2 Stunden bei Laune hält, aber dann ist die Motivation weg - vor allem, wenn da Kaliber wie Mario Kart 8 Deluxe oder FAST RMX in Konkurrenz stehen.
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Dass es nur 12 zugehörige Strecken gibt, die sich ständig wiederholen und irgendwie allesamt gleich aussehen, und man die per Track-Editor erstellten Strecken nicht teilen kann, kommt natürlich noch dazu. Dazu gibt es keinen Online-Modus, der Offline-Multiplayer bemüht sich nicht, Wettkampf-Atmosphäre aufkommen zu lassen und auch sonst war niemand so wirklich daran interessiert, dieses Rennen jetzt zu gewinnen. Stattdessen murmelten alle dauernd vor sich hin, warum das Drifting so seltsam sei, oder wofür denn das Zielscheiben-Item nochmal gedacht sei.
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Die Grafik ihrerseits ist eigentlich echt ganz hübsch, und auch der Sound gefällt mir soweit sehr gut, doch wenn alles irgendwie gleich aussieht und man andauernd dieselben paar Musikstücke serviert bekommt, wirkt das sehr flott ziemlich dröge.
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Die Steuerung ist das, wo ich noch am wenigsten meckere, weil die wirklich gut gemacht ist - aber das Driftsystem ist sehr merkwürdig, und was ganz besonders seltsam ist: Warum lassen sich manche Wagen sehr, sehr viel schlechter als andere in Kurven legen, obwohl in puncto Handling und Weight (Gewicht) nicht einmal 10% Unterschied angegeben ist. So gibt es Wagen, die lassen sich butterweich steuern, selbst ohne jedes Drifting, und dann gibt es welche, da drückt man sich die Finger wund, aber die sture Karre neigt sich nur äußerst störrisch nach links oder rechts - wohlgemerkt bei jeweils sehr ähnlich Werten für Handling und Weight.
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Nicht zu vergessen, dass man manchmal deutlich sichtbar ein Hindernis - etwa ein Reifen auf der Strecke - nicht einmal streift, aber die Kollisionsabfrage trotzdem greift und man damit kollidiert, bzw. daran hängenbleibt. Und die Items machen kaum einen Unterschied. Lediglich die Rakete und die Billard-Kugel scheinen tatsächlich was zu tun - die Rakete ihrerseits ballert, wie der rote Panzer aus Mario Kart, direkt den Vordermann ab, und die Billardkugel saust, ähnlich wie der grüne Panzer aus Mario Kart, über die Strecke und wenn man geschickt zielt, kann man damit mehrere Kontrahenden gleichzeitig aus dem Weg räumen.
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Dass es keinerlei Online-Modi gibt, die aber bei der PC-Vorlage dieses Ports sonst fester Bestandteil sind, macht da den Kohl auch nicht mehr fett. Und naja, die Buttons kann man nicht nach eigenem Geschmack umbelegen, das Spiel "spricht" tatsächlich nur Englisch und Spanisch...
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Es ist am Ende also alles zusammen: Wären nur wenige der genannten Dinge in Super Toy Cars, würde ich ganz einfach sagen: "Aber es ist trotzdem ganz spaßig, könnt Ihr ruhig kaufen!", doch es fehlt an allen Ecken und Enden, deshalb lautet mein...
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FAZIT
Man merkt, dass Super Toy Cars als kleiner Fun-Racer-Budget-Titel aktueller Download-Stores à la Steam konzipiert ist - und hier kann er sicherlich seine Zielgruppe erreichen -, aber im eShop?
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Super Toy Cars ist allen Belangen durchschnittlich. Nicht schlecht, hat sogar seine Momente hier und dort, aber toll ist es auch wieder nicht. Es gibt überall gute Ansätze, doch gehen diese den Weg nicht konsequent bis ans Ende; und an gängige Standards wird sich auch nicht immer gehalten.
Jörg Singleplayer: 60%
Multiplayer: 56%


Verfasst von Jörg am 02.03.2018,
bemustert durch Eclipse Games
für bis zu 4 Person/en
Release am 02.03.2018