Cover: The Office QuestBüroalltag
Viele haben ja bekanntlich mit Langeweile am Arbeitsplatz zu kämpfen. In The Office Quest ist der graue Alltag zwar gewissen Abstufungen der Farbe Braun gewichen, doch besser macht es die triste Büroarbeit auch nicht. Und so hat sich mein namenloser Hauptakteur seinen Schreibtisch mit einer hübschen, roten Blume dekoriert. Doch die Farbe hat scheinbar ihren eigenen Willen, macht sich kurzerhand aus dem Staub und dem eben noch fleißig tippenden Büroangestellten bleibt nichts anderes übrig als ihr zu folgen.

Gleich zu Beginn springen mir der ungewöhnliche Grafikstil und das Charakterdesign ins Auge. Alle Figuren stecken in Ganzkörperanzügen von Tieren oder Lebensmitteln. Das entpuppt sich als äußerst charmant und nicht selten bieten die besonderen Erscheinungen der Charaktere dezente Hinweise auf des Rätsels Lösung. Auch der überwiegend braune Anstrich verwundert nur zu Beginn: Die Spielwelt öffnet sich sehr schnell und gibt vielen Umgebungen einen Hauch wohltuenden Sepia an die Hand. Durchgehend wird das ganze Bild dabei durch einen Klecks Rot ergänzt, der ja zentraler Angelpunkt der skurrilen Reise und somit der Handlung ist. Die Musik läuft meist sanft nebenher und gesprochen werden nur wenige Worte ohne wirklichen Sinn und Bedeutung, da sich die Figuren überwiegend durch Zeichen verständigen - sofern sie überhaupt reden.

Meinen Brillenträger im Hundekostüm steuere ich nicht direkt. The Office Quest bedient sich der gängigen Point-&-Click-Steuerung und somit manövriere ich einen simulierten Mauspfeil mit dem linken Controllstick über den Bildschirm und bestätige Aktionen mit dem A-Knopf. Mit der rechten Schultertaste kann ich die Bewegungsgeschwindigkeit nach Ermessen reduzieren und gelegentlich kommen auch das Steuerkreuz bzw. die Richtungstasten zum Einsatz. Im Handheld Modus lässt sich das Spiel auch über den Touchscreen steuern. An und für sich stören die Ladezeiten zwischen den einzelnen Bildschirmen ein wenig, auch wenn diese mit witzigen Artworks bereits getroffener Nebendarsteller gespickt sind - das hätte flüssiger laufen können.
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Rätsel für alle!
Um voranzukommen, muss ich ein buntes Sammelsurium an Rätseln lösen. Zu groß, um sie alle aufzuzählen, doch Klassiker wie Schiebe- und Logikrätsel sind dabei, ein bis zwei Geschicklichkeitsspiele, Sudoku, Memory und so weiter und so fort. Häufig sind auch die wohlbekannten Umgebungs- und Kombinationsaufgaben in der Oberwelt mit dabei. Das Inventar ist sehr schlicht gehalten und erfordert keine Kombination von Gegenständen oder der Umgebung, denn hat der Hauptcharakter das richtige Item bei sich, verwendet er es an der vorgegebenen Stelle automatisch.
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Gerade diese Vielfalt ist Fluch und Segen. Kein Rätsel ist wie das vorherige und erfordert meist andere Herangehensweisen, doch sollte einem eine Kategorie nicht liegen, kann das durchaus zu Frust führen. Zumal keine der gestellten Aufgaben übersprungen werden kann. Ich persönlich musste eine der späteren Herausforderung dreizehnmal angehen, um meine Reise endlich fortsetzen zu können. Andere Hindernisse hingegen habe ich beim ersten Mal durchschaut und gemeistert. Somit hinterlässt The Office Quest trotz des Humors und der großen Vielfalt einen faden Beigeschmack: Keine Hotspot-Anzeige, Hilfefunktionen oder die Möglichkeit, Aufgaben zu überspringen, macht das Spiel nicht unbedingt einsteigerfreundlich. Rätselveteranen aber werden eventuell bei ein bis zwei Herausforderungen mehrere Ansätze benötigen, kommen aber dennoch nach gut zwei Stunden zum Abspann.
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Fazit
Knobel-Fans aufgepasst! The Office Quest hält ein buntes Potpourri an Rätseln bereit und bettet diese in einer äußerst charmant-skurrilen Geschichte ein. Schade nur, dass weder Einsteiger ordentlich unterstützt, noch Profis genug gefordert werden, da der Spaß nach wenigen Stunden bereits vorbei ist.
Simon Singleplayer: 61%

Verfasst von Simon am 14.01.2019,
bemustert durch 11Sheep
für bis zu 1 Person/en
Release am 17.01.2019