Cover: TOHUIn TOHU findet das Leben auf den Rücken riesiger Fische statt, die scheinbar frei durch die Welt schwimmen. Das kleine Mädchen muss ihren Fisch verlassen, da ein geheimnisvoller Fremder Unruhe stiftet und sie als Konsequenz einen heiligen Totem wieder zusammensetzen muss. Sie ist allerdings nicht alleine, sondern wird von ihrem Roboterkumpanen Cubus begleitet. Während sich das namenlose Mädchen durch enge Durchgänge zwängen und klettern kann, besitzt Cubus die benötigte Muskelkraft, um schwere Objekte zu bewegen. So knobelt sich das Duo von einem Kiemenatmer zum nächsten.

Wobei besonders die Präsentation dieses Titels Anerkennung verdient. Charaktere, Kreaturen, Umgebungen, Hintergründe... ...alles ist einzigartig schön anzusehen. Die Animationen der grotesken Lebewesen - welche oft aus Mischungen mit Alltagsgegenständen bestehen - sind schlicht herzallerliebst. Die Vertonung ist ebenfalls gelungen. Abgesehen vom Erzähler sprechen die Figuren in ihrem eigenen Kauderwelsch und die Musik vom Komponisten, der unter anderem auch für die Musik der preisgekrönten Hollow Knight verantwortlich war, schafft eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Der für mich wichtigste Punkt bei Point-&-Click-Adventures auf der Switch: TOHU unterstützt den Touchscreen. Sehr gut - auch, wenn die Steuerung gelegentlich ein paar Sperenzien machte. So wurde bei manchen Eingaben der Cursor nicht übernommen und der von mir ausgewählte Gegenstand schwebte fünf Zentimeter neben meiner eigentlichen Position. Ferner vermisste ich mitunter ein paar Abkürzungen der Animationen. So toll es auch aussieht, wenn Cubus Treppen steigt. Jedes Mal durch diese Animationen zu gehen, wenn ich die andere Seite des Raumes betreten möchte, braucht durchaus Geduld.
Screenshot Screenshot
Die längeren Ladezeiten zwischen den Gebieten sind ebenfalls nicht zu leugnen. Was mich aber am meisten auf Trab hielt, waren die Rätsel. Hier wurde fast alles aus der Trickkiste hervorgeholt um eine Herausforderung zu bieten. Der Progression des Titels ist es zu verdanken, dass ich selten eine Wahl hatte, dieses eine Minispiel nun auszulassen und mich einer anderen Aufgabe zu widmen. Zudem ist trotz des Hinweissystems nicht immer klar, was getan werden muss. Und gelegentlich fand ich das benötigte Item erst beim Absuchen des Bildschirms. Das streckt die Spielzeit, welche sich eigentlich auf eine bis zwei Stunden beruhen sollte, über mehrere Tage, an denen ich das Spiel immer mal wieder genervt weglegte, da ich mir daran die Zähne ausbiss.
Screenshot Screenshot
FAZIT
Hinter dem unheimlich putzigen Artstyle verbirgt sich ein kurzes, liebevolles Adventure mit ein paar ordentlichen Kopfnüssen. An manchen Stellen vermisst es Komfort und seine Ladezeiten fallen deutlich auf, doch das sollte niemanden davon abhalten, TOHU zu genießen.
Simon Singleplayer: 68%

Verfasst von Simon am 03.02.2021,
bemustert durch Cosmocover
für bis zu 1 Person/en
Release am 28.01.2021