Cover: Warlock's TowerIn Warlock's Tower schlüpft man in die Rolle von Tim, dem mutigsten Postboten der Welt. Er hat die Aufgabe, dem bösen Hexenmeister eine Friedensnachricht zu überbringen, um zu verhindern, dass dieser die Erde zerstört. Der Hexenmeister residiert hoch oben auf der Spitze seines Turmes, sodass Tim nichts anderes übrig bleibt, als den mühsamen Weg Stockwerk für Stockwerk zu beschreiten. Doch der Turm des bösen Hexers ist mit einem Fluch belegt: Mit jedem Schritt verliert man Lebensenergie! Glücklicherweise liegen im Turm überall Kristalle verteilt, mit denen man seine Lebenspunkte wieder auffüllen kann, dennoch sollte jeder Schritt gut überlegt sein.

Das Konzept ist leicht erklärt: In jedem neuen Stockwerk startet man mit drei Lebenspunkten. Man kann sich in alle vier Himmelsrichtungen bewegen, doch mit jeder Bewegung wird auch ein Lebenspunkt abgezogen. Um das Ziel, nämlich das Tor zum nächsten Stockwerk, lebend zu erreichen, muss man daher Kristalle einsammeln, durch die man neue Lebenspunkte erhält. Es gibt Kristalle mit je drei oder fünf Lebenspunkten, doch beim Einsammeln werden diese Zahlen nicht etwa zur bestehenden Anzahl an Lebenspunkten addiert, die bestehende Anzahl wird durch die neue ersetzt. Daher muss man auch genau darauf achten, die Kristalle in der richtigen Reihenfolge einzusammeln.

Dieses simple Gameplay-Grundgerüst wird im Spielverlauf durch viele verschiedene Mechaniken erweitert. In manchen Etagen muss man zunächst einen Schlüssel einsammeln oder Hebel betätigen, bevor man die erlösende Tür öffnen kann. In anderen Stockwerken nutzt man Teleporter, fährt auf Fließbändern oder verschiebt Fässer, um sein Ziel zu erreichen. Nach einer Weile trifft man zudem auf ein Mädchen, das sich im Turm verirrt hat und sich dem Postboten Tim anschließt. Daraus ergibt sich eine besonders interessante Mechanik, da man in einigen Leveln nun zwei Charaktere steuert, die sich aber denselben Lebenspunkte-Pool teilen.
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In einigen Etagen bekommt man es auch mit Zombies und anderen Gegnertypen zu tun. Diese bewegen sich stets jede dritte Runde auf Tim zu, was man in seinen Planungen berücksichtigen muss, denn ein Kontakt mit Gegnern bedeutet sofortiges Ableben. Generell ist Warlock's Tower erfreulich abwechslungsreich. Die zahlreichen Spielmechaniken werden kreativ miteinander kombiniert, wodurch die Motivation hochgehalten wird und man den Controller kaum aus der Hand legen möchte.
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Der Schwierigkeitsgrad von Warlock's Tower ist perfekt mit der Progression des Spiels abgestimmt - zu Beginn sind die Level ein Klacks, doch die späteren Etagen haben es durchaus in sich und erfordern eine gute Planung. Eifrige können auch Bonuslevel freischalten, die eine noch größere Herausforderung bieten. Dennoch kommt beim Spielen keine Frustration auf, da man einen Level jederzeit zurücksetzen und neu versuchen kann. Auch hilft das brillant umgesetzte Checkpointflaggen-Item, das man stets auf der Kachel platzieren kann, auf der man gerade steht, und fortan als Rücksetzpunkt dient. Hat man also den ersten Teil eines Stockwerks gelöst, aber beim zweiten Teil noch Probleme, kann man mithilfe dieses Features vermeiden, bei einem Fehler das gesamte Level erneut zu spielen.
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Grafisch ist Warlock's Tower im einfachen, aber hübschen Pixel-Look gehalten, der mit seinen Farbpaletten etwas Game-Boy-Charme versprüht. Dennoch sind sämtliche Gameplay-Elemente kontrastreich und leicht zu unterscheiden. Passend dazu erklingt ein Chiptune-Soundtrack zur musikalischen Untermalung des Spielgeschehens. Erfreulich ist die deutsche Sprachausgabe, die bei Indie-Spielen dieses Maßstabs keineswegs Standard ist.
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FAZIT
Warlock's Tower ist ein tolles Puzzle-Spiel, das mit kreativem Leveldesign und hübscher Präsentation überzeugen kann. Es macht großen Spaß, sich durch die abwechslungsreich gestalteten Stockwerke des Turms zu knobeln, durch die kurzen Level eignet sich das Spiel zudem gut für schnelle Sessions zwischendurch.
«CaptainOlimar» Singleplayer: 81%

Verfasst von «CaptainOlimar» am 11.06.2019,
bemustert durch Ratalaika Games
für bis zu 1 Person/en
Release am 31.05.2019