Cover: SlipstreamDass Slipstream eine Liebeserklärung an die guten, alten Arcade-Racer der Neunziger ist, steht ganz außer Frage. Die Aufmachung, das Feeling, der Schwierigkeitsgrad - alles schreit geradezu danach. Wenn ich mit meinem Sportwagen den Rundkurs absolviere, die Umgebung an mir vorbei zieht und ich mit quietschenden Reifen in die steilen Kurven gehe, kommen mir nicht ohne Grund Erinnerungen an Segas "Outrun" oder andere berühmte Titel in den Sinn.

Mehr als lenken, bremsen und Gas geben ist nicht nötig, um den Einstieg in Slipstream zu finden. Essenziell ist einzig die Fähigkeit ordentlich zu driften, was mit kurzem Abbremsen und erneuter Beschleunigung in der Kurve eingeleitet wird. Dies ist zusammen mit der titelgebenden Windschatten-Mechanik der Schlüssel zum Sieg auf der Rennstrecke. Zwar gibt es eine Zurückspul-Funktion, doch fahrerisches Können ist unabdingbar, um den knackigen Herausforderungen dieses Titels entgegenzuwirken.

Denn selbst auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad sehen blutige Anfänger kein Land. Ohne Streckenkarte heißt es, die Kurven und das Fahrerfeld innerhalb von Sekundenbruchteilen zu erkennen und darauf zu reagieren. Für Einsteiger lohnt sich der einfache Modus mit allgemein geringerer Spielgeschwindigkeit und das automatische Driften somit eventuell mehr - ließ bei mir allerdings eine Art verfälschtes Spielgefühl zurück. Hängten mich die Kontrahenten vorher noch ab, fuhr ich auf leichter Stufe einen uneinholbaren Vorsprung heraus. Dann lieber doch die Zähne zusammenbeißen und einfach gut werden!
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Die Pixelgrafik ist sehr detailliert und liebevoll. Bei den hohen Geschwindigkeiten merkt man kaum, wie hier eigentlich nur immer dieselben zweidimensionalen Assets Mauerwerk, Absperrungen und sonstige Hindernisse darstellen. Zudem sind die einzelnen Strecken mit viel Liebe individuell gestaltet. Die Musik unterstreicht das Geschehen wirklich erstklassig. Durch eine Vielzahl an Modi, die sich teils sogar noch anpassen lassen, weiß Slipstream ebenfalls zu überzeugen und auch ein lokaler Multiplayer für bis zu vier Spieler via Splitscreen steht zur Verfügung. Auch wenn hier das Zurückspulen selbstverständlich nicht aktiviert werden kann.
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FAZIT
Ein Arcade-Racer aller erster Güte läuft mit Slipstream auf Hochtouren. Stellt euch allerdings auf eine ordentliche Herausforderung ein, wenn ihr hier etwas reißen wollt. Für Umfang ist auf jeden Fall gesorgt, bis zu vier Spieler kommen auf ihre Kosten und mit einigen Einstellungen fahren auch nicht so begabte den Sieg nach Hause.
Simon Singleplayer: 71%
Multiplayer: 68%


Verfasst von Simon am 13.04.2022,
bemustert durch Jesus Fabre
für bis zu 4 Person/en
Release am 07.04.2022