Cover: Sonic the HedgehogDer 23. Juni 1991 war für Fans von Videospielen ein historisches Datum. An jenem Tag erblickte eine der wichtigsten Spielcharaktere das Licht der Welt. Es war die Geburtsstunde von Sonic the Hedgehog. An diesem Tag bekam auch Super Mario seinen größten Konkurrenten. Alles fing auf dem Mega Drive an, als noch ein gewisser Alex Kidd das Maskottchen von Sega war. Wenige Monate später bekam auch das Master System seine eigene Umsetzung von "Sonic the Hedgehog". Der flinke Igel konnte groß und klein begeistern und wurde Segas neues Zugpferd.

Sonic bedient sich in seinem allerersten Auftritt auch keiner komplizierten Story. Ähnlich wie sein damaliger Erzrivale Super Mario ist er auf einer Rettungsmission unterwegs. Dabei wartet zwar leider keine Prinzessin auf Sonic, sondern die Tiere der Insel erbitten seine Hilfe. Natürlich sperren sich die Tiere auch auch nicht von selbst in einen metallischen Käfig, daher bedarf die Geschichte noch einen Bösewicht. In diesem Fall handelt es sich um den wahnsinnigen Dr. Robotnik.

Auf die Sohle, fertig, los...
Das rasante Abenteuer beginnt auf einer fiktiven Insel, die in sechs Welten unterteilt ist. Jede der Welten ist dann jeweils noch mal in drei Level gesplittet. Zum Abschluss jeder Welt wartet Dr. Robotnik selbst auf euch, der mit seiner technischen Ausrüstung nicht immer ein leichter Gegner ist. Doch der Weg zu Sonics Widersacher ist nicht frei von Fallen und Gegnern. Da ist es doch gut, dass Sonic ein Igel ist, da er seinen stachligen Rücken als Waffe nutzt. Bei einem Sprung rollt er sich zusammen und trägt so seine stachlige Kehrseite nach aussen. Das macht ihn nicht nur zu einer Waffe, sondern für Gegner unantastbar. Das selbe funktioniert auch während Sonic rennt. Ihr müsst lediglich das Steuerkreuz zusätzlich nach unten drücken, um es Sonic zu ermöglichen, in zusammengerollter Haltung über den Boden zu fegen und alles auf seinem Weg zu zerstören.
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Aber Sonic ist ja ein ganz besonderer Igel und trägt seinen Namen nicht grundlos - "Sonic". Er ist nämlich ein wahnsinnig schneller Läufer. Im rasanten Tempo flitzt er über Hügel, Wiesen und Brücken. Das ganze ist für alle Spieler, egal ob mit mehr oder weniger Erfahrung ein großer Spass. Während die Anfänger eher vorsichtig das Gebiet abtasten, werden die Profis unter euch in schönster Manier die Level rasant durchfegen und alles, was sich in den Weg stellt, zerstören, was dann für viele Extrapunkte sorgt. Doch wird Hochmut auch bestraft, denn überall kann ein Abgrund oder eine Falle warten, weshalb man das hohe Tempo nur wählen sollte, wenn man die Level wirklich gut kennt.
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Zusätzlich findet ihr auf der gesamten Insel goldene Ringe. Natürlich lohnt sich das fleißige sammeln. Denn im Besitz dieser besonderen Utensilien seid ihr vor Feinden geschützt. Bei einer Berührung mit gegnerischen Kreaturen verliert Sonic zuerst alle gesammelten Ringe. Bei einem Kontakt ohne Ringe auf dem Konto, scheidet gleich ein komplettes Leben dahin. Doch die goldenen Ringe haben noch einen weiteren Zweck, denn sammelt ihr 100 Stück dergleichen, bekommt ihr ein Extraleben. Und nach Beendigung des Levels werden die gesammelten Ringe ausserdem auf den Highscore gerechnet.
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Doch auch viele hilfreiche Items sind überall versteckt. Beispielsweise gibt es Schutzschilder, die es erlauben, ein Mal getroffen zu werden, ohne dass eure gesammelten Ringe, oder gar ein Leben verloren gehen. Noch sorgloser darf Sonic die Welten durchstreifen, wenn ihr ein Symbol der Unverwundbarkeit berührt. Leider ist dieser Status zeitlich begrenzt. Als wichtiges Item zählt ebenso der Power-Turnschuh, mit dem ihr noch schneller rennen könnt. Ebenso erleichtern euch Kontrollpunkte und Extraleben die Reise zur Sky Base, in der ihr dann das letzte und entscheidende aufeinandertreffen mit Dr. Robotnik habt.
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Was für eine Glückssträhne...
Am Ende jedes Levels erwartet euch ein Schild. Dieses beginnt sich zu drehen, sofern ihr daran vorbeirennt, und das Schild zeigt damm bei stillstand mehrere Optionen an. So könnt ihr ein Extraleben, Ringe oder eine Niete erhalten. Die Möglichkeit, einen Bonuslevel zu betreten ist ebenso gegeben. Bei einem meiner Durchgänge schaffte ich es doch tatsächlich jedes Mal, den Bonuslevel zu bereisen. Dabei ist der ganze Level einem gigantischen Flipper nachempfunden. Regenbogen-farbige Säulen, Trampoline und Kicker sind im ganzen Level verteilt.
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Wie wild wird Sonic dort als Spielball missbraucht und herumgeschleudert. Dabei habt ihr lediglich die Möglichkeit, grob Sonics Richtung zu bestimmen. Das Ziel ist es, soviel goldene Ringe wie möglich zu sammeln. Das Ganze wird mit einer abwärtslaufenden Zeit erschwert. Noch vor Ende des Countdowns muss das Ziel des Bonuslevels erreicht sein, dass sich auch durch ein Schild auszeichnet. Alle gesammelten Ringe werden wie bereits in den normalen Welten dem Highscore gutgeschrieben. Falls ihr es nicht rechtzeitig ins Ziel schafft, verfallen die gesammelten Objekte leider wieder.
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Zusätzlich sind in den 6 Welten noch Kristalle verteilt, die Chaos Emeralds genannt werden. Die 6 Chaos Emeralds sind relativ schwer zugänglich. Aber das Suchen und Sammeln lohnt sich. Denn wer alle Kristalle findet, bekommt den Ausgang der Geschichte etwas ausführlicher erzählt.
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Anno 1991
Sofort, als ich das Spiel startete, war ich doch erstaunt was das Master System technisch leisten konnte, denn bei Sonic the Hedgehog gibt es richtig was fürs Auge. So erstrahlt die komplette Umgebung in den schönsten Farben. Der Hintergrund ist wundervoll ausgearbeitet und sehr Facettenreich, da nimmt man kleinere Pixelfehler auch weniger übel. Zudem ist nichts leblos hingezaubert, denn selbst die Blumen strahlen zur stimmungsvollen Atmosphäre. Um das Ganze sogar noch zu steigern ist der Sound perfekt an das witzige Jump'n Run-Spiel angepasst. Jeder einzelne Level ist mit der optimalen Musik unterlegt und lässt die Umgebung dadurch noch lebendiger wirken. Das alles dürft ihr dann bei ca. 90 Minuten Nettospielzeit bewundern, die zur damaligen Zeit recht angemessen für das Jump'n Run-Genre war.
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Fazit:
Dass Sonic the Hedgehog schon vor 20 Jahren so viel Spass gemacht hat und zudem noch toll aussah, war in meinen Erinnerungen leider nicht mehr verankert. Umso überraschter bin ich, dass mich der erste Master-System-Teil der Sonic-Reihe so aus den Socken haut. Es mag wohl an der Mischung zwischen Action und Jump'n'Run Passagen liegen, vielleicht ist es auch die tolle Atmosphäre, oder einfach nur der Charakter selbst. Aber sind wird doch einmal ehrlich: seid Sonic den Weg auf Nintendos Konsolen gefunden hat, darf er einfach in keiner Sammlung fehlen. Und den besten Einstieg kann doch auch nur der erste Teil bieten.
«Zuckerbrot» Singleplayer: 89%

Verfasst von «Zuckerbrot» am 14.08.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 23.06.1991