Cover: SimCityWer hat davon nicht schon einmal geträumt? Einmal selbst die Zügel in der Hand zu halten und seine eigene Stadt errichten. In "SimCity" wird dieser Traum wahr. Doch so einfach, wie es sich anhört, ist es dann doch nicht, nicht im Spiel und schon gar nicht im richtigen Leben. Als Bürgermeister der zu errichtenden Stadt besitzt man nämlich nicht nur viel Geld, sondern auch eine große Verantwortung. In "SimCity" wird sehr schnell deutlich, dass man sich nicht einfach wahllos ohne System eine Stadt aufbauen kann. Man muss seine Finanzen abwägen, strukturiert Straßen, Wohn- und Arbeitsgebiete einteilen und - das Wichtigste - die Bevölkerung zufrieden stimmen.

Wählt man ein neues Spiel an, sollte man zuerst den Schwierigkeitsgrad bestimmen. Dieser gibt an, mit wieviel Startkapital man das Spiel beginnt. Nach der Auswahl der Landkarte, von denen es sage und schreibe 999 verschiedene gibt, gelangt man zugleich auf diese und kann munter losbauen. Während des Spiels wird man von Dr. Wright begleitet, der immer mal wieder auftaucht, um dem Spieler Informationen über seine Stadt zuzuspielen. Je nachdem, wie ordentlich man seine Stadt hält, können diese entweder positiv oder negativ ausfallen.

Grundlegend müssen natürlich Straßen gebaut werden, auf denen Autos fahren und an denen später Gebäude angrenzen können. Beim Bau der Straßen ist es wichtig, ein weiträumiges Verkehrsnetz zu bilden, um Staus zu vermeiden. Wird die Stadt größer, ist jedoch die Einrichtung von einem öffentlichen Verkehrsnetz unabdingbar. Hierzu stehen dem Spieler Bahngleise zur Verfügung, die auch über Straßen gebaut werden können (allerdings nur, wenn sie die Straße kreuzen). Um die Zufriedenheit der Bevölkerung zu erlangen, sind Bahngleise also ein wichtiges Element.
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Damit die Stadt viele Bewohner vorweisen kann, braucht es Wohnsiedlungen, die die Bewohner in der Stadt hält. Je mehr es davon gibt, desto bevölkerter wird also auch die Stadt. Doch mit dem Bevölkerungswachstum muss zugleich auch die Versorgung jedes einzelnen Bewohners abgedeckt werden. Daher müssen Gewerbe- und Industriegebiete errichtet werden, um Arbeitsplätze zu schaffen sowie Kohle- und Atomkraftwerke zur Stromversorgung. Um diese Stromversorgung zu gewährleisten, müssen demzufolge auch Stromleitungen von Haus zu Haus verlegt werden. Hier zeigt ein Blitz auf dem jeweiligen Gebäude an, wenn es noch nicht mit Strom versorgt ist.
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Zusätzlich müssen öffentliche Einrichtungen gebaut werden. Dank Polizeistationen, die man überwiegend in Ballungsgebieten bauen sollte, wird geholfen, die Kriminalität im befindlichen Gebiet zu verringern. Eine Feuerwehrwache hingegen wird aktiv, sobald durch verschiedene Ursachen ein Brand ausbricht. Es ist wichtig, möglichst viele davon gleichmäßig zu verteilen, um eine weite Ausbreitung des Brandes zu verhindern.
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Um die Bevölkerung bei Laune zu halten, sollte man ebenso Freizeitbeschäftigungen wie Stadien oder Parkgebiete errichten. Desweiteren gibt es noch einige Extras wie Privathäuser, Banken, Freizeitbeschäftigungsmöglichkeiten und Schiff- und Flughäfen.
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Alle Gebäude, Infrastrukturen und Freizeitbereiche haben natürlich auch ihren Preis. Sollte man mal etwas falsch platziert haben oder will man einfach umstrukturieren, kann man alles Platzierte auch wieder gegen geringe geldliche Abzüge entfernen.
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Am oberen Bildschirmrand wird dabei immer, sofern man es denn nicht ausblenden lässt, das jeweilige Jahr und Monat angezeigt, die im Spiel eine große Rolle spielen. Daran lässt sich ablesen, wann Steuern von der Bevölkerung gezahlt werden müssen und dementsprechend auch, wann man wieviel Budget zur Verfügung hat. Auch die Landschaft verändert sich abhängig von den Monaten. So ist sie im Winter beispielsweise schneebedeckt oder im Sommer hell von der Sonne beleuchtet.
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Neben den Datumsangaben gibt es aber noch viele Auswahlpunkte, mit der man das Spiel beeinflussen kann. Hier lässt sich der Reihe nach die Spielgeschwindigkeit von schnell, zügig, normal und pausierend einstellen. Eine sehr nützliche Funktion, um die Zeit schneller laufen zu lassen, wenn es gerade nichts zu tun gibt und man auf die nächste Auszahlung warten muss oder aber pausiert, weil man sonst mit seiner Arbeit nicht hinterherkommt. Zudem lassen sich Autofunktionen einstellen, das Spiel laden und speichern, Informationen zum Beispiel über Steuern, Zufriedenheit der Bevölkerung oder die Stadtgeschichte aufrufen und den momentanen Status der Stadt abrufen oder - wenn man eine selbstzerstörische Ader besitzt - Katastrophen wie Brände, Flutwellen, Tornados, Flugzeugabstürze, Erdbeben oder Monsterangriffe herbeizurufen, die aber zuweilen auch automatisch zum Einsatz kommen. So lässt sich durch viele verschiedene Einflüsse nach und nach eine Stadt errichten.
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Wer damit noch nicht genug hat, für den gibt es noch eine besondere Aufgabe: Die Schauplätze. Hierbei kann man unter 6 verfügbaren Aufgaben, die sich um eine reelle Stadt drehen, eine auswählen und muss versuchen, die gestellte Mission in der vorgegeben Zeitspanne zu lösen. Beispielsweise muss man in 5 Jahren Brandschäden in dieser Stadt behoben oder die Stromversorgung wiederhergestellt haben. Auch hier lassen sich die drei Schwierigkeitsgrade auswählen, die bestimmen, mit wieviel Kapital man die Aufgabe beginnt.
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Rundum ist "SimCity" ein sehr komplexes Spiel, das dem Spieler viele Möglichkeiten bietet. Die Steuerung ist recht einfach gehalten und basiert auf wenig Tasten, die allerdings völlig ausreichen. "SimCity" motiviert, seine Stadt immer weiter auszubauen und zu verbessern, wodurch es selbst über lange Zeit am Bildschirm fesseln kann. Die Schauplätze sorgen für die gelungene Abwechslung und stellen bei richtigem Schwierigkeitsgrad eine wirkliche Herausforderung dar. Insgesamt sind die Schwierigkeitsgrade sehr gut gewählt, denn was in "leicht" noch gut von der Hand geht, wird in "schwer" vor allem bei den Schauplätzen eine knifflige Sache. Strategie ist hier also unentbehrlich.
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Grafisch wird das Spiel nicht nur durch die Veränderung der Landschaft durch den Jahreswechsel interessant, sondern auch durch die detaillierte Gestaltung der Gebäude, die sich bei vermehrter Bevölkerung durch den Zuwachs verändert.
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Melodisch ist "SimCity" eher ruhig, man wird dabei von einer sanften Melodie begleitet, die nur umschwingt, wenn sich Katastrophen oder Eilmeldungen anbahnen. Atmosphärisch passt sie hervorragend zum Spiel und stört den Spieler in keiner Weise.
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Ein Nachteil des Spieles ist, dass man oft sehr lange warten muss, um an neues Kapital zu kommen - ist man erst einmal fast pleite, dauert es Jahre, bis man wieder richtig anfangen kann zu bauen. Die schnelle Geschwindigkeitseinstellung kann da auch nur bedingt helfen. Auch die Landkartenauswahl zu Beginn ist mühsam. Es gibt zwar 999 verschiedene Karten, doch wechselt man auf die nächste, muss erst 15 Sekunden geladen werden, bevor sie angezeigt werden kann. Auf Dauer ist das einlästiger Faktor, vor allem, wenn man sich wirklich alle Karten einmal ansehen will, bevor man eine davon auswählt.
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So kommt es, dass man meist eine der ersten Karten wählt und die restlichen gar nicht beachtet. Leider fehlt auch eine Rückgängig-Funktion, denn falls man mal ein Gebäude versehentlich falsch platziert hat, muss man dieses erst wieder abreißen und neu bauen, verschieben kann man es nämlich nicht. So muss man für den Bau zweimal bezahlen inklusive dem Abriss. Ein Multiplayer wurde nicht in das Spiel eingebaut. Die Idee, eventuell mit einem Freund um die Wette bauen zu können und zwei Städte parallel nebeneinander zu haben, wäre hier nicht schlecht gewesen.
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Als Gesamtpaket ist "SimCity" aber dennoch sehr empfehlenswert. Wer Freude am Städtebau hat, wird auch hier nicht enttäuscht werden.
«Salzklinge» Singleplayer: 81%

Verfasst von «Salzklinge» am 21.04.2009,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 30.11.1991