Cover: Toki Tori 2Ganz nach dem Motto: Häääääääh??!!
Wir sind ein kleines gelbes Küken quasi erst geschlüpft, darum halten sich unsere Fähikgeiten sehr in Grenzen, was bedeutet, dass wir entweder mit dem A-Knopf verschiedene Töne zwitschern (je nachdem wie lange wir drücken) oder mit dem B-Knopf einen kleinen Hüpfer machen und uns dann wie ein Sack auf den Boden plumpsen lassen. Immer mal wieder tauchen gold-leuchtende Zahnräder-Zähne auf, die wir einsammeln, um dann später den richtigen Graustein zum Leuchten zu bringen.

Auf dem Gamepad wird die Weltkarte oder auch der Levelfortschritt angezeigt, auf dem sich eine Miniaturausgabe eures Vögelchens zur Veranschaulichung fortbewegt. Auf Wunsch kann das GamePad aber auch für Off-TV-Gameplay genutzt werden, wofür es einen separaten Menüpunkt gibt, der nur ausgewählt werden muss. Bis hierhin nicht unbedingt viele Informationen. Wer sich wie ich jetzt über die mangelhafte Informationsweitergabe ärgert, dem rate ich von dem Download-Titel "Toki Tori 2" schonmal ab, denn genau dieses Szenario erwartet anfangs willige Serieneinsteiger beim Starten des Games.

So habe ich zum Beispiel, wie bei jedem Spiel, freudig auf ein toll gestaltetes, informatives in dem Fall mit Vogelgezwitscher voll bepacktes Intro gewartet und wurde lediglich mit einem Ladebildschrim abgespeist. So weit so gut, dann eben kein Intro, aber doch wenigsten ein oder zwei Einführungslevel, damit ich weiß, mit was ich es hier zu tun habe. Nein? Auch nicht? Aber wie soll ich dann...? Na gut, dann eben auf die harte Tour, ich bin ja schließlich kein Noob und habe schon das ein oder andere Game erfolgreich abgeschlossen, so etwas hält mich doch nicht auf!
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Okay, wie verdammt bewege ich den Krebs??? Da muss doch irgendwo etwas stehen, vielleicht ja im Menü... Was übrigens im Prinzip hübsch gestaltet, jedoch mangelhaft beschriftet wurde. Für Kenner sind die abgebildeten Symbole sofort mit der dazugehörigen Eigenschaft zu verbinden, wer die Freude an virtuellen Spielen jedoch vor kurzem erst entdeckt hat, bekommt hier schon Schwierigkeiten und muss sich durch Trial and Error vorantasten um in die gewollte Einstellung zu gelangen. Schlussendlich aber keine Infos über das Gameplay. Da einem ja wie gesagt, nur zwei Interaktionen zur Verfügung stehen, fällt das Ausschlussverfahren also dementsprechend gering aus.
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Nach ein paar Versuchen ist der Krebs also durch mehrfaches auf den Boden plumsen weggeschoben. Nach und nach beginnt man auch, das Prinzip zu verstehen und weiß, was mit den verschiedenen Tieren bzw. Objekten zu tun ist, andernfalls geht Probieren ja bekanntlich über Studieren! Hierbei kommt einem die unendliche Lebensanzahl zu Gute, die selbst ich zur Genüge ausschöpfen musste.
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Ich weiß zwar nicht, wie ich weiterkomme, aber der Level ist echt toll gestaltet!
Unser kleines, knuffiges, gelbes Knäuel von Küken lässt sich mit dem Steuerkreuz wie aus den Super-Mario-Spielen bekannt, nach rechts und links, wie auch nach oben und unten lotsen. Hierbei fällt die Sensibilität sehr stark ins Gewicht. Tippt man einen Ticken zu viel in eine Richtung, steht man z.B. schon nicht mehr DIREKT unter der Leiter und kann diese nicht erklimmen, was mich schon den ein oder anderen Nerv gekostet hat!
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Ein wenig beruhigend wirkt hier die sehr detailreiche Umgebung. Auf der Landkarte sind aus der "Luftaufnahme" verschiedene Bereiche der Welt zu erkennen, wie zum Beispiel der große Wald, in dem wir unser Abenteuer starten, gefolgt von einm Wasserfall oder einer Vulkanlandschaft. Das spiegelt sich auch in den jeweiligen Leveln wieder, von denen jedes individuell gestaltet wurde. Hier zeichnen sich sogar in die Tiefe verschiedene Ebenen ab, die das Bild ein wenig lebendiger wirken lassen.
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Wir selbst bewegen uns natürlich immer im Vordergrund und haben ab und an sogar die Möglichkeit, zwischen mehreren möglichen Wegen zu wählen, was aber nicht gleich bedeutet, dass wir sie auch bis zum Ende begehen können! Es scheinen sich uns hier nämlich immer mal wieder unüberwindbare Dinge in den Weg zu stellen und meine Geduld mit solchen Dingen lässt mich nach dem 10. Versuch leider dann den anderen Pfad wählen. Je nachdem, welchen Ausgang wir nehmen (oder nehmen können), werden wir automatisch zum nächsten Level verfrachtet, es steht uns aber jederzeit frei, durch das Tor wieder zurück in das vorherige Level zurückzukehren, um eventuell noch unentdeckte Bereiche zu erkunden.
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Der Vogel kann ja Fotos machen!
Mal abgesehen von den vielen Kleinigkeiten, die mich stören, haben sich die Entwickler auch ein paar wirklich lustige Sachen einfallen lassen. Hin und wieder gibt es kleine Vögel, die uns eine bestimmte Melodie vorsingen, und die sich zumerken sehr einfach ist, und wenn wir diese exakt nachzwitschern, entdecken wir eine, ich nenne es jetzt einfach mal Bonus-Kombi, die uns z.B. zum letzten Speicherpunkt zurückteleportiert, falls wir einmal nicht weiterkommen, oder eben auch einen kleinen Vogelfreund mit einer riesigen Polaroid-Kamera, durch die wir mithilfe des GamePads alle möglichen Tiere fotografien und im Fotolabor anschauen können. Und das Labor gibt es tatsächlich in einem Level, in dem ein kleines rot leuchtendes Glühwürmchen für das rote Entwicklungslicht sorgt, damit die Bilder auch ja etwas werden, hach... süß ^^
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Unter anderem gibt es auch einen Frosch, den wir mit einem kleinen, aus einer Pflanze schlüpfenden Tier füttern müssen, damit er uns danach in seiner "Rülpsblase" eine Etage nach oben hilft. Oder die Tiere bewegen sich in der Dunkelheit der Höhlenlevel nicht vorwärts und man muss ein herumschwirrendes Glühwürmchen herbeizwitschern, damit es etwas heller wird. Kurzum: Das Spiel ist auf jeden Fall gefüllt mit Rätseln, die es zu lösen gilt.
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Es gibt viele Kleinigkeiten, die zu beachten sind und man muss manchmal wirklich tüfteln um auf den richtigen Lösungsweg zu kommen, da zwar immer alle Komponenten gegeben sind, man aber ständig auch auf neue Gegner und Hindernisse trifft, wie beispielsweise Fledermäuse, die uns abmurksen, sobald wir Krach machen, oder einen großen Vogel, der uns in sein Nest irgendwo im Level entführt. Für Knobelfans also genau das richtige Spiel!
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Fazit
Toki Tori 2 ist eigentlich ein wirklich mühevoll, schön und liebevoll gestalteter Downloadtitel, der die Reihe mit Sicherheit würdig fortsetzt. Das Spiel wirkt lebhaft, nicht nur durch die Landschaften, sondern auch durch die Vielfalt an Tieren und die individuell aufgebauten Level, die so flüssig zusammenlaufen, dass man das Gefühl einer kompletten Welt bekommt, in der man sich als kleines Küken fortbewegt. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken und wer Spaß am Knobeln hat, wird auch Spaß an diesem Spiel haben!
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Allerdings war es mir persönlich manchmal einfach zu viel dessen, das herauszufinden war und ich bin einfach nicht weitergekommen! Auch die fehlende Erklärung für viele Dinge hat in nicht geringem Maße dazu beigetragen. Es hätte wirklich ein richtig cooles Spiel werden können, denn für mich war der Ansatz eines Suchtfaktors gegeben, da ich im Alltag immer wieder überlegt habe, wie ich den momentanen Level meistern könnte, aber dann beim Zocken doch feststellen musste, dass ich es einfach nicht schaffe, weil ich nicht weiß, was ich mit einigen Dingen oder Tieren anfangen soll. Toki Tori 2 gibt kaum verständliche Hinweise, was man eventuell machen könnte.
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Natürlich kann man heutzutage alles im Internet nachlesen oder sich Hilfe im Miiverse suchen, was meine erste Option wäre, aber ein Game sollte auch so aufgebaut sein dass man es alleine schaffen kann und ich für meinen Teil musste mich bei diesem leider geschlagen geben. Mir liegt das Lösen von Rätseln nicht sonderlich, aber dennoch habe ich eigentlich Spaß daran, der mir bei Toki Tori 2 aber letztendlich leider verloren ging.
Bianca Singleplayer: 70%

Verfasst von Bianca am 08.08.2014,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 04.04.2013