Cover: Big Brain Academy für WiiMit dem Nintendo DS wurde ein weiteres eSports-Genre geschaffen: Denksport! ;) Die Big Brain Academy sowie Dr. Kawashima luden ein, nicht, wie sonst üblich, eine Prinzessin zu befreien, eine Welt zu retten, möglichst viele Gegner umzunieten oder vor allen anderen im Ziel zu sein... Nein, hier sollten grauen Zellen auf Vordermann gebracht werden, und zwar mit Spaß und Unterhaltungswert. Und das erfolgreich!

Sehr schön daher, dass die Big Brain Academy jetzt auch für Wii-Kommilitonen ihre Pforten öffnet... ...und wir unser Gehirn nun ebenfalls am Fernsehgerät trainieren und fit halten könnten. Wie das ein Videospiel schaffen soll? Nun, unser Gehirn wird in fünf Bereichen einzelnen Tests unterzogen: Vision (optische Verarbeitung, sozusagen), Memoria (Gedächtnis), Analyse (sehen, begreifen und strukturieren), Algebra (Zahlenakrobatik) und Piktura (bildliches und räumliches Denken). Jede dieser fünf Bereiche ist in drei Aufgaben unterteilt - macht also 15 Aufgaben insgesamt.

Doch welche Aufgaben gibt es innerhalb der 5 Bereiche eigentlich? Und sind diese Aufgaben sehr schwierig? Nein! Keine der Aufgaben ist kompliziert oder komplex. So müssen also z.B. in der Algebra keine Gleichungen wie 128/8 * 4 - 120/6 gelöst werden, und in der Analyse wird nicht verlangt, in Sekundenbruchteilen ein Bild zu betrachten und dann zu sagen, welches dieser sich alle beinahe gleich aussehenden Alternativen das Gesuchte ist. Nein, im Gegenteil... Die Aufgaben und ihre Bedienung sind allesamt simpel und sehr leicht verständlich, aber das bedeutet ja nicht, dass sie nicht herausfordernd sein können, stimmt's? :) Der Sinn ist also nicht, dass sich Mathegenies beweisen, was für tolle Hechte sie sind, sondern, dass man mit der Zeit ein besseres Verständnis für Dinge wie Zahlen, Logik oder räumliche Wahrnehmung erlangt. Das heisst, man spielt regelmäßig und wird mit der Zeit immer sensibler für dieserlei Dinge.
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So bietet etwa der Bereich "Vision" die Aufgabe "Pikto-Jagd". Hierbei bekommt man einige Symbole gezeigt (Pfeile etwa) und muss diese dann, wenn diese irgendwann auf dem Bildschirm auftauchen, mit der Wiimote anvisieren und mit der A-Taste bestätigen.
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"Käfigdreh" aus dem Bereich "Memoria". Man sieht mehrere, stilisierte Käfige. In einigen sitzen Vögel, in anderen nicht. Nun werden die Käfige verdeckt und tauschen gegenseitig einige Male ihre Positionen. Welche der Käfige sind diejenigen, in welchen die Vögel sitzen!?
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Oder "Ballonfolge" aus dem Bereich "Algebra": Mehrere Ballons sind auf dem Bildschirm. Jeder Ballon trägt einen mathematischen Wert (z.B. eine Zahl zwischen -99 und 99). Aufgabe ist nun, die Ballons ihrer nummerischen Wertigkeit nach platzen zu lassen (von niedrigste zu höchste).
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Nehmen wir als letztes Beispiel noch "Fehlerbild" aus dem Bereich "Piktura". Man sieht vier beinahe exakt gleiche Animationen. Eine davon aber unterscheidet sich ein wenig. Welche das ist, ist zu ermitteln!
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Schreiten wir aber endlich auf den Kampus und betreten einmal die Big Brain Academy! Ein netter Professor heisst uns sogleich willkommen und bittet zur virtuellen Immatrikulation. Ist das geschehen, findet man sich in der Aula wieder und hat die Wahl zwischen "1 Schüler" oder 1-8 Schüler". Möchte man allein spielen, kann man wählen zwischen Übung und Test...
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Im Übungsbereich kann man beliebig alle 15 Aufgaben spielen; so lange, so oft und auf welcher Schwierigkeitsstufe (Leicht, Mittel, Schwer) man mag. Das bedeutet, hier kann man sich mit den Aufgaben vertraut machen, bevor an dann später in den Testbereich geht.
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Und im Testbereich dann werden (vom Computer in zufälliger Reihenfolge bestimmt) alle 15 Aufgaben aus allen 5 Bereichen abgefragt und zu einem Gesamtergebnis zusammengefasst. Wie der Name "Test" schon impliziert, muss man hier also gewissermaßen demonstrieren, wie fit man im Moment ist; was man also gelernt hat und wie gut man gerade im Umgang mit Zahlen oder Räumlichkeitsverhältnissen und wie ausgeprägt das Assoziationsvermögen geworden ist.
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Bewertet wird stets nach Schnelligkeit und Fehlerquote. Je schneller man war und je weniger Fehler man machte, desto besser das Endergebnis. Sehr gut ist auch, dass im Einzelspieler-Modus keine einzige Uhr zu sehen ist, die das Gefühl von Zeitmangel vermittelt und somit unbewussten Stress verursachen könnte. Immer erst hinterher erfährt man, wie schnell man in welcher Aufgabe gewesen ist. Auch merkt sich das Spiel, welche/r Spieler/in wie gut ist/war. Dies kann man sich dann sogar auf einer Grafik darstellen lassen, so dass man immer einen Vergleich hat, wer in einem Bereich (oder insgesamt) einen Fortschritt gemacht hat.
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Wählt man zu Beginn "1-8 Spieler" und nicht "1 Spieler", gelangt man in den Mehrspieler-Bereich (auf Wunsch genügt hier sogar nur eine einzige Wiimote für alle, da dann alterniert wird!). In den Untersektionen "Gehirn-Sprint", "Gehirn-Marathon" und "Gehirn-Quiz" schliessen sich bis zu 8 Spieler/innen zu Teams zusammen und treten gegen- und miteinander an, um zu ermitteln, wer "am besten" ist.
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Schön ist, dass man hier anhand der Testwerte im Einzelspieler-Modus den Schwierigkeitsgrad für alle Teilnehmer/innen individuell bestimmen lassen kann (muss man aber nicht!), damit niemand bevor- oder benachteiligt wird und der Spielverlauf ausgewogen ist. Da durch das Bilden von Teams zusätzlich Balance in dieselben gebracht werden kann, kann auf diese Weise so mancher Abend sehr vergnüglich und unterhaltend gestaltet werden, da gewiss kein Frust aufkommt, wenn das eigene Team mal verliert: Somit gestaltet man das Spielen MIT den Kindern nicht kompliziert, da man als Erwachsene/r nicht unbedingt rücksichtsvoll spielen muss.
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Optisch und akustisch ist das Spiel weit unter den Fähigkeiten der Wii-Hardware. Doch es ist auch auffällig, dass dies von den Entwicklern so gewollt war und das Spiel auf diese Weise vermutlich am besten wirkt. Daher ist das absolut kein kritikwürdiger Punkt und wird hier auch nur am Rande, sozusagen aus Gründen der Vollständigkeit, erwähnt.
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Kommen wir aber zum Ende meiner Ausführungen :) Big Brain Academy ist ein Spiel für die ganze Famile und für alle Alterklassen. Man kann entweder nur für sich üben und sein Gehirn trainieren oder am Abend mit der Familie ein "Kräftemessen" stattfinden lassen. Dieser Titel erhält seine Motivation vornehmlich daraus, sich selbst zu zeigen, dass man die Aufgaben noch viel besser als beim letzten Versuch lösen kann, und daraus mit Familie und Freunden gemeinsam dem Hobby "Videospiele" zu fröhnen und dabei sogar noch etwas für sich selbst zu tun, während man sich ausserdem gut unterhalten lässt. Öfters mal wird man das Spiel einlegen und prüfen, ob Papa oder Oma, während man in der Schule war, ein bisschen an ihren Fähigkeiten schraubten und "besser" als man selbst geworden ist. Und weil man das nicht auf sich sitzen lassen kann, legt man seinerseits nach! ...wäre doch gelacht, nicht wahr!? ;)
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Daher: Langzeit-Motivation garantiert, wenn man nicht nur allein mit dem Spiel beschäftigt ist, da man die Motivation durch den Wettbewerbsgedanken hierbei nicht unterschätzen sollte, denn Einzelspieler/innen fehlt nach einigen Wochen möglicherweise das Kräftemessen und spielen so dann nur sporadisch eine Runde zwischendurch!
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Besonders für Eltern, die ihren Kindern, aber auch der ganzen Familie, eine Freude machen und gleichzeitig ihr Kind intellektuell fordern und fördern möchten. Auch bei Mehrspieler-Abenden ein gern eingelegter Titel für zwischendurch, vorallem, da lange Erklärungen über die Spielweise ausbleiben, denn die Aufgaben erklären sich fast alle fast von selbst! Und günstig ist Big Brain Academy ausserdem. Liegen die meisten Titel heute oft bei 45€ aufwärts, zahlt man hier "nur" 30€...
Jörg Singleplayer: 77%
Multiplayer: 84%


Verfasst von Jörg am 05.02.2008,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 20.07.2007