Cover: BINGO PARTY Deluxe"Manchmal kommen Entwickler auf seltsame Ideen", so mein erster Gedanken, als ich den Titel des hier behandelnden Spiel las. Ein Spiel, welches sich selbst in seiner realen Form bei jüngeren Menschen nicht unheimlich großer Beliebtheit erfreut, als Videospiel umgesetzt; mit dieser Skepsis schaltete ich das Spiel ein und ließ mich überraschen.

BINGO!!!
"Bingo" ist ein im 20. Jahrhundert entstandenes Spiel, in welchem es darum geht, seine auf der Zahlenkarte in Gittern stehenden Zahlen in bestimmten Formationen zu markieren. Welche Zahlen man markieren darf oder nicht, wird hierbei vom Glück bestimmt: Meist in Form von kleinen mit Ziffern besehenen Kugel, die von einer Glücksfee aus einer Tombola gezogen werden.

Sollten genug der Zahlen gezogen werden, die auf der eigenen Zahlenkarte stehen und eine bestimmte Formation (z.B. ein X, ein Kreuz oder ein Viereck) ergeben, wird der namensgebende Ausruf "Bingo" gerufen, um den Spielleiter zu zeigen, dass man fertig ist.
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"Klingt ja recht glücksbasierend", mag der eine oder andere von euch sagen und recht hat er damit!
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BIN-GO!!!
Doch zu eurer Beruhigung kann ich euch sagen, dass die Entwickler sich wohl das gleiche dabei haben und dieses Spiel zum Glück nicht nur aus Glück (hehe... nettes Wortspiel) besteht, sondern auch ein Fünkchen Können von Nöten ist.
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Es gibt zwei verschiedenen Möglichkeiten, dieses Spiel genießen:
Zuerst der klassische Bingo-Modus, in dem man entweder alleine gegen computergesteuerte Gegner oder gegen bis zu drei Freunden um die Wette sucht. Hierbei hat jeder eine bestimmte Anzahl von Zahlenkarten und muss die von einer nervigen Stimme (die man zum Glück auch ausschalten kann) angesagten (und zum Glück auch angezeigten) Zahlen auf seinen Karten markieren. Neben dem klassischen Kriterium, wie man in Bingo Punkte bekommt, zählt hier auch die Geschwindigkeit, mit der man die Zahl auf seiner Karte findet, was mittels Wiimote-Pointer - draufzeigen und markieren (indem man den "A-Knopf" drückt) - erfolgt.
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Wenn also beispielsweise die "19" als Zahl ausgelost wurde und mehrere Spieler diese Zahl auf ihren Karten haben, kriegt der, der sie zuerst findet und markiert, zusätzlich Punkte für seine Geschwindigkeit.
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Nach einer vorher festgelegten Anzahl von ausgelosten Zahlen (entweder 75 oder 90) folgt eine Gesamtwertung in der man, je nach Geschwindigkeit und Glück, mal mehr und mal weniger Punkte bekommt, die auf ein Konto eingezahlt werden, welches immer nach bestimmten Punkteständen eine Belohnung ausspuckt, wie z.B. neues Design der Bingo-Karten oder Spiele mit mehr Zahlenkarten.
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Zu diesem ersten Modus muss ich sagen, dass er wirklich sehr anstrengend ist: So viele kleine Zahlen und dann steht man zusätzlich noch vollkommen unter Druck, da man die Zahl unbedingt als Erster finden will, und schlussendlich findet man doch nichts und lässt sich bereits von CPU-Gegnern auf "Leicht" ausspielen.
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Der zweite Modus weicht ein Bisschen vom ursprünglichen Bingo-Spielprinzip ab und heißt "Bingo-Party": Bei diesem Modus haben alle Spieler gemeinsame Zahlenkarten, auf denen dementsprechend auch alle markieren können. Wenn also eine bestimmte Ziffer ausgelost wird, geht es darum möglichst schnell die ausgewählten Nummern auf den Karten zu markieren.
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Eine Zahl, die mit der Markierung eine der bestimmten Formationen auslöst, gibt dem Spieler, der die letzte Nummer gesetzt hat, Extra-Punkte - also in diesem Modus geht es weniger um Glück, als um ein schnelles Händchen ;-)
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Und wieder genau derselbe Minuspunkt wie beim klassischen Bingo-Modus ist hier zu finden: Wenn es bei zwei Zahlenkarten noch einigermaßen gut spielbar ist, ist es bei fünf Karten schon fast unmöglich und lädt zum blinden "A Klicken" ein, was bei der Schlusswertung saftig Minuspunkte einbringt und eben auch noch eine der niedrigen Platzierungen einbringt.
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Multiplayermodus - Gemeinsam auf große Suche gehen
Die oben genannten Modi lassen sich auch, wie vorher schon erwähnt, alle im Multiplayermodus spielen, und ich muss sagen, dass dieses Spiel, obwohl es wohl kaum über längere Zeit im Multiplayermodus motiviert, doch seinen ganz eigenen Reiz hat, denn die Verzweiflung die beim Spielen aufkommt ist irgendwie schon etwas Komisches; Situationen wie "Wo ist denn die 19?" - "Weiß ich doch nicht..!!!" sind so gut wie vorprogrammiert und man fängt an, sich gegenseitig im Spiel zu hassen, wenn man genau die Ziffer markiert, die der andere gerade erst erspäht hat. :-)
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Das Einzige was hierbei wirklich stört ist aber die Tatsache, dass dieses Spiel IMMER mit vier Spielern gespielt wird, das heißt, dass wenn man nur mit zwei menschlichen Spieler sich auf die "Zahlen-Jagd" begibt, füllt die CPU die restlichen Plätze, was wirklich störend ist, da diese selbst auf "Leicht" auf gewisse Weise schon recht anspruchsvoll spielt (besonders bei Spielen mit mehreren Zahlenkarten) und das die verzweifelte, aber doch unterhaltsame, Suche nach Zahlen doch irgendwie schon traurig macht.
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Grafik & Sound
Die Grafik ist sehr bunt, aber irgendwie nicht mehr als zweckmäßig und eigentlich genau das, was man von so einen Spiel erwartet; 3-D Grafiken wären hier irgendwie unnötig.
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Der Sound hingegen ist etwas, was an diesem Spiel zu bemängeln ist: Wie vorher schon erwähnt ist zuallererst der Sprecher, der die zu suchenden Zahlen angibt, zu bemängeln, da seine quietschige Stimme sehr nervig klingt und mich nach kurzer Zeit schon dazu einlud, ihn auszuschalten (was zum Glück möglich ist: Danke, ihr Entwickler).
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Die Hintergrundmusik im Spiel ist auch nicht sehr anders: Fröhliche Melodien, die sich immer wieder wiederholen, bis man sich schließlich doch dazu entscheidet, sie leiser zu machen oder sogar ganz auszuschalten.
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FAZIT:
BINGO-PARTY Deluxe ist ein Spiel, welches schon an den Gedanken, das Spiel "Bingo" in Form eines Videospieles herauszubringen, zum Scheitern verurteilt war.
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Ein Spiel, welches nur auf Glück basiert, in ein Spiel umzuwandeln, in dem es hauptsächlich um Geschwindigkeit geht, ist zwar schon ein Kunststück der Entwickler, doch macht es in der Praxis keine recht gute Figur - Glück, Verzweiflung und sinnloses Umherklicken sind hier miteinander verbunden.
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Es macht vielleicht erst Spaß, sich gegenseitig wegen der Verzweiflung in den Augen auszulachen, doch lange hält es nicht an und der Singleplayermodus motiviert auch nur kurz, um einige Prämien zu ergattern.
«King Bowser» Singleplayer: 52%
Multiplayer: 57%


Verfasst von «King Bowser» am 29.03.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 18.03.2011