Cover: Defend Your CastleVerteidige deine Burg
Bei Defend Your Castle für WiiWare handelt es sich um eine Neuauflage des gleichnamigen, kostenlosen Flashgames. Das Spielprinzip ist schnell erklärt: Man ist der Besitzer einer schönen Burg, welche von zahlreichen Angreifern gestürmt werden will. Nun gilt es, diese mit allen nötigen Mitteln davon abzuhalten, in die Festung einzudringen. Dazu steuert man mit der Pointerfunktion der Wii-Fernbedienung, mit deren Hilfe man die Männchen greift und sie in eine beliebige Richtung schleudert. Fliegt es nur wenige Meter weit, wird es wieder aufstehen und erneut auf das Burgtor zurennen.

Also muss man auch darauf achten, die sogenannte Crayon-Armee entweder hoch genug zu werfen, damit sie beim Aufprall garantiert nicht mehr aufstehen oder sie besonders schnell zu Boden zu schmeißen. Das Game Over erlangt man, wenn die Energieleiste der Burg, also ihre Mauern, aufgebraucht ist,was genau dann passiert, wenn man die kleinen Männchen eben nicht schnell genug wegschleudert und sie versuchen, die Burg zu stürmen. Und mit dem Basiswissen im Gepäck kann das Spiel auch schon losgehen...

Runde 1 - los gehts
Im Hauptmenü gibt es nicht viele Unterpunkte, aber das ist auch gar nicht nötig. Man hat die Auswahl zwischen einem neuen Spielstand, einen exisitierenden Spielstand fortzusetzen und den Credits. Zwar sind die Punkte genau wie der Rest des Spiels in Englisch gehalten, aber da es keine anspruchsvollen Texte gibt, lässt sich das durchaus verkraften. Nachdem ich mich für NEW GAME entschieden habe, kann ich mir noch einen Schwierigkeitsgrad aussuchen. Ich habe die Wahl zwischen NORMAL und HEROIC. Da ich mich noch nicht sehr heldenhaft fühle, entscheide ich mich für den normalen Schwierigkeitsgrad. Und schon geht das Spiel los.
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Oder auch nicht, denn als das erste Strichmännchen gemütlich zu dem Burgtor spazieren will und ich es hochschleudere, kommen danach noch gut 5 weitere von der Sorte gerannt und Runde 1 ist beendet. Schon da habe ich bemerkt, das eine Runde auch dann beendet ist, wenn im Hintergrund die Sonne untergegangen ist, was jetzt noch sehr schnell ging. Deswegen schob ich die meinerseits unspektakuläre Runde darauf, das es meine allererste war und ich noch auf dem normalen Schwierigkeitsgrad spielte.
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Nach dem Abschluss jeder Runde kommen 2 Untermenüs. In einem davon kann man sich dazu entscheiden, das Spiel zu speichern und ein anderes Mal weiterzuspielen, was ich sehr praktisch finde, denn immer bei Runde 1 anzufangen wäre definitiv nicht sehr motivierend, das Spiel ständig einzuschalten. Im zweiten Untermenü kann man die Punkte, die man im Spiel durch das Erledigen der Strichmännchen erlangt hat, gegen neue Türme mit speziellen Eigenschaften, Reperatur der Mauern (Auffüllen der Energieleiste) oder einen Ausbau der Mauern (Erweiterung der Lebensenergie) eintauschen. Danach geht es weiter und die nächste Runde beginnt...
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Runde 15 - die Türme gewinnen an Bedeutung
Bisher hat sich nicht wirklich was verändert. Es kamen zwar neue Gegnertypen hinzu, wie zum Beispiel Strichmännchen, die jetzt versuchen, mit einem Baumstamm das Burgtor aufzurammen, aber die ziehen auch nicht wirklich viel mehr ab, als die ohne den Baumstamm. Da man von den vielen Runden davor auch ohnehin schon eine Art Reflex entwickelt hat die anstürmenden Männchen ohne Hinzugucken hochzuwerfen, fällt die neue Gegnersorte noch unauffälliger aus.
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Außerdem nervt es, wenn es alle 3 Runden mal schneit, da die Schneeflocken eigentlich nur die Sicht versperren. Aber wenigstens konnt ich bis jetzt hier und da meine gewonnenen Punkte gegen spezielle Türme eintauschen. Was man so alles für seine Punkte, neben der Erweitung und Auffrischung der Lebensenergie, bekommt, möchte ich kurz vorstellen. Bevor man sich aber überhaupt einen Turm kaufen kann, muss man zuerst die sogenannte "Überläufergrube" erwerben. Diese Grube ist in Wirklichkeit ein blauer Farbeimer und steht neben der Burg.
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Wenn nun eines der Männchen nicht in den blauen Himmel, sondern in den gleichfarbigen Eimer geworfen wird, wird dieser nach ca. 20 Sekunden zu einer der eigenen Einheiten und hilft, die Burg gegen den Ansturm zu verteidigen. Während des "Überlaufens" ist der Farbeimer allerdings verschwunden und ist erst nach den 20 Sekunden erneut einsatzbereit. Wieviele Einheiten man bereits besitzt, wird unter der Energieleiste angezeigt, wobei man maximal 10 "unbenutzte" Einheiten haben kann.
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Doch was bringen diese Einheiten? Genau an der Stelle kommen die Türme ins Spiel. Hat man einen Turm erworben, wird dieser kenntlich gemacht, indem an einer Ecke des Schlosses eine Flagge gehisst wird. Je nach Art des Turms hat die Flagge eine unterschiedliche Farbe und auch seine eigene Ecke. Damit die Türme aber überhaupt funktionieren, braucht man dafür die genannten Einheiten. Klickt man dann auf eine Flagge des gewünschten Turms, auf den eine Einheit soll, steigt der Zähler dort um 1. Je höher dort der Zähler ist, umso größer ist der Effekt. Zum Beispiel gilt der rote Turm für die Bogenschützen. Ist dort nur eine Einheit positioniert, wird der Turm nur sehr selten Schüsse auf die Strichmännchen von sich geben. Wären hingegen über 100 dort tätig, fiele beinahe jede Sekunde ein Schuss.
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In weiteren Türmen werden die Einheiten zu Steinmetzen, welche die Mauern erneuern und so die Lebensenergie auffrischen oder in einem anderem Turm auch zu Magiern, wo man Zauber, wie den Radiergummi, zum Wegradieren der Gegner benutzen kann. Ein besonderer Turm ist der blaue Turm, da der keine Einheiten direkt aufnimmt, sondern diese stattdessen sofort mit einer Bombe vor die Tür setzt, was in scheinbar auswegslosen Situationen sehr nützlich ist, da so viele Gegner auf einmal in das virtuelle Nirvana geschickt werden. Mich persönlich hat dieser Aspekt des Spiels besonders motiviert es doch öfters einzuschalten, als ich anfangs gedacht hätte.
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Runde 25 - der Multiplayer wurde entdeckt
So spielte ich Runde um Runde immer weiter, die Türme waren schon so weit ausgebaut, das ich das Gefühl hatte, ich könne garnicht mehr verlieren. Ich ließ die inzwischen riesige Meute schon immer absichtlich an mein Burgtor heran, um zu gucken wieviel diese denn überhaupt abziehen können, aber die Energieleiste bewegte sich schon allein wegen der ganzen erworbenen automatischen Regenerationen kaum. Hätte ich vielleicht doch Heroic als Schwierigkeitsgrad wählen sollen?
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Nun denn, durch einen anwesenden Freund kam ich auf die Idee, das Spiel einfach mal zu zweit zu spielen, was die ganze Sache auch schon ganz anders aussehen ließ. Hätte ich das doch nur früher gewusst, denn im Spiel selbst war nie die Rede von einem Multiplayer-Modus! Bis zu 3 weitere Spieler können sich ganz bequem während einer Runde in das laufende Spiel einklinken, auch wenn diese dann nur das Greifen und Hochwerfen verwenden können. Das Tolle dabei ist, das das Spiel sogleich auch den Schwierigkeitsgrad anpasst. Schon kamen doppelt so viele Strichmännchen wie vorher angerannt.
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Das war, wenn auch nur für kurze Zeit, mal eine kleine Abwechslung und die Burg wäre dabei sogar fast gestürmt worden. Es entsteht auch ein kleiner Wettkampf zwischen den Spielern, weil nur derjenige mit den meisten Punkten die verteidigenden Einheiten steuern darf. Aber auch das wird auf Dauer etwas zu eintönig, macht auf jeden Fall mehr Spaß, als wenn man es nur allein spielt. Übrigens können die Spieler sich auch jederzeit wieder ausklinken - das Spiel bemerkt das sofort und dreht den Schwierigkeitspegel wieder runter.
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FAZIT
Defend Your Castle ist kein Hammertitel, aber definitiv ein nettes Spiel für zwischendurch. Die Grafik ist recht einfach gehalten und der Sound besteht aus dem Anrennen der Männchen und dem Explodieren von Bomben. Es motiviert insofern weiterzuspielen, weil man wissen will, ob es irgendwann schwerer wird oder ein neuer Gegnertyp auftaucht.
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Doch Gegner gibt es leider nur 4 verschiedene, was ich definitiv zu wenig finde und sonstige Abwechslung ist auch nicht wirklich gegeben. Da die Rundenanzahl scheinbar unendlich ist, setzt man sich hier und da mal für eine halbe Stunde ran, macht Pause, setzt sich irgendwann später wieder ran und so weiter. Leider ist das Spiel auch die ersten 40 Runden viel zu einfach (außer im Multiplayer), denn erst ab da wird es etwas anspruchsvoll.
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Wer sich überlegt, das Spiel zu laden, sollte vorab die kostenlose Flashgame-Version testen, weil diese dem WiiWare-Titel sehr ähnlich ist. Wem die dann nicht gefällt, wird auch hier keine Freude haben.
«Koopa Troopa» Singleplayer: 60%
Multiplayer: 67%


Verfasst von «Koopa Troopa» am 19.10.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 01.08.2008