Cover: DRiiFT ManiaFLOTTER
Erinnern Euch die Bilder auch an R.C. Pro-Am oder Super Off Road? Mir jedenfalls ging es so, und um so heißer war ich darauf, DRiiFT Mania herunterzuladen und zu zocken, denn ich mochte die beiden genannten Spiele auf dem NES damals sehr. Vorallem, weil sie das NES Four Score unterstützten und somit Sessions für bis zu vier Spieler/innen gleichzeitig erlaubten. Und was mich echt umhaute, war der Hinweis, dass man DRiiFT Mania sogar mit bis zu 8 Personen gleichzeitig spielen kann. Also fackelte ich nicht lange und lud es kurzerhand runter.

Die Grafik ist in modernem Comiclook gehalten und nutzt, je nach Position alle Wagen auf der Piste, auch mal kleine Zoom-ins und Zoom-outs auf das Spielgeschehen, sodass immer der Großteil der gesamten Strecke sowie natürlich alle Fahrzeuge im Bild sind - und der Sound klingt wie eine Mischung aus flotter Fahrstuhlmusik und softem Rock; nett.

Der Umfang ist recht beachtlich. So gibt es insgesamt 12 reguläre Strecken, die in der Wüste, auf Hügeln, bei Schnee und Eis oder in Städten befindlich sind, 32 Fahrzeuge wie Panzer, Doppeldecker-Busse, Traktoren, Polizeiwagen, Pick-ups, Sportwagen, Betonmischer, etc. und vier Kategorien, bzw. Schwierigkeitsstufen: Klein, Mittel, Schwer und Spezial.
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Natürlich haben alle Fahrzeuge ihre Vor- und Nachteile, die durch ihre Größe, ihr Gewicht und ihr Handling zum Tragen kommen. Die einen Wagen fahren die Kurven schön eng, die anderen schneller, manche sind in der Lage, mühelos gegnerische Vehikel wegzudrängen und wieder andere sind insgesamt recht störrisch, wenn es um die Lenkung geht; für sich selbst ein geeignetes Auto zu finden kann bei dieser Vielfalt also eine kleine Weile in Anspruch nehmen. Vorallem, wo der Großteil des Spielinhalts erst durch Gold-Pokale freigespielt werden muss.
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Daneben bietet der Multiplayer, wie erwähnt, die Möglichkeit, zu acht an den Start zu gehen, und obendrauf sogar drei zusätzliche Arenen mit verschiedenen, Spielregeln, statt einfach nur als Erste/r ins Ziel zu kommen.
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SEGEN UND FLUCH
Leider aber hapert es bei DRiiFT Mania auch hier und dort. So gibt es keinen Online-Modus - für mich schon fast das größte Minus! - und innerhalb der Rennen keine Items, Laserschüsse, Minen, Turbokapseln oder dergleichen. Man hat nur sein Geschick am Lenkrad, sowie Gaspedal und Bremse - mehr nicht. Auch gibt es keinerlei Fahrzeug-Upgrades oder die etwa Möglichkeit, durch Stunts und schwierige Sonderrouten Extrapunkte einzuheimsen, um so dann eine vermurkste Platzierung etwas auszugleichen.
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So kann also nicht, wie bei so vielen Racern dieser Art, der eigene Wagen durch Geld mit stärker haftenden Reifen, schnelleren Motoren, besseren Stoßdämpfern, exakterer Lenkung oder sonstwas aufgewertet werden. Wer also auf Platz 8 ins Ziel kommt, hat schlicht und ergreifend Pech gehabt, muss aber dafür nicht dabei zusehen, wie die anderen ihre Karren tunen, mit der Gewissheit, dass man es in der nächsten Runde noch viel schwerer haben wird.
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Und beides kann manchmal sowohl Segen als auch Fluch sein. Denn vorallem im Singleplayer hat die CPU sehr schnell einen unerbittlich sauberen Fahrstil, arbeitet durch Schubser oder geschickte Blockaden teilweise zusammen, damit man selbst es richtig schwer hat, und wenn jetzt noch die CPUs auf Platz 1, 2 und 3 mehr als eine halbe Runde Vorsprung haben, kann man es im Grunde schon vergessen und hoffen, wenigstens nicht als Letzte/r ins Ziel zu rollen.
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STEUERUNG
Dazu kommt, dass die Steuerung erstmal erlernt werden muss und selbst dann nicht jedermanns Sache ist. Denn wenn man z.B. in eine Linkskurve lenkt und dann, nach der Kurve, wieder zu lenken aufhört, lenkt der Wagen immer noch nach, sodass man, wenn man geradeaus fahren will, erstmal wieder gegensteuern muss. Natürlich, der Titel sagt es schon: Driften ist das A und O. Dennoch wäre es mir lieber gewesen, wenn das Drifting durch richtig gekonntes Beschleunigen und Bremsen ausgelöst wird, und nicht durch einen Dauer-Drift-Modus, der bei allen Fahrzeugen immer aktiv ist und selbst ausgeglichen werden muss.
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Irgendwie unverständlich ist mir auch, warum es keinen GameCube-Controller-Support gibt. Spieler/in 1 hat immer die quergehaltene Wiimote, alle anderen müssen mit Wiimotes, Nunchuks oder Classic Controllern Vorlieb nehmen, je nachdem, wieviele Wiimotes und Mitspieler/innen es gibt. So können also z.B. 4 Spieler/innen so spielen, dass Spieler/in 1 und 2 Wiimotes nehmen und Spieler/in 3 und 4 nehmen Nunchuks, die an die Wiimotes von Spieler/in 1 und 2 angesteckt werden. Und hier kommt der Punkt, wo mir die GameCube-Controller fehlen. Denn es kann nervig sein, vorallem für kleine Hände, wenn man seine Wiimote mit einem Nunchuk oder Classic Controller "teilen muss", weil deren Stecker an der unteren Seite herausragt und die rechte Hand nicht wie sonst auch die Wiimote halten kann.
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Deshalb wäre es mir lieber gewesen, wenn die Spieler/innen 5-8 einfach mit den GCN-Controllern spielen würden. So aber ist die beste Alternative, wenn man ganz allein eine Wiimote oder einen Classic Controller benutzt, denn so halten beide Hände bequem den Controller, ohne, dass irgendwas stört. Und wenn ich mit Nur-Nunchuk spiele, werde ich das Gefühl nicht los, dass sich das irgendwie nackt und unvollständig anfühlt; ganz davon zu schweigen, dass der 3D-Stick des Nunchuks nicht genau dasselbe Fahrgefühl vermittelt, wie die Steuerkreuze von Wiimote und Classic Controller.
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FAZIT
Grafik, Sound und Umfang sind gelungen. Aber mir fehlen die Fahrzeug-Upgrades, oder wenigstens Items wie Raketen und Nitrokapseln, die CPU führt bald zu Frustmomenten und insgesamt ist der Singleplayer einfach zu öde, da es keinen Time Trial oder sonstige Herausforderungen gibt.
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Darum: Im Multiplayer macht's für'n Stündchen oder zwei zwischendurch durchaus Laune, aber ein ganzes Wochenende kann man damit leider nicht füllen.
Jörg Singleplayer: 58%
Multiplayer: 75%


Verfasst von Jörg am 14.09.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 8 Person/en
Release am 31.07.2009