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Family Ski

Nintendo Wii

Family Ski, Covermotiv/Artwork
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG Wii-Fernbedienung Wii Nunchuk Wii Balance Board
Releasedate: 13.06.2008, Preis: ca. 45-50€, 1-4 Spieler/innen
EINES VON IHNEN
Als seinerzeit die Wii veröffentlicht wurde, erschien zeitgleich Wii Sports. Und neben all den enthaltenen Sportarten fehlte mir immer ein wenig das Skifahren auf der Disc. Dass scheint Namco Bandai gewusst zu haben, denn es gibt seit kurzer Zeit tatsächlich ein solches Spiel: Family Ski (in den USA heisst es übrigens "We Ski").
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Mitten im Sommer ein Ski-Spiel zu releasen ist zugegebenermaßen etwas merkwürdig, doch andererseits sind auch Weihnachtsutensilien bereits im September/Oktober zu erstehen... Wieso also nicht bei 32° (virtuelles) Skifahren, ohne dafür z.B. nach Österreich reisen zu müssen!? ;)
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Statt also Eure Koffer zu packen, Auslandskrankenscheine zu besorgen oder vielleicht noch jemanden zu finden, der auf Eure Katze aufpasst, solange Ihr abwesend seit, legt Ihr ein Spieler/innen-Profil an, bestimmt, ob Ihr ein Mii oder eine der vorgefertigten Figuren als Konterfei nutzen möchtet, wählt aus mehreren Skiern, Ski-Stöcken und Outfits Eure Ausrüstung aus - zack, schon seid Ihr bereit. Nun bestimmt Ihr den Spielmodus - Freestyle, Skirennen oder Skiskule -, begebt Euch auf die Piste, und es kann losgehen! :)
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TRICKS UND FIGUREN
Die Steuerung ist schnell verstanden und nach nur wenigen Minuten habt Ihr alles verinnerlicht: Nunchuk und Wiimote in je eine Hand und, als würdet Ihr zur Beschleunigung reale Ski-Stöcke in den Schnee stoßen, bewegt Ihr diese nun nach unten, um in Fahrt zu kommen. Um nach links oder rechts zu lenken, neigt Ihr Nunchuk mitsamt Wiimote in die entsprechende Richtung. Es gibt natürlich noch einige "Figuren", wie z.B. die Beine während der Fahrt zu spreizen, sich zu hocken, Bremsmanöver, Treppenschritt, Sprünge, etc., aber das alles lernt Ihr in der Skischule sehr schnell. Darum erspare ich Euch diesen Passus. :)
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Habt Ihr zu Spielbeginn ein Balance Board aktiviert, wird es automatisch erkannt. Ihr könnt mit dem Balance Board zwar immer nur im Singleplayer spielen, dafür jedoch macht der Singleplayer auf diese Weise auch durchaus etwas mehr Spaß. Denn statt durch Neigung von Nunchuk und Wiimote zu lenken, tut Ihr dies jetzt, indem Ihr Euer Körpergewicht verlagert.
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Das Interessante ist, dass Family Ski zwar das Balance Board unterstützt, es allerdings nicht zwingend voraussetzt: Wer also keines besitzt, kann dennoch ausnahmslos alles erkunden. Nebenbei: Glaubt's oder nicht, ich finde, dass Family Ski wirklich zeigt, dass man das Balance Board hervorragend in herkömmliche Videospiele einbinden kann...
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SIE STANDEN AN DEN HÄNGEN UND PISTEN... ;)
In ein Videospiel sollte man hingegen auch Anforderungen für jene, die es spielen, einbinden! Es gibt zwar Aufgaben, die Ihr von anderen Skifahrern auf der Piste erhaltet, dennoch sind die meisten dieser Aufgaben nur Pipfax: Gleich im ersten Anlauf habe ich z.B. die "schnellste Skiläuferin" im Spiel besiegt: Sturr Vollgas gegeben, ein bisschen nach links und rechts gelenkt - das war's. Es gab praktisch keine Hindernisse oder wenigstens eine kleine Sprungschanze, die es zu meistern galt. Obendrauf sagte man mir anschliessend, dass ich ja unglaublich toll und talentiert sei, etc... für das bisschen Gas-Geben eine wahrlich übertriebene Schulterklopferei.
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Es gibt natürlich auch so einige Anforderungen an Euch, bei denen Ihr den ein oder anderen Fluch verlauten lassen werden, doch ist das nichts, was Euch mehr als vielleicht 5 bis 10 Anläufe kosten wird. Gelingt es Euch, eine Aufgabe zu meistern, erhaltet Ihr dafür Sterne (mit diesen könnt Ihr weitere Inhalte freikaufen: neue Skier, weitere Ski-Anzüge, usw. usf.) und einen Rang (D, C, B, A, S und S+).
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OHNE JEDE REGUNG
Ihr seid zwar nicht dazu angehalten, alle Aufgaben im Spiel zu erledigen oder überall den bestmöglichen Rang zu erhalten, denn Ihr könnt Euch stattdessen auch einfach nur frei überall hin bewegen (innerhalb gewisser Grenzen, versteht sich), oder vom Skilift aus alles begutachten, was da so kreucht und fleucht, nur: Wer will schon ein Videospiel spielen, bei dem man jede Anforderung im Schlaf erledigt oder ohne jede Regung vor der Glotze verharrt, um sich eine simulierte Landschaft anzugucken!?
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Dabei ist der Ausblick vom Skilift aus wirklich hübsch und auch auf den Skiern stehend gefällt mir das Dargebotene ganz gut (obwohl die Wii mehr leisten kann, ist schon klar!). Dennoch täuscht das nicht darüber hinweg dass es empfehlenswert gewesen wäre, der soweit angenehmen Optik auch zu etwas mehr Umfang zu verhelfen: Allzu zügig habt Ihr alle Winkel des anfangs riesig wirkenden Areals erkundet und nur wenige Stunden später findet Ihr Euch überall ohne weitere Blicke auf die kleine Übersichtskarte am unteren Rand zurecht.
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Kurzum: Die Steuerung habt Ihr in ihrer Ganzheit bald erlernt und die sich stets ähnlichen Aufgaben sind allesamt flott erledigt. Dann spielt Ihr noch ein wenig im Freestyle, weil das Spiel ja wirklich ganz nett ist, und bald stellt sich die Erkenntnis ein, dass eine weitere Motivation ausbleibt, weil Ihr jetzt alles gesehen habt.
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UMFANG UND AUFGABEN
Eine ausladende Time-Trial-Ecke (vielleicht gar mit WiFi-Online-Tabellen für internationale Vergleiche!) hätten diesem Spiel verdammt gut getan. Schön wäre auch gewesen, dass man für Figuren Punkte bekommt und diese so zu kombinieren sind, dass man somit einen Highscore aufzustellen hat. Oder Ski-Abfahrts-Turniere, oder, oder, oder... Weder das eine noch das andere gibt es - leider!
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Ein neues "SSX Blur" oder "1080° Avalanche" habe ich ja nicht erwartet, aber dieser Titel hatte die ganz große Chance, die Kluft zwischen Gelegenheitszockern und Dauer-Daddlern wieder ein wenig zu verkleinern, indem es beide Klientelen anspricht. Das Potenzial ist auch zweifelsfrei da (intuitive Steuerung, Balance-Board-Support, Knuddelgrafik, Ski-Winter-feeling, Mii-Einbindung), doch fehlt es an Argumenten, Highscore-Assen längerfristig den Gaumen - bzw. Daumen! - zu schmeicheln (Highscores, Time Trial, Turniere, WiFi). Ebenso mangelt es an Umfang und Aufgaben, die man nicht nach wenigen Versuchen hinter sich gelassen hat.
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Im Multiplayer könnt Ihr zwar zu zweit, dritt oder viert gegeneinander antreten (bevor die Frage auftaucht: pro Spieler/in ist sowohl eine Wiimote als auch ein Nunchuk nötig!) und versuchen herauszufinden, wer zuerst im Ziel angelangt. Ärgerlich ist hingegen, dass Euch dies einfach nicht lang genug bei der Stange hält und schnell seinen Reiz verliert.
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HIGHSCORES UND SKILIFT-PANORAMEN
Dies ist eines der wenigen Spiele, bei denen man das Gefühl hat, sein Geld gut angelegt zu haben... ...bis man feststellt, dass die andere Hälfte des Inhalts nicht auf der Game-Disc, sondern offenbar noch auf der Festplatte der Entwickler schlummert!
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Ein im Kern wirklich gutes, solides Game... ...dem allerdings auf halbem Wege die Puste ausgeht. Es ist mehr als offensichtlich, welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Schade ist nur, dass man nicht auch gleich an alle anderen dachte und etwas mehr "Core-Appeal" eingeflochten hat (Highscores und dergleichen)... Etwas, das die Motivation abseits von den ewig gleichen Aufgaben und Skilift-Panoramen auf sich zieht, fehlt!
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Für die volle Summe des Geldes hätte man gern auch die volle Summe des Spielumfangs erhalten... Entweder der Preis wird reduziert, oder, Bandai Namco, Ihr rückt weitere Spielmodi raus!

Jörg (TheUnknown) *, 7.377 Zeichen, veröffentlicht am 27.07.2008 •
Singleplayer: 65%
Multiplayer: 63%

Für die Bemusterung bedanke ich mich bei Nintendo
Der Text und dessen beinhaltende Bewertung für dieses Produkt sind nicht stellvertretend repräsentativ für die Redaktion von "Eyes on Nintendo", sondern einzig repräsentativ für die Meinung des/der Verfassers/Verfasserin!

Die "Spielspaß in Prozent"-Wertung resultiert nicht aus einer mathematischen Gleichung heraus, sondern sie steht einzig für den subjektiv empfundenen "Spaß beim Spielen" des/der Verfassers/Verfasserin (sofern nicht anders im Reviewtext erwähnt) und ist darüber hinaus auch als eine ungefähre Vergleichsmöglichkeit zu anderen Spielen zu verstehen.
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Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG Wii-Fernbedienung Wii Nunchuk Wii Balance Board
Releasedate: 13.06.2008, Preis: ca. 45-50€, 1-4 Spieler/innen

Bilder

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