Cover: MahjongBei Mahjong für WiiWare handelt es sich um eine aufpolierte Version des gleichnamigen chinesischen Spielbrettklassikers. Allerdings ist hier nicht, wie bei dem Orginal, das Spiel auf 4 Leute ausgelegt. Stattdessen kann man hier nur eine Solovariante spielen. Im Folgenden möchte ich darauf eingehen, welche Möglichkeiten für die umgerechnet 5€ geboten werden.

Memory für Fortgeschrittene
Das Spiel beginnt mit dem Anlegen eines Profils. Insgesamt können bis zu 4 Profile angelegt werden, diese dienen dazu, persönliche Statistiken zu speichern oder um eine alte Runde, welche man zuvor mittendrin gespeichert hat, weiterzuspielen. Wenn man sich für ein Profil entschieden hat, kann man sich für eines von 30 verschiedenen Spielbrettern plus einer Spielanleitung entschieden. Die Bretter haben alle dieselben Regeln, sie unterscheiden sich nur vom Aufbau und somit vom Schwierigkeitsgrad.

Doch wie funktioniert Mahjong eigentlich? Verschiedene, bebilderte Spielsteine sind zufällig innerhalb des Musters, für welches man sich anfangs entschieden hat, angeordnet. Ziel ist es nun, 2 identische Spielsteine zu finden, diese zu markieren und so aus dem Spiel zu entfernen. Das geschieht solange, bis kein einziger Spielstein mehr übrig ist. Ausnahmen sind einige Spezialsteine, die man auch mit einem Stein lösen kann der ähnlich aussieht, zum Beispiel 2 verschiedenfarbige Blumen.
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Was zunächst sehr stark an Memory erinnert, stellt sich schnell als anspruchsvoller Denksport heraus, denn die Steine sind in verschiedenen Höhen angeordnet (z.B. pyramidenförmig). Außerdem können keine Steine gelöst werden, welche von anderen Spielsteinen verdeckt werden oder sowohl links als auch rechts einen neben sich liegen haben. Erschwerend kommt hinzu, das es einige Spielsteine doppelt gibt. Das mag anfangs einfacher sein, weil man so schneller 2 gleiche Paare findet, aber das kann zum Problem werden, wenn 2 identische Steine aufeinander liegen und es keine weiteren dieser Art gibt. So kann man unmöglich noch gewinnen, denn den obenliegenden Stein kann man ja nur mithilfe des daunterliegenden Steines entfernen und diesen widerum kann man nicht lösen, weil ja ein anderer auf ihm liegt - quasi eine Sackgasse.
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Glücklicherweise kann man jederzeit beliebig viele seiner Züge rückgängig machen. Wenn man einmal gar nicht weiter weiß, kann man sich auch pro Spielrunde bis zu 3 Tipps geben lassen. In so einem Fall werden 2 passende Steine blinkend angezeigt die aufgelöst werden können. Leider sind die Tipps nicht immer sinnvoll, weil man desöfteren 2 Steine absichtlich nicht auflöst, um sich nichts zu verbauen und genau diese 2 werden dann aber unter Umständen angezeigt - und der genutzte Tipp ist trotzdem weg.
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Grafik und Sound
Grafisch ist das Spiel eher zweckmäßig, aber dennoch recht ansprechend gestaltet. So werden zum Beispiel die Steine nach dem Auflösen effektvoll nach oben "herausgebeamt". Optisch kann man das dreidimensionale Brett mehr oder weniger seinen Wünschen anpassen, hierzu stehen 34 verschiedene Hintergründe und 6 verschiedene Steinmuster zur Verfügung. Bei den verschiedenen Mustern habe ich mich für verschiedenfarbige Zahlen entschieden, weil mir persönlich bei den chinesischen Schriftzeichen ein Stein zu sehr dem anderen glich.
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Zusätzlich zur persönlichen Veranschaulichung besteht auch die Möglichkeit, das komplette Brett immer leicht zu kippen oder auch heranzuzoomen, um sich die nötige Übersicht zu verschaffen. Die Wiimote funktioniert hierbei immer äußerst präzise.
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Die Hintergrundmusik kann man sich selbst aus 13 Tracks aussuchen. Leider klingen davon alle sehr identisch, was wohl daran liegen könnte, das der Grundrhythmus bei allen Liedern derselbe ist. Unabhängig davon hat aber bereits ein Track von der Liste mir schon gereicht um ihn als nervig zu empfinden.
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Memory & Paare
Als Bonusinhalt sind noch die Spiele Memory und Paare enthalten. Beide Varianten sind in 3 verschiedenen Schwierigkeitsstufen verfügbar, wobei sich hierbei nur die Anzahl der Karten erhöht. Bei Memory liegen verschiedene Karten verdeckt, wovon immer 2 zusammengehörig sind. Ziel ist es hier, mit möglichst wenig Zügen alle Karten aufzudecken. Das sollten auch eigentlich alle kennen!
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Das zweite Spiel, Paare, funktioniert sehr ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass die Karten bereits aufgedeckt sind und man diese auf Zeit sehr schnell zusammensuchen muss. Grafisch und akkustisch sind beide Spiele mit dem Hauptspiel absolut identisch. Insgesamt sind Memory und Paare zwar nicht sehr unterhaltend, demnoch ist es ganz nett, das diese überhaupt enthalten sind.
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Fazit
Bei Mahjong handelt es sich definitiv um ein Spiel "für zwischendurch". Eine Runde dauert im Schnitt 15 Minuten, und dank der 30 verschiedenen Bretter und die immer wieder zufällige Belegung der Steine hat man im Grunde nie zweimal das gleiche Spielbrett.
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Ein Multiplayer hätte dem Spiel sicher nicht geschadet, aber für ein paar Runden, wenn nicht viel Zeit für etwas Größeres bleibt, reicht das Spiel allemal - auch allein. Unter'm Strich ist es aber letzendlich nur eine aufpolierte Version des Spieleklassikers, welchen man z.B. auch kostenlos als Flash-Game spielen kann.
«Koopa Troopa» Singleplayer: 62%

Verfasst von «Koopa Troopa» am 04.11.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 04.12.2009