Cover: Need for Speed: The RunEin Jahr nach dem Erscheinen von Need for Speed: Hot Pursuit kann EA Sports nun seinen neuesten Ableger präsentieren, der unter dem Namen Need for Speed: The Run auf sämtlichen Systemen erschienen ist. Schon bei vorherigen NFS-Spielen bekam ich desöfteren zu hören, warum EA nicht mehr an seinen alten Konzepten festhält und ständig die neuen Need for Speed-Spiele dermaßen ummodelt, dass das, was an älteren Spielen am meisten faszinierte, nicht mehr vorhanden war. Auch im Internet stieß ich schon vor dem Release-Termin für die Wii auf ganz unterschiedliche Meinungen zu The Run. Umso gespannter war ich daher, was EA dieses Mal aus dem Rennspiel gemacht hatte und inwieweit ich die gelesenen Kritiken nachvollziehen kann.

Und ab geht die Post!
Mit Nunchuk oder Classic-Controller an die Wii-Fernbedienung angeschlossen findet man sich schon im Menü wieder, in welchem man einen von mehreren Modi auswählen kann. Entscheidet man sich für den The Run-Modus, welcher den Story-Modus darstellt, findet man sehr schnell heraus, wie das Spiel zu seinem Namen kam. Aufgabe ist es hier, an einem Rennen teilnehmen, das quer durch Amerika verläuft. Ziel ist es selbstverständlich dabei, Erster zu werden und das Preisgeld abzusahnen. Für den Protagonisten startet die ganze Geschichte allerdings weniger nett: Er wird von seinem einst besten Freund mit seinem Wagen im Meer versenkt und kann sich nur knapp retten. Wie aus dem Nichts taucht daraufhin eine seltsame Frau auf, die ihm ihren Wagen für das Rennen zur Verfügung stellt. Wie man schon sehr bald erfährt, scheint diese Frau jedoch Hintergedanken bei der Sache zu haben und so verstrickt sich der Hauptcharakter auch während des Rennens in verzwickte Situationen.

Der The Run-Modus ist in mehrere Akte eingeteilt, die aus Episoden bestehen. In jeder Episode muss man andere Aufgaben bewältigen: Mal muss man nur ins Ziel kommen und andere Teilnehmer überholen, mal der Polizei ausweichen oder einen Rivalen von der Straße abdrängen. Gerade bei Polizeiverfolgungen oder großem Gegenverkehr sollte man seine Schadensanzeige immer gut im Auge behalten, weil die bei Kollisionen mit anderen Wagen abnimmt. Bei einem Totalschaden verliert man eines von drei Leben und wird dann wieder an die Stelle, an der der Totalschaden zustande kam, positioniert und kann weiterfahren. Für das Bestehen einer Episode hat man also drei Versuche. Das hört sich am Anfang recht viel an, doch gerade bei einer Verfolgungsjagd mit viel Gegenverkehr kann schon eine einzige Kollision reichen, um ein Leben zu lassen.
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Hin und wieder gibt es auch Aktionen, die man vollbringen muss. Dafür wird in eine andere Sicht gewechselt, in der man beispielsweise herabfallenden Steinen oder Schüssen von feindlichen Gangstern ausweichen, eine bestimmte Tastenkombination für ein Wendemanöver drücken oder Heldenstunts in der Luft absolvieren kann und auch muss, um nicht eines seiner Leben abzugeben. Je besser man solche Situationen meistert, desto mehr Punkte bekommt man am Ende der Episode. Sammelt man genug Punkte, steigt man einen Rang auf und schaltet dadurch neue Fahrzeuge, Fahrzeugteile oder Strecken frei, die allerdings nur im Challenge- oder Multiplayer-Modus verfügbar sind, da man im Storymodus immer auf einen bestimmten, vorgegebenen Wagen angewiesen ist. Bei Polizeiverfolgungen bietet es sich daher an, sogenannte Takedowns zu machen, das heißt, die Polizeiwagen so zu rammen, dass diese am besten direkt einen Totalschaden erleiden und aus dem Rennen fliegen, um Punkte zu bekommen. Allerdings sind die Cops sehr hartnäckig: sobald man einen von ihnen ausschaltet, ist schon wieder ein neuer Polizeiwagen in Sichtweite. Einerseits wird es dadurch möglich, mehr Punkte einzusacken, aber andererseits muss auch zunehmend die eigene Schadensanzeige beachtet werden, damit man nicht selbst in die ewigen Jagdgründe geschickt wird.
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Im schon erwähnten Challenge-Modus sieht man sich mit ähnlichen Missionen wie im Story-Modus konfrontiert. Zusätzlich müssen hier bestimmte Checkpoints auf einer Strecke rechtzeitig vor Ablauf der Zeit erreicht oder mit möglichst hoher Geschwindigkeit durch einen Blitzer gefahren werden. Am Ende des Rennens winken dann Punkte, neue Fahrzeuge, Fahrzeugteile und neue Strecken, außerdem bekommt man entweder eine Gold-, Silber- oder Bronzemedaille. In diesem Modus gibt es insgesamt fünf Schwierigkeitsgrade, von denen die schweren ebenfalls erst freigeschaltet werden müssen.
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Last but not least ist natürlich auch der Multiplayer-Modus nicht zu vergessen, in dem man mit bis zu drei anderen Mitspielern zusammen racen kann. Hier läuft das Ganze in einer Art Cup ab, der aus mehreren Rennen besteht. Je höher die Platzierung am Ende eines Rennens, desto mehr Punkte erhält man und liegt dementsprechend auf der Rangliste weiter vorne. Unterschieden wird dabei zwischen den Auswahlmöglichkeiten "Sprint", in dem ganz normale Rennen gefahren werden, und "Racer gegen Cops", wo ein Teil der Fahrer das Rennen gewinnen muss und der andere Teil in die Rolle der Cops schlüpft, die die Raser zu stoppen versuchen müssen.
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Muss ich jetzt sofort zum Computerspielladen meines Vertrauens laufen und mir NFS: The Run kaufen?
Fans der Serie kann ich wahrscheinlich erzählen was ich will, die haben The run sicher eh schon eingesackt. Allen anderen kann ich es ebenfalls empfehlen, da The Run ein gut gemachtes Spiel ist, aber auch einige Lücken aufweist. Ankreiden muss man zum Beispiel, dass die CPU (besonders die Cops) manchmal viel zu unrealistisch wieder aufholen und man im Multiplayer kaum noch eine Chance hat, wieder an die Kontrahenten heranzukommen, wenn man abgehängt wurde - hoffentlich arbeitet EA beim Nachfolger daran.
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Ärgerlicherweise fehlen auch die versprochenen Zwischensequenzen, die es leider nur auf anderen Konsolen oder dem PC gibt - im Grunde ist dieses NFS für die Wii ein völlig anders strukturiertes Spiel. Dennoch macht es das nicht unbedingt schlechter, da die Missionen interessant und abwechslungsreich gestaltet sind und auch die Areale hauptsächlich durch ländliche Regionen führen - was meiner Meinung nach eine echt gute Abwechslung zu vergangenen Teilen darstellt.
«Salzklinge» Singleplayer: 78%
Multiplayer: 73%


Verfasst von «Salzklinge» am 02.12.2011,
bemustert durch Electronic Arts
für bis zu 4 Person/en
Release am 14.11.2011