Cover: New Play Control! PikminGRASHALME, MÜSLIPACKUNGEN, COLADOSEN...
Vom Planeten Hocotate stammt Captain Olimar. Der macht gerade eine Reise durch die Galaxis, als sein kleines Raumschiff von einem Asteroiden gestreift wird. Das Raumschiff erlangt daraufhin Schaden, kommt vom Kurs ab und schon geht's mit rasender Fallgeschwindigkeit Richtung Erde.

Als Olimar erwacht, stellt er fest, dass alles auf der Erde absolut riesig ist. Dinge, die für uns Menschen alltäglich sind - Grashalme, Müslipackungen, Coladosen, Baumstümpfe, Kabel und dergleichen -, sind für ihn unglaublich groß. Aber das ist ja auch kein Wunder, denn der Gute misst gerade einmal 4cm.

Problematisch ist das deshalb, weil Olimars Raumschiff nicht mehr intakt ist. 30 wirklich wichtige Teile (Antrieb, Energiequelle, etc.) sind durch den Absturz und dessen abschliessenden Aufprall überall verstreut. Ausserdem muss er sich etwas beeilen, denn er hat nur für 30 Tage genug Strom, damit ihm seine Lebenserhaltungssysteme keinen Strich durch die Rechnung machen - Olimar darf nämlich den irdischen Sauerstoff nicht atmen, weil dieser für ihn giftig ist!
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EINE ZWIEBEL
Olimar ist also in einem Garten "notgelandet", realisiert die für ihn heikle Situation und schaut sich um. Ups, da wächst ja was aus der Erde... Was ist das? Eine Zwiebel? Komisches Ding... Aber, aber... aus der Zwiebel kommt ja ein Lebewesen heraus. Faszinierend!
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Olimar beschliesst, das Wesen Pikmin zu nennen und findet schnell heraus, dass es lernfähig ist. Nach wenigen Minuten stellt Olimar fest, dass weitere Pikmin ihm zur Seite stehen. Denn hier und dort wachsen Knopfprimeln, und wenn eine solche Primel gefällt wird, wird sie zu einer Blumennarbe (erinnert optisch an einen Glücksspieljeton). Tragen nun die Pikmin diese Blumennarben zur Zwiebel, sprießen weitere Pikmin aus dem Erdreich hervor und Olimar muss sie nur noch aus dem Boden zupfen.
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PIKMIN-STADIEN
Die Pikmin haben drei verschiedene Stadien, die sich an ihrem Kopfzipfel-Wuchs erkennen lassen. Lässt Olimar die Pikmin eine Weile in der Erde, statt sie sofort zu zupfen, werden sie von normalen Blatt-Pikmin zu Knospen-Pikmin und werden so schneller und stärker. Und wenn Olimar nochmals abwartet, können sogar Blumen-Pikmin daraus werden - und somit abermals schneller und stärker werden.
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Ausserdem gibt es noch drei verschiedene Farben der Pikmin. Einige sind rot, manche blau und andere gelb. Die roten Pikmin sind resistent gegen hohe Temperaturen und kennen sich gut im Angriff aus. Den Blauen kann Wasser nichts anhaben (alle anderen würden ertrinken), und die Gelben schliesslich können sogar Steinbomben tragen und lassen sich weiter werfen (um besonders entfernte Gegenstände/Gebiete erlangen zu können, die nicht direkt zugänglich sind) als die anderen.
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GEMEINSAM SIND WIR STARK
Wozu aber jetzt die verschiedenen Eigenschaften und Eigenarten der Pikmin? Nun, die Pikmin sind selbst zwar sogar noch etwas kleiner als Olimar, nämlich nur 3cm groß, aber dafür sind sie zahlreich und kräftig, denn wenn Olimar etwa seinen Raumschiffsantrieb gefunden hat, benötigt er Pikmin, um diesen zurück zum Raumschiff tragen zu können. Ausserdem: Was ist, wenn man eine Wasserstelle überqueren muss - soll er allein eine Brücke bauen? Oder wenn Gegenstände wie z.B. eine Coladose den Weg versperren? Wie soll er allein daran vorbeikommen?
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Knifflig ist aber nur, dass nicht alle Gegenstände und Hindernisse gleich schwer sind, sondern auch, dass man auch manchmal mit Feinden rechnen muss: Beispielsweise Insekten. Diese verspeisen die Pikmin äusserst gern und dezimieren so Olimars Helfer und Freunde. Darum wird auch nur tagsüber die Gegend erkundet und werden Gegenstände gesucht, gefunden, verschoben, getragen... Darum müssen alle Pikmin abends zurück in die Zwiebel, weil dann die Insekten zuuu zahlreich werden und die Pikmin in der Dunkelheit hilflos wären.
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STRATEGIESPIEL
Schon nach wenigen Minuten versteht man, dass "Pikmin" ein ganz geniales Strategiespiel ist. Olimar hat nur 30 Tage Zeit, um 30 Schiffsteile zu finden, damit er die Erde wieder verlassen kann. Er kann aber nur tagsüber die Hilfe der Pikmin in Anspruch nehmen und muss dazu noch aufpassen, dass er ihre Fähigkeiten möglichst optimal einsetzt.
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Dazu noch all die anderen Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt, weil sie den Spielverlauf beeinflussen: Jeder Tag dauert ca. 15-20 Echtzeit-Minuten. In den ersten Leveln (sprich: In-Game-Tagen) hat man noch ausreichend Zeit und kommt prima klar. Doch so nach und nach merkt man, dass man effektiver sein muss, nicht so viel trödeln darf und seine Pikmin gezielter einsetzen muss.
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Ausserdem lohnt es, nicht immer alle Pikmin aus der Zwiebel zu lassen, denn je mehr gerade herumwuseln, desto mehr muss man später wieder in die Zwiebel schicken, wenn es Abend wird - was dazu führen könnte, dass man einige Pikmin verliert, weil sie es nicht rechtzeitig zurück in die Zwiebel schaffen oder man sie übersieht. Zusätzlich muss man darauf Acht geben, dass nicht alle Pikmin sofort gezupft werden, damit sie stärker und schneller werden, was wiederum gut im Kampf gegen das Tageszeit-Limit.
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TECHNIK
Grafisch und akustisch ist "Pikmin" wirklich sehr, sehr gelungen. Zwar bietet es eigentlich "nur" GameCube-Niveau, doch werden Augen und Ohren trotzdem super bedient. Keine Grafikfehler, kein Ruckeln, keine Slowdowns - selbst bei dutzenden Pikmin auf dem Bild! -, viele Details, klare Soundeffekte, wunderschöne Melodien im Hintergrund und dazu noch einen 16:9-Modus für HDTV-Geräte - allerdings keine verbesserte Grafik.
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Wie schaut's also mit den Händen aus? Auch super! :) "Pikmin" ist zwar immer noch das GameCube-Spiel von 2001 - und schon damals war die Steuerung astrein -, aber die Wiimote-Steuerung flutscht wahrlich von den Fingern, sie funktioniert absolut 1A! Mit dem 3D-Stick des Nunchuk wird Olimar bewegt, mit der A-, B- und C- Taste werden die Pikmin dirigiert und mittels Z oder dem Wiimote-Steuerkreuz wird die Kamera bewegt (Zoomen, Drehen, etc.). Eine vollkommen runde Sache, so muss ein Buttonlayout sein.
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FAZIT
Natürlich stellt sich direkt einmal die Frage, ob man denn ein Spiel, das seit 2001 ja eigentlich unverändert ist (von der Steuerung abgesehen), heute noch kaufen soll, doch das einzige Contraargument ist nur das tatsächliche Alter des Titels.
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Auf der Pro-Seite aber stehen ein stetig ansteigender und fordernder - allerdings nie über-fordernder! - Schwierigkeitsgrad, eine intuitive Steuerung, eine (auch heute noch) tolle Grafik, ein (auch heute noch) spitzenmäßiger Sound - und obendrein ein fairer Preis von 30€.
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Wer "Pikmin" schon auf dem GameCube spielte, braucht nicht nochmal zuzulangen. Es ist dasselbe großartige Spiel mit derselben tollen Grafik und denselben schönen Sounds - nur, dass es jetzt um eine Pointerfunktion und einen 16:9-Modus erweitert wurde, was aber nicht unbedingt die erneute Anschaffung rechtfertigt, denn: Keine Zusatzlevels, keine aufgepeppte Grafik, keine anderweitigen Extras...
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Wer "Pikmin" jedoch noch nicht gespielt hat, MUSS unbedingt zugreifen! Es ist schnell verstanden, leicht gelernt und unkompliziert, weil der Schwierigkeitsgrad stets genau richtig ist. Somit sind auch Gelegenheitsspieler/innen, die vielleicht nur hier und da mal 1-2 Stündchen spielen wollen, aber keine Lust mehr auf 08/15-Minipuzzle-Knobeleien haben, sondern lieber auch mal ein "richtiges Spiel" ausprobieren wollen, mit "New Play Control! Pikmin" bestens beraten, denn durch bis zu drei integrierte Speicherstände kann man immer wieder einen Fehlversuch ohne negative Konsequenzen neustarten, wenn etwas schief ging! KAU-FEN!!
Jörg Singleplayer: 91%

Verfasst von Jörg am 12.02.2009,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 06.02.2009