Cover: PokéPark 2: Die Dimension der WünscheWenn man die letzten Nintendo-Jahre Revue passieren lässt, kommt man nicht drum herum, über das ein oder andere Pokémon-Spiel zu stolpern. Sei es eine der für Game Boy (Advance) oder Nintendo DS, N64-Klassiker wie Pokémon-Stadium oder Pokémon Snap oder auch neue Ableger wie Pokémon Rumble oder PokéPark - Pikachus großes Abenteuer. Letzteres geht nun - auch ein wenig um die Wartezeit zu den neuen Pokémon-Editionen zu verkürzen - in eine zweite Runde. Mit haufenweiseneuen Pokémon aus Pokémon Schwarz und Pokémon Weiß gilt es nun, den ersten Teil zu toppen. Wird sich dieses Spiel besser als sein Vorgänger schlagen können?

Auf in Runde 2!
Beginnt man das Spiel, so zeigen sich gleich einige Parallelen zum Vorgänger auf. Man schlüpft vorerst in die Rolle von Pikachu, welcher sich (mit waagerecht gehaltener Wii-Fernbedienung) gehend oder rennend durch eine 3D-Landschaft fortbewegen und Attacken wie Donnerblitz oder Eisenschweif einsetzen kann. Nach kurzer Steuerungseinweisung von Plinfa erhält man nun ein Album, in dem Freundschaften zu anderen Pokémon festgehalten werden, denn das Ziel im Spiel ist es nämlich, so viele Freunde wie möglich für sich gewinnen.

Obwohl die Atmosphäre anfangs sehr friedlich erscheint, bahnt sich schon bald Ärger an: die beiden Pokémon Ganovil und Rokkaiman laden eine Gruppe von Pokémon, unter denen sich auch Pikachu und Plinfa befinden, in einen so genannten WunschPark ein, in dem alle Träume wahr werden sollen. Schon bald müssen die beiden feststellen, dass sich diese Aussage als Schwindel herausstellt, denn im WunschPark werden unschuldige Pokémon hypnotisiert, um als Sklaven zu arbeiten. Bei dem Versuch, die Pokémon zu befreien, werden Pikachu und Plinfa voneinander getrennt. Pikachu versucht nun mit allen Mitteln, Plinfa wieder ausfindig zu machen und herauszufinden, wer hinter diesem seltsamen WunschPark steckt.
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Man ist nie allein
Pokémon wäre natürlich nicht Pokémon, wenn man während seiner Reise nicht auf viele andere Helfer stoßen würde. Im Vergleich zum ersten Teil kann man nach kurzer Zeit nicht nur die Kontrolle über Pikachu, sondern auch über Ottaro übernehmen und per A-Knopf beliebig oft zwischen den beiden hin- und herwechseln. Ottaro verfügt über zwei Wasserattacken und hat zudem die Möglichkeit, sich auch im Wasser fortzubewegen. Zusammen stoßen die beiden auf ihrer Reise nicht nur auf zwei weitere Partner, nämlich Serpifeu und Floink, sondern auch auf viele neue Freundschaften.
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Bei so gut wie jedem Pokémon, das sich in den einzelnen Zonen des PokéParks trollt, muss eine bestimmte Aufgabe erfüllt werden, um mit ihm Freundschaft schließen zu können. Die meisten davon muss man entweder innerhalb eines bestimmten Zeitlimits fangen oder sie in einem Kampf besiegen. Dementsprechend spielt der Wechsel zwischen Pikachu, Ottaro, Serpifeu und Floink auch hier eine wesentliche Rolle, da z.B. Serpifeu viel schneller ist als Ottaro und somit bei Fangspielen im Vorteil ist oder Ottaro hat als Wasserpokémon gegenüber einem Boden-Pokémon im Kampf größere Chancen als Pikachu, da wie in den Editionen jedes Pokémon seine Typschwächen und Resistenzen besitzt.
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Anderen Pokémon müssen auch Gegenstände gebracht werden, von denen einige zu ihnen getragen werden müssen, andere können auch eingesammelt und unter einem Menüpunkt für Items aufgerufen werden. Schließt man Freundschaft mit einem Pokémon, kann es zudem manchmal vorkommen, dass durch diese Freundschaft ein neues Pokémon im jeweiligen Bereich auftaucht. Somit lässt sich der Freundeskreis weiter und weiter vergrößern. Der PokéPark selbst ist unterteilt in mehrere Zonen, die nach und nach betretbar sind. Aber: Erst wenn man in einer Zone genügend Freunde gefunden hat, um das Portal in den WunschPark öffnen zu können und erst dann, wenn man im selbigen ein Minispiel gewonnen und die versklavten Pokémon befreit hat, kann man die nächste Zone betreten.
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In der Hafenstadt, einer Zone des PokéParks, können Pikachu und seine Gefährten zudem die Stärke ihrer Attacken oder ihre Energieleiste erhöhen. Um dies zu tun, müssen sie mit bestimmten Pokémon reden, die mit ihnen dann eine Trainingseinheit durchführen. Umsonst ist dieses Training allerdings nicht, denn je weiter die vier Pokémon aufsteigen, desto mehr Beeren müssen sie dafür bezahlen. Diese Beeren findet man zum Beispiel in Truhen, die über die Zonen verteilt sind, in Bäumen, die man mit der Sprintattacke rammen kann oder man erhält sie von anderen Pokémon, sobald man mit ihnen Freundschaft geschlossen hat.
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Die Minispiele
Vergleicht man "Die Dimension der Wünsche" mit dem Vorgänger, fällt auf, dass in Pikachus großes Abenteuer mehr Minispiele als im Nachfolger vorhanden waren. Im zweiten Teil gibt es pro Zone immer nur eines, und zwar innerhalb des WunschParks. Statt mit sämtlichen Pokémon anzutreten, mit denen man bereits Freundschaft geschlossen hat, wählt man hier nur zwischen den Partnern, also maximal vier unterschiedlichen Pokémon aus. Welches Pokémon man auswählt, ist für das Minispiel ansich unwichtig - hier besitzt kein Pokémon einen Vorteil gegenüber einem anderen.
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Bei den Minispielen kommen vor allem die Funktionen der Fernbedienung zum Einsatz. Beim ersten Spiel zeigt man mit ihr auf den Bildschirm und versucht, Zutaten für einen Kuchen zu treffen und möglichst viele Punkte abzukassieren. Diese Zutaten werden vorerst von einigen Nagelotz und Kukmarda, die aus Löchern auftauchen und wieder verschwinden, getragen, später fliegen ganze Kuchen durch die Luft, die man mehrmals treffen muss, um Punkte zu bekommen. In einem anderen Spiel muss durch Schütteln der Fernbedienung den auftauchenden Pokémon im richtigen Moment eins auf die Mütze gegeben werden, damit man viele Punkte abstauben muss. Hier gilt es aufzupassen, dass man nicht schüttelt, wenn eine Bombe auf dem Bildschirm auftaucht, sondern stattdessen den A-Knopf betätigt, um sie zu entschärfen, da man ansonsten eine kurze Zeit bewusstlos ist.
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Das Bestehen dieser Spiele hat immer eine Befreiung der versklavten Pokémon und die Verfügbarkeit eines neuen Bereiches zur Folge. Außerdem wird das gelöste Minispiel für den Multiplayer-Modus freigeschaltet. Dieser setzt sich aus insgesamt vier der im Abenteuer-Modus spielbaren Minispiele zusammen, welche dann mit 1 bis 3 Freunden gemeinsam ausprobiert werden können.
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Fazit
Vom Spielerischen her ähnelt die Fortsetzung dem ersten Teil sehr, denn wieder muss man Freundschaften schließen, kleine Spiele spielen oder Aufgaben lösen, um sein Album füllen zu können. Die Story ist allerdings etwas frischer und interessanter gemacht, es gibt einige nette Zwischensequenzen, die auch grafisch von sich überzeugen können.
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Etwas ärgerlich dagegen sind die Ladezeiten beim Wechseln in einen anderen Bereich, sowie die Tatsache, dass lediglich vier Minispiele in PokéPark 2 integriert sind, welche zudem von der Koordination mit der Wii-Fernbedienung hätten besser gemacht werden können. In einem Tanzminispiel zum Beispiel muss man die Fernbedienung in eine bestimmte Richtung schwingen, um Punkte zu erzielen, doch auch wenn man in eine falsche Richtung bewegt, sagt das Spiel trotzdem, es sei richtig. Für den Multiplayer-Modus gilt ähnliches: 4 Spiele sind ein bisschen wenig - aber immerhin ist ein Multiplayer-Modus vorhanden, welcher aber nur auf kurze Dauer wirklich Spaß bringt.
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Trotz dieser Einbuße kommt PokéPark 2 - Die Dimension der Wünsche aber ein wenig besser weg als sein Vorgänger, nicht allein durch die Neuerung, zwischen mehreren Partnern wechseln zu können und so mehr Strategie ins Spiel zu bringen, sondern auch durch die Story, die Optik und die Schwierigkeitsstufe: alles in einem sehr angemessenen Rahmen.
«Salzklinge» Singleplayer: 82%
Multiplayer: 63%


Verfasst von «Salzklinge» am 31.03.2012,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 23.03.2012