Cover: UbongoMit Ubongo findet eines der beliebtesten Brettspiele überhaupt seine Wii-Umsetzung. Doch damit ist es nicht allein auf der Nintendokonsole. Vor allem EA hat mit den Hasbro-Spielen gut vorgelegt. Kann Ubongo da mithalten oder ist der süchtigmachende Zeitvertreib nur lapidar umgesetzt worden?

Tetris als Brettspiel
Das Spielprinzip ist schnell erklärt: Es gilt, tetrisähnliche Steine durch Drehen und Wenden in eine vorgegebene Form zu legen. Hat man es richtig gemacht, bleibt kein Kästchen der Form frei und kein Steinchen guckt irgendwo über die Form hinaus. Zur Belohnung bekommt man zwei Edelsteine, die es zu sammeln gilt. Die Edelsteine kommen in sechs verschiedenen Farben vor. Wer am Ende (in der Regel nach neun Runden) die meisten Steine einer Farbe gesammelt hat, hat gewonnen.

Ich empfehle eine Runde im Modus Kurzes Spiel, in welchem man übrigens noch ein paar Spieloptionen (z.B. die Rundenanzahl) anpassen kann. Danach sollte das Prinzip verinnerlicht sein.
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Eine rührende Geschichte
Neben dem Kurzspielmodus und dem Zeitangriffsmodus, welcher sich, denke ich, von selbst erklärt, ist es natürlich der Storymodus, dessen Ziel es ist, einen bei der Stange zu halten. Man schlüpft in die Rolle eines ärmlichen kleinen Jungen, der die für das Spiel so wertvollen Edelsteine braucht, um sein Dorf zu retten. Wenn die Geschichte auch sicher nicht den Oscar fürs beste Drehbuch mit nach Hause nimmt, weiß sie doch zu entzücken, versprüht durch die comicartigen Zwischensequenzen einen gewissen Charme und passt vor allem prima zum sehr gelungen Soundtrack.
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Letztlich ist sie dennoch entbehrlich, denn die Matches unterscheiden sich nicht von denen im Kurzspielmodus, doch immerhin hat man das Gefühl, einer Sache zu dienen und überhaupt: Welcher Entwickler macht sich überhaupt noch die Mühe, für eine Brettspielumsetzung eine Story zusammenzuspinnen? Hier sollte man also keine Kritik äußern, sondern dankbar für das sein, was da ist.
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Das Spielgeschehen selbst
Die Wii-Umsetzung unterscheidet sich in der Handhabung nicht vom Brettspiel. Allerdings ist die (einzig mögliche) Steuerung per Wiimote etwas umständlich geraten. Man dreht die Steinchen nämlich mit dem Steuerkreuz und spiegelt sie (= um die eigene Achse drehen) mit dem B-Knopf. Letzteres ist sicher okay, da nicht anders lösbar. Für das Drehen der Steinchen hätte ich mir allerdings gewünscht, dass man sie mit dem A-Knopf packen und dann durch Drehen der Wiimote selbst hätte positionieren können. In der eingangs von mir erwähnten Hasbro-Reihe ist das schließlich auch möglich. Hier hätte man die Bewegungssteuerung der Wii besser nutzen können. Dennoch geht auch so die Steuerung nach einiger Zeit relativ gut von der Hand.
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Was erblicken meine Augen da als letzten Menüpunkt? Jawohl! Es gibt ihn: Den Mehrspielermodus! Leider nicht online, aber das ist verschmerzbar. Mit Freunden auf dem heimischen Sofa kommt wenigstens noch ein bisschen Brettspielflair rüber. Bis zu vier Spieler können auf dem Bildschirm um die Wette puzzeln. Da kommt Stimmung auf!
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Fazit
Was soll man zu einer Brettspielumsetzung groß sagen? Das Spiel ist so umgesetzt, dass man es gut spielen kann. Sicher ist es nicht so imposant inszeniert wie Vollpreisspiele à la Monopoly oder eben die Hasbrospiele, aber durch den Soundtrack stimmt die Atmosphäre und den Mehrspielermodus kann man immer mal wieder bringen, wenn Gäste zu Besuch sind. Was also hauptsächlich zu bewerten bleibt, ist das Spielprinzip an sich und das ist süchtigmachend ohne Ende. Einziger Wehrmutstropfen ist die anfangs leicht verwirrende Steuerung.
«Tarik» Singleplayer: 78%
Multiplayer: 82%


Verfasst von «Tarik» am 06.07.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 22.04.2011