Cover: UrbanixNachdem Urbanix den Weg auf meine Wii fand und ich es - nichtsahnend, um was es sich überhaupt handelte - anspielte, war ich entzückt, dass es das Spielprinzip von "Mamba" innehatte, einem Spiel, das ich vor vielen Jahren auf dem PC zu spielen pflegte. Den meisten von euch sollte die Spielmechanik allerdings unter dem Namen "Qix" bekannt sein, einem Arcadeklassiker, den es auch für das NES und den Game Boy gab. Konnte sich die anfängliche Überraschung in fortwährende Spielfreude umwandeln? Lest selbst.

Bob der Baumeister featuring Thomas die kleine Lokomotive
Sofort fällt die kindliche Grafik ins Auge, die bereits die Menüs dominiert. Das eigentliche Spiel selbst ist grafisch - für einen WiiWare-Titel - ganz in Ordnung. Es reißt zwar keine Bäume aus, doch sollte man sich immer dessen bewusst sein, dass den Entwicklern nur 40 MB zur Verfügung stehen, wohingegen ein Vollpreisspiel sich innerhalb mehrerer Gigabytes auf einer Scheibe breitmachen kann. Gemessen daran ist Urbanix sehr liebevoll umgesetzt. Auch die Musik ist trotz mangelnder Vielseitigkeit kaum nervig und die Sounds recht lustig.

Doch worum geht es überhaupt?
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Wachse und gedeihe, meine... Stadt
Das Spielprinzip ist mal wieder länger erklärt, als durch Ausprobieren selbst erforscht, dennoch will ich es erläutern: Ihr steuert einen kleinen Traktor, der sich am Rande eines großen, viereckigen Feldes befindet, in welchem einige Gegner ständig diagonal von Rand zu Rand fahren. Indem ihr euch vom Rand aufs Feld bewegt, zieht ihr eine Linie hinter euch her. Stoßt ihr an einer anderen Stelle wieder zum Rand, habt ihr den Bereich, den eure Linie einschließt "gesichert" und dort entstehen Gebäude, während gleichzeitig der Raum eurer Gegner weiter eingeschränkt wird. So lasst ihr eine Stadt wachsen. Ziel ist es, einen gewissen Prozentsatz der Gesamtfläche auf diese Weise in Stadtgebiet umzuwandeln, ohne dabei von den Gegnern berührt zu werden. Das Schwierige dabei ist jedoch, dass auch die hinter euch hergezogene Hilfslinie nicht von ihnen gekreuzt werden darf, denn auch in diesem Fall verliert ihr ein Leben.
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Um etwas Würze ins Spiel zu bringen, gibt es diverse Power-Ups zum Einsammeln, wie etwa einen Speedschub, Extraleben oder einen Schutzschild. Doch Achtung: Ein tückisches Item verlangsamt euch und macht euch somit zur leichten Beute.
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Umfang und Abwechslung
Anfangs ist nur der Startmodus "Erde" zur Auswahl verfügbar. Nach einigen Levels schaltet man dann noch den Nordpolmodus und schließlich den Mondmodus frei. Einzig erwähnenswerter Unterschied ist hier, dass man am Nordpol quasi jede Fläche 2x (auf dem Mond sogar 3x) abfahren muss, um diese gesichert zu haben. Das wäre auf Dauer etwas zu fad, darum versalzen euch später noch zwei weitere Gegnerarten die Suppe. Einer von ihnen, ein Bulldozer, zerstört vom Rand aus nach und nach eure errichteten Gebäude wieder. Ihr könnt ihn jedoch stets verjagen. Worum es sich bei dem anderen Gegnertyp handelt und wie man mit ihm fertig wird, findet ihr besser selbst heraus.
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Insgesamt kommt das Spiel auf 150 Levels. Ein recht annehmbarer Umfang für einen Independenttitel.
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Einen Zweispielermodus gibt es übrigens auch. In ihm schreitet ihr kooperativ zu Werke, um die Levels noch schneller abzuschließen. Einen Wettstreitmodus gibt es aber leider nicht.
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Fazit
Das Spiel ist grafisch zwar eher auf Schulkinder getrimmt (und dürfte auch von diesen sofort verstanden werden), macht aber definitiv auch Erwachsenen Spaß. So kam es immer wieder vor, dass ich vorhatte nach dem aktuellen Level aufzuhören, dann aber doch noch auf "Weiter" klickte. Verschiedene Gegnertypen, Power-Ups, sowie die sehr löbliche Anzahl von 150 Levels hält den Spielspaß eine Weile oben.
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Einzig zwei Wehrmutstropfen gibt es:
1. Nach Abschluss aller Levels ist der Reiz schlagartig weg und man spielt eher selten noch mal ein Ründchen.
2. Für den Mehrspielermodus wäre eine höhere Wertung möglich gewesen, wenn er noch die Option geboten hätte, sich duellieren zu können (z.B. auf einem Splitscreen). So gleicht er dem Einzelspielermodus 1:1, was ihn daher prozentual nicht von diesem abhebt.
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Dennoch: Für umgerechnet 5€ ein empfehlenswertes Spiel, sowohl für Jung und Alt, als auch für Mann und Frau.
«Tarik» Singleplayer: 83%
Multiplayer: 83%


Verfasst von «Tarik» am 22.04.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 07.01.2011