Cover: Violin ParadiseMusikspiele gibt es in allen möglichen Formen: Man singt, klickt, schüttelt usw. - es gibt unendlich viele Varianten, wie man sie spielt. Violin Paradise gehört ebenfalls zu diesen Genre, beweist aber mit einer gewissen Gewagtheit, was die Instrumenten- und Musikwahl angeht, dass es sich vom Rest dieser Spiele unterscheidet. Ob es nicht nur anders, sondern auch noch besser als die restliche Riege ist, könnt ihr in der folgenden Rezension lesen - viel Spaß dabei! :)

Klassische Klänge
In diesen Spiel erwarten euch nämlich, anders als man es vielleicht von Spielen dieser Art gewohnt ist, eher klassische Klänge - "Ave Maria" von Bach, "Schwanensee" von Tchaikovsky und ähnliche bekannte, aber doch eher selten im Auto abgespielte Lieder warten auf einen - und wenn es einmal nicht ein Klassiker ist, stammt es von einen mir persönlich vollkommen unbekannt vorkommenden Interpreten namens "KGS".

Insgesamt warten um die 60 verschiedene Lieder, wobei zu Anfang von jeder der zehn Musikkategorien (mit fantasievollen Namen wie: "Viva Viva", "Melody from Space" oder "Friedliche Klänge" ) nur eines der Lieder zur Verfügung steht - die Restlichen schaltet man frei, indem man die vorhandenen schafft.
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Außer den Liedern schaltet man im Laufe des Spiels auch neue Charaktere frei, diese sind aber, da jede Figur wohl unbekannt sein sollte, eher unwichtig und versprühen nicht den gleichen Charme wie beispielsweise die unterschiedlichen Figuren bei der Mario-Party-Reihe.
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Wie schon erwähnt, ist bei Violin Paradise nicht nur die Musikauswahl, sondern auch die Auswahl an Musikinstrumenten eher außergewöhnlich für einen Titel dieses Genres; nicht Gitarre, Schlagzeug und Co., sondern Violine, Bratsche, Cello und der Dirigentenstab erwarten einen. Man sieht also, dass die Software relativ speziell ist und ich bin der Meinung, dass wenn man weder klassische Instrumente, noch diese bisschen ältere Musik mag, man die Finger von Violin Paradise lassen sollte - weil ansonsten Langeweile droht, da zu solchen Liedern nicht unbedingt "abgerockt" werden kann...
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3 Streichinstrumente...
Für alle, die jetzt trotz meiner Warnung noch weiterlesen, folgt nun eine Aufzählung der einzelnen Musikinstrumente. Wie schon erwähnt, kann man drei verschiedene Instrumente und den Dirigenten gleichzeitig spielen; die drei Musikinstrumente klingen zwar unterschiedlich und sind vom Schwierigkeitsgrad her nicht immer gleich, können sich aber aufgrund der Spielweise in dieselbe Rubrik einordnen lassen.
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Auf einer immer weiterlaufenden Notenleiter werden Balken oben oder unten in rot, blau oder grün dargestellt - die Aufgabe besteht hierbei darin, für die Roten "B", die Blauen "A" und für die Grünen "A+B" auf der Wii-Remote zu drücken und dabei diese jeweils nach unten oder oben zu drehen, je nachdem, wo sich der Balken befindet.
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Alternativ kann man auch den Nunchuk an die Fernbedienung anschließen - dabei ändert sich an der Spielweise eigentlich gar nichts, außer das B mit Z und A mit C getauscht wird - ich bevorzuge hierbei die gewöhnliche Steuerung, da zum Einen dadurch Energie gespart wird und zum Anderen das Spielerlebnis dadurch nicht sonderlich anders wird...
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Allgemein lässt sich sagen, dass das Spielen der Musikinstrumente eigentlich ganz gut klappt, mich allerdings bei einigen schwierigeren Passagen ziemlich durcheinander gebracht hat, z.B. wenn man im einen Moment nach oben drehen und gleichzeitig A+B drücken muss, in der nächsten Sekunden allerdings unten erwartet wird, dabei aber B drücken muss, um Rot zu betätigen - doch trotz dieser Aussetzer, die ich beim Spielen öfters hatte, verübelt einem das Spiel das nicht allzu sehr und man kann es dennoch relativ einfach durch die Lieder schaffen - es gibt zwar Abzüge in der B-Note, allerdings hat man es geschafft...
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...falls es einigen von euch dennoch zu schwer sein sollte, gibt es zum Glück noch eine Spielart, die sich von den drei Streichinstrumenten doch recht unterscheidet, besonders im Schwierigkeitsgrad..
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...und ein Dirigent
Kennt ihr das, wenn ihr mit ein paar Kumpels ein Videospiel spielen wollt, einer von denen aber total unfähig ist und bei jedem Spiel nicht mal das erste Level schafft?!
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Für solche Freunde gibt es bei Violin Paradise den Dirigenten: Hierbei wird ein Dirigentenstab in einen Ring, welcher sich auf der linken Seite des Bildschirm befindet, von Musiknoten regelrecht "attackiert" - die Aufgabe besteht nun darin, das Absinken des Stabes in den gefährlichen Bereich zu verhindern, indem man die Wii-Remote schüttelt. Dies darf jedoch nicht zu stark getan werden, da man ansonsten oberhalb des richtigen Bereiches ankommt. Es klingt wirklich einfach und ist es auch - selbst bei Liedern, die die schwierigste Wertung besitzen wird es nicht allzu schwerer - also perfekt für Leute, die überhaupt nicht mit Videospielen klarkommen ;-)
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Multiplayer - gründen wir ein Orchester
Wie schon im vorherigen Abschnitt erwähnt, gibt es bei Violin Paradise einen Multiplayer-Modus für bis zu vier Personen, hierbei muss aber gesagt werden, dass jeder ein anderes Musikinstrument spielen muss, sodass nicht beispielsweise drei Leute den Dirigenten spielen dürfen.
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Natürlich kommt im Multiplayermodus nicht dieselbe Stimmung auf, wie bei anderen Musikspielen, allerdings kann es doch für paar Minütchen unterhalten - aber mal ehrlich: Wer möchte bitteschön den Hochzeitsmarsch mit einer Violine spielen, wenn er an der selben Konsole auch mit Mario durch Bowsers Schloss rennen kann? ich denke, die Antwort weiß jeder und dementsprechend ist es vielleicht für einen Nachmittag unterhaltsam, danach wird es aber in der Spielesammlung virtuell verstauben...
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Technisches Allerlei
Das Spiel ist nicht sonderlich auffällig gestaltet und wirkt, passend zur Musik, eher beruhigend, fast schon "langweilig".
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An der Musikqualität gibt es auch nichts zu meckern: Klingt alles ganz gut und lässt sich bei Bedarf im "Theater" nochmal anhören - allerdings kann hierbei nicht die Qualität, sondern die Auswahl an sich ein bisschen kritisiert werden, da mit den schon angesprochenen Liedern die hauptsächliche Zielgruppe von WiiWare-Spielen wohl kaum angesprochen wird...
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FAZIT
Das Spiel ist außergewöhnlich und ich denke, dies wird Violin Paradise zum Verhängnis: An sich ein ganz nettes Spielchen, kann es durch die Auswahl an Liedern und Instrumenten so manche potenzielle Spieler/innen abschrecken - diejenigen die sich nicht davon abschrecken lassen, erwartet nichts Weltbewegendes - "nett" beschreibt Violin Paradise wohl am besten - es ist nicht mehr und nicht weniger...
«King Bowser» Singleplayer: 59%
Multiplayer: 64%


Verfasst von «King Bowser» am 23.06.2012,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 05.04.2012