Cover: Disney Micky Epic: Die Macht der 2Die Macht der 2
Mit einer leichten Verspätung schafft es die Maus von Disney, auch auf Nintendo-Konsolen in HD zu glänzen. Die Rede ist von Micky Epic: Die Macht der 2 für die Wii U, bei dem ihr dieses Mal sogar Oswald über die komplette Spielzeit an eurer Seite habt, um mit ihm zusammen die seltsamen Vorkommnisse in Wasteland und den fragwürdigen Sinneswandel vom Mad Doctor aufzudecken.

Dabei bedarf es aber nicht nur den Hasen Oswald, der eine längst vergessene Figur aus dem Jahre 1927 darstellt, sondern auch den Pinsel, mit dem Micky Macht über Farbe und Verdünner in der fremden Welt hat. In Wasteland kann er mithilfe der Farbe, die er aus dem Pinsel schießt, Gebäude und Gegenstände wiederherstellen, oder ihre Existenz mit Verdünner auslöschen. Dies erweist sich als besonders praktisch, wenn auf den ersten Blick kein möglicher Weg erkannt werden kann. Transparente Gegenstände lassen sich nun ausmalen und so wieder ihren alten Platz einnehmen, wie beispielsweise eine Brücke, die euch zur anderen Seite des Schauplatzes führt. Per Verdünner könnt ihr widerum eine eigenes Tor in gewisse Gebäude schaffen und weitere Abschnitte erkunden, die ansonsten unentdeckt geblieben wären.

Dasselbe Prinzip wird bei den Feinden angewandt, die euch zumeist in Roboterform das Sichtfeld verunstalten. Wieder könnt ihr euch zwischen Farbe und Verdünner entscheiden, wobei beide Möglichkeiten ihre ganz eigenen Ziele verfolgen. Der Verdünner vernichtet den Gegner unweigerlich, die Farbe zwingt ihn hingegen, bei einem besonders langen Kontakt, auf eure Seite zu wechseln und fortan für Euch kämpfen. Doch nicht nur Micky hat seine ganz eigene Art der Verteidigung, auch Hase Oswald, der eine kleine Fernsteuerung mitführt, die verschiedene Elekroimpule aktiviert, weiss sich zu behaupten. Der genannte Impuls kann auf einen kleinen Umkreis angewandt werden, der alle Gegner in diesem kurzzeitig lahmlegt, oder kann als Energiestrahl gezielt auf die Bösewichte gerichtet werden. Meistens wird dies allein aber nicht ausreichen und so muss Micky abermals mit Farbe und Verdünner eingreifen, um den Gegner endgültig aus dem Weg zu schaffen.
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Obwald selbst besitzt aber noch weitere Talente. So nutzt der Gute seinen Arm als Bumerang und seine Ohren als Hubschrauber-Propeller. Gerade von diesen Flugeinlagen kann auch Micky Maus profitieren, denn dieser darf sich an Oswalds Füße hängen und zusammen mit ihm Hindernisse überwinden, die sich ansonsten nicht einmal mit einem Doppelsprung überwinden ließen. Ferner kommt Oswalds Fernsteuerung erneut ins Gespräch, die nämlich nicht nur als Waffe fungiert, sondern auch elektrisch betriebene Schalter und Flächen aktiviert. Das Vorkommen dieser ist meistens mit kleineren Rätseln verbunden, bei dessen Lösung euch Oswald tatkräftig zur Seite steht.
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Dream Team
Leider ist der putzig animierte Hase als CPU-gesteuerter Charakter nicht immer eine große Hilfe und daher macht es mehr Sinn, das Spiel im Coop-Modus weiterzuführen. Jederzeit darf sich ein Mitspieler per "Wiimote mit Nunchuck"-Steuerung zuschalten und die Rolle von Oswald übernehmen. Damit ihr euch nicht ständig in die Quere kommt, teilt sich der Bildschirm senkrecht in der Mitte und jeder kann unabhängig vom anderen Mitspieler im Level agieren. Das erweist sich in erste Linie zwar als praktisch, denn beide Protagonisten können sich behindern und auch verletzen, doch stört es wiederum die Orientierung, wenn es an einigen Stellen nur als Team weitergeht und man erst wieder zueinander finden muss.
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Besondere Vorteile bietet der Multiplayer, wenn ihr euch im Bosskampf wiederfindet. Der Kampf gilt erst dann als verloren, wenn beide Protagonisten zur selben Zeit keine Lebensenergie mehr haben. Spielt ihr allein, müsst ihr euch natürlich noch mehr um das Überleben sorgen, denn wenn ihr vom Feind bezwungen werden, springt das Spiel wieder zum letzten Checkpoint zurück. Als Einzeilspieler heißt es wachsam sein und immer einen Blick auf besiegte Gegner haben, die regelmäßig wichtige Items abstoßen. Mit diesen lässt sich zum Beispiel die Lebensenergie vom Duo wiederherstellen, oder Farbe und Verdünner auffrischen.
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Außerdem lässt sich noch Geld einsammeln, dass ihr am zentralen Schauplatz in verschiedenste Dinge investieren könnt. Zum Einen stehen die bereits beschriebenen Items im Verkaufsregal, zum Anderen darf mit dem Geld eine Abkürzung via Ballon getätigt werden, um schnell und ohne Umwege zur anderen Stadthälfte zu kommen. Wem es aber an Barem mangelt, der sollte sich in den Leveln austoben, denn zerstörbare Gegenstände bringen ebenfalls klingende Münze.
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Ansonsten bewegt ihr euch später über die von euch aktivierten Projektoren, die das Duo auch in bereits durchquerte Gebiete bringt. Mit einem Gedrückthalten der A-Taste, springen beide Cartoon Helden in die Leinwand und finden sich in einer 2D-Welt wieder, die ähnlich eines Retro Jump 'n Runs daherkommt. Seid ihr nach einigen Sprungeinlagen beim nächsten Projektor angekommen, führt euch dieser wieder zurück in die dreidimensionale Welt, in der die Story ihre Fortsetzung findet. Die Reisen zwischen den Projektoren machen besonders viel Sinn, wenn ihr bei der Erfüllung der Nebenquest Fortschritte erzielen möchtet. Beispielsweise werdet ihr gebeten, schöne Fotos von besonderen Orten zu schießen, doch hat der Film nur 6 Plätze, was bedeutet, die gemachten Fotos regelmäßig im Shop abzulegen. Auch als Erinnerungsstütze sollen gewisse Bilder dienen, dessen Motive ebenso gut in Wasteland verteilt sind.
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Jetzt kommt Farbe ins Spiel
Die Optik hat gegenüber dem Wii-Bruder des Spiels natürlich schon einige Fortschritte vorzuweisen. Die Konturen sind genauer, die Farben leuchtender und all das gibt es selbstverständlich in HD. Die Figuren und schönen Animationen der vergessenen Toons bleiben dabei unberührt, was auch gut so ist, denn hier konnte das Spiel schon auf der Wii punkten. Mit viel Liebe zum Detail und einiger bekannten Figuren begeistert mich die optische Darstellung, auch wenn sie die Wii U sicher nicht an ihre Leistungsgrenzen bringt. Zwischendurch gibt es dann immer mal Szenen, die im Cartoon-Look gestaltet wurden, dessen Stil aus sehr alten Trickfilmen bekannt ist und zudem sehr witzig und locker ausschaut. Leider lässt die Kameraführung gelegentlich zu wünschen übrig und ihr müsst regelmäßig nachjustieren, um gerade bei den Sprungpassagen nicht in die Abgründe zu fallen und damit wieder zum Checkpoint zurückgesetzt zu werden.
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Der Sound ist wirklich melodisch. Natürlich ist die Musik bei Disney ein großer Schwerpunkt und diese Maßstäbe werden auch auf Disney Micky Epic: Die Macht der 2 angewandt. Eine hohe Priorität kann aber auch die tolle deutsche Sprachausgabe vorweisen, die unter anderen auf bekannte Synchronsprecher zurückgreift, sowie auf die Originalstimmen von Micky Maus, Kater Karlo, Goofy etc.
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Was macht die Wii-U-Version nun so besonders, denn immerhin mussten Wii-U-Gamer länger auf dieses Spiel warten als jene, die andere Plattformen bevorzugen? Ist es das GamePad? Nein, denn hier erwartet euch eine herkömmliche Steuerung, die jeder gewöhnlicher Controller ebenso bietet. Gerade das Zielen mit der Farbe gestaltet sind via GamePad weniger leicht und ihr benötigt einiges an Fingerfertigkeit. Um schnelle und genaue Treffer zu landen, bedarf es eine genaue Verwendung des rechten Analogsticks, mit dem ihr das gewünschte Ziel fixiert. Abweichend gegenüber anderer HD-Konsolen ist nur die Einblendung auf dem Touchscreen, bei dem es sich aber lediglich um das Pausenmenü mit Gebietskarte handelt. Besondere Funktionen wurden hier nicht integriert, was sehr schade ist. Was also die längere Wartezeit sollte, wissen wohl nur die Panzerknacker.
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Wie schon erwähnt, wird für den lokalen Multiplayer eine Wiimote mit Nunchuck benötigt, die, wie schon in der Wii-Fassung auf Pointer und Bewegungssteuerung zurückgreift. Schüttelt ihr die Wiimote, holt auch Oswald für eine Attacke Schwung. Möchtet ihr lieber ein Ziel anvisieren, richtet ihr die Mote auf den Bildschirm und visiert den gewünschten Punkt via eingeblendetem Fadenkreuz. Die restlichen Aktionen lassen sich wie schon beim GamePad, mit den normalen Tasten befehligen und werden ohne Verzögerung ausgeführt.
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The End
Ihr bekommt eine gut inszenierte Geschichte mit 2 tollen Helden geboten, an der ihr ca. 12-14 Stunden Vergnügen findet. Zusätzlich warten dutzende Nebenquests und tolle Schauplätze, die sehr detailliert gestaltet wurden, auf euch. Gerade im Multiplayer offenbart der Titel aber seine wirkliche Stärke und schenkt euch eine enorme Steigerung des Spielspaßes. Wer also gerne im Duo unterwegs ist oder sich mit der nicht ganz so tollen KI seines von CPU-Kompagnons anfreunden kann, sollte das Disney-Abenteuer auf keinen Fall verpassen.
«Zuckerbrot» Singleplayer: 76%
Multiplayer: 83%


Verfasst von «Zuckerbrot» am 19.03.2013,
bemustert durch DeLaSocial
für bis zu 2 Person/en
Release am 07.03.2013