Cover: Nano Assault NeoZellen säubern
Jeder von uns war schon einmal krank, sei es nur eine kleine Erkältung oder etwas Schlimmeres. Jedoch bekommen wir nur die Auswirkungen zu spüren - was wirklich in unserem Körper und in den Zellen passiert, bleibt uns verborgen. In Nano Assault Neo wird genau diese Situation (mehr oder weniger realistisch) aufgegriffen und man bekämpft alle Arten von Viren und Bakterien in verschiedenen Zellclustern. Hierfür bekommt man ein kleines raumschiffartiges Gefährt, welches mit verschiedenen Arten von Waffen aufgerüstet werden kann; R-Type, Gradius und Co. lassen grüßen. So fliegen wir kreuz und quer über die mehr oder weniger runden Zellen und erledigen die unerwünschten Eindringlinge.

Die Steuerung setzt sich hauptsächlich aus zwei Aktionen zusammen, dem Lenken des Schiffs mit dem linken Analogstick und dem Schießen mit dem rechten Analogstick. Ob man zur Steuerung das GamePad, den Classic Controller, den Wii U Pro Controller oder eine einfache Wiimote und einen Nunchuk verwendet, ist dabei egal. Selbstverständlich kann das Spiel auch komplett auf das GamePad übertragen werden, sodass der Fernseher abgeschaltet werden kann, dabei verliert man allerdings die Karte, die normalerweise auf dem GamePad zu sehen ist, sowie die Möglichkeit, die Satelliten, welche zusätzliche Schüsse abfeuern, zu positionieren.

Ziel jeden Levels ist das Besiegen von mindestens 90% aller Viren, damit die nächste Zelle gesäubert werden kann. Beim Erreichen dieser Grenze öffnet sich irgendwo auf der dreidimensionalen Zelle ein Tunnel, der so schnell wie möglich erreicht werden muss, da die kranke Zelle nach 30 Sekunden explodiert. Natürlich ist das aber kein leichtes Unterfangen, da der Tunnel mit allerlei Schikanen gespickt ist. Auf der anderen Seite des Tunnels bekommt man zur Belohnung deutlich mehr Punkte für das Besiegen aller Gegner und findet vielleicht noch den ein oder anderen Creditchip. Und eben diese Credits können wertvolle Verstärkungen oder neue Leben im nächsten Level bedeuten, sodass man sich möglichst schnell entscheiden muss, wie man handelt.
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Auch das Besiegen der Gegner ist zu Beginn zwar sehr einfach, jedoch wird der Schwierigkeitsgrad schnell stark angehoben, sodass man ohne Taktik keine Aussicht auf Erfolg hat. Reines "Rumballern" zahlt sich auf jeden Fall nicht aus, da man so schneller Leben verliert, als man denkt. Für Highscorejäger ist Taktik noch wichtiger, da eben diese bewertet wird. So sind die Anzahl der verbliebenen Leben, die Trefferquote und die benötigte Zeit wichtige Faktoren für die Endpunktzahl.
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Als zusätzlichen Modus für's reinen Punktesammeln gibt es den Arcade-Modus, bei dem man bereits gespielte Zellen (bzw. Level) einzeln durchspielen kann. Zu Beginn gibt es ein festgelegtes Budget an Credits, die man für Upgrades verwenden kann. In diesem Modus selbst dreht sich allerdings alles nur um Punkte, sodass Multiplikatoren durch schnelles Besiegen von Gegnern hintereinander sowie Punktechips eine besonders große Rolle spielen. Außerdem gibt es noch eine Onlinerangliste, in der man mit Spielern auf der ganzen Welt die jeweils eigenen Ergebnisse vergleichen kann. Einen spielbaren Onlinemodus gibt es dagegen leider nicht.
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Kaufen oder Finden?
Die bereits erwähnten Credits werden während der Level gefunden, ab und zu tauchen auch Waffen oder Buchstaben nach dem Besiegen großer Gegner auf. Mit den Credits kann man sich aus einer eigentlich viel zu großen Auswahl an Waffen und Technik einige wenige Upgrades aussuchen. Ob man sich für den Creditverdoppler, den Punktmultiplikator, zusätzlich schießende Satelliten, Waffen oder Leben entscheidet, sollte gut überlegt sein, denn ohne irgendwelche Upgrades schafft man das jeweils nächste Level auf keinen Fall.
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Auf der anderen Seite bedeutet der Kauf auch Verzicht, sodass man immer den Wert einzelner Gegenstände abwägen muss. Zusätzlich findet man Satelliten und Waffen auch teilweise während der Level, sodass man vielleicht vor Betreten des Levels Geld umsonst für ein bestimmtes Upgradeausgab. Jedoch kann man sich darauf auch nicht verlassen, weil man eben vorher nie weiss, ob im kommenden Level dieses oder jenes Upgrade auftauchen wird. Eine weitere taktische Komponente sind die zusätzlichen Waffen, von denen aber immer nur eine zurzeit genutzt werden kann. Beim Sammeln oder Kaufen einer anderen wird die vorherige einfach ersetzt. Ob in dem aktuellen Level eine flächendeckende Waffe oder ein präzises Geschoss wichtiger ist, spielt auch eine ebenso große Rolle, genauso wie die verbliebenen Ladungen dieser Waffen.
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Mit den Buchstaben sammelt man nach und nach das Wort "BONUS" und erlangt Zutritt zu einem Bonuslevel. Hier fährt man durch einen endlosen Tunnel immer schneller und muss Credits sammeln. Selbstverständlich ist der Tunnel nicht leer, sondern enthält verschieden große Felsen, denen man ausweichen muss. Mit wachsender Geschwindigkeit steigt zwar die Anzahl der Credits, allerdings erhöht sich das Risiko eines Zusammenpralls mit einem Felsen drastisch, was das Ende des Levels bedeutet. Ziel ist es also, so viele Credits wie möglich gesammelt zu haben, bis man einen Felsen berührt.
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Das Zellwunder
Die Zellen sind dreidemensionale Körper mit unterschiedlichen Beschaffenheiten, so gibt es mal Felsen, eine lavaartige Struktur oder Eis. An Vielfältigkeit mangelt es auf jeden Fall nicht, da jede Zelle einzigartig und wieder komplett neu ist. Das Gleiche trifft auch auf die Viren und Bakterien zu, da jedes Level immer mindestens einen neuen Gegnertyp besitzt. Ob es sich dabei um unsichtbare Amöben handelt, von denen man nur den Umriss sieht oder um kleine feuerspeiende Pflanzen, ist völlig egal. Jeder Gegner besitzt so eigene Angriffsweisen und Tücken.
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Grafisch ist das Spiel großartig, die Zellen werden toll präsentiert und auch die automatische Kameraperspektive ist fast immer perfekt. Ebenfalls die verschiedenen Effekte und Animationen sind toll animiert und gestaltet worden. Das trifft auch auf die Musik zu. Zu Beginn wirkt sie auf ihre Weise vielleicht ein wenig monoton, allerdings weist sie erst im weiteren Spielverlauf ihre Stärken auf.
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Der Sound ist absolut passend und abwechslungsreich und unterstreicht zusammen mit der Grafik die Science-Fiction-Atmosphäre. Ebenfalls das Vibrieren des Controllers und das Wackeln des Bildes bei Treffern des eigenen Schiffes lassen den Spieler noch mehr in die Welt des Nanokosmos eintauchen - gut gemacht!
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Der Schwierigkeitsgrad ist überdurchschnittlich hoch und verlangt gerade im dritten und letzten Zellcluster oft mehrfaches Ausprobieren. Ich habe das allerdings nicht als frustrierend oder unfair empfunden, sondern eher als Anregung, die Taktik zu verändern und es einfach noch einmal zu probieren.
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Kooperation
Der Multiplayermodus, wie bereits nebenbei erwähnt, nicht online, sondern nur offline, ermöglicht die Kooperation von zwei Spielern, wobei Spieler 1 auf dem GamePad spielen muss. Spieler 2 hat dann die freie Auswahl an Controllern und spielt auf dem Fernsehbildschirm. Der Vorteil ist die unabhängige Kamerapostition, die für beide Spieler eine größere Bewegungsfreiheit bedeutet. Zusätzlichen oder anderen Inhalt im Vergleich des Einzelspieler gibt es hier jedoch nicht, man spielt "einfach nur" zusammen die einzelnen Zellcluster durch. Kooperativ macht das jedoch mehr Spaß und senkt den Schwierigkeitsgrad auf ein mittleres Niveau. Gerade für Anfänger ist also das gemeinsame Durchspielen unbedingt zu empfehlen.
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Insgesamt umfasst das Multiplayer-Spiel vier dieser Zellcluster, die jeweils drei Zellen (also Level) und einen Bosslevel enthalten. Beim Verlust aller drei Leben muss komplett von vorne begonnen werden. Alle anderen Cluster sowie die Level im Arcade-Modus müssen vorher im Hauptmodus freigeschaltet werden.
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Fazit
Das Spiel setzt keine neuen Maßstäbe im Thema Videospiele. Allerdings handelt es sich um eine tolle Umsetzung des Spielprinzips und auch Grafik sowie Sound überzeugen sofort. Vom Umfang her ist man nach 3-4 Stunden schon durch, was durchaus enttäuschend ist - hier hätten 2-3 weitere Cluster durchaus gut getan! Allerdings motiviert der Arcade-Modus noch für ein paar weitere Stunden, wenn man auf Highscoring steht.
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Zusammenfassend bleibt zu sagen: Nano Assault Neo macht auf jeden Fall Spaß und sollte von Fans des Genres und allgemein von Science Fiction, unbedingt gekauft werden - hohe Schwierigkeitsgrade sollten allerdings verkraftet werden können.
«Silverdog» Singleplayer: 76%
Multiplayer: 80%


Verfasst von «Silverdog» am 25.08.2014,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 30.11.2012