Cover: Scribblenauts UnlimitedStory
Schnell erzählt ist die Rahmenhandlung zwar, aber dafür nett präsentiert. Maxwell, unser Held in Scribblenauts Unlimited, bekommt von seinen Eltern einen magischen Notizblock geschenkt. Alle Worte, die er dort nierderschreibt, werden zur Realität. Nur logisch, dass das einen Jungen zu Schabernack verführt. Und so zaubert er einem alten Mann einen faulen Apfel herbei. Der ist dann außer sich vor Wut und versteinert deshalb Maxwells Schwester.

Hier beginnt auch schon das Abenteuer, denn Maxwell will seine Schwester retten. Dazu entscheidet er sich, den Menschen, denen er auf seiner Reise begegnet, zu helfen. Von diesen Bekanntschaften wird er Dank in Form von Starrites bekommen. Diese magischen Sterne können nämlich seine Schwester wieder aus der misslichen Lage befreien. Alles was er braucht, sind der magische Notizblock und seine Vorstellungskraft!

Sternsuche
Wie anfangs schon erwähnt, besteht die große Aufgabe Maxwells, Starites und deren Splitter zu sammeln. Dabei ergeben zehn Splitter immer einen ganzen Starite-Stern. Natürlich liegen diese nicht einfach so in den großen Arealen herum, sondern müssen mühselig erarbeitet werden. Innerhalb der zu bestimmten Themen passenden Level begegnet ihr nicht nur zahlreichen menschlichen Protagonisten, denen ihr zur Hand gehen dürft, sondern auch Tieren, die Problemchen und Probleme haben.
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So schlurft also unser Held durch die Gegend und trifft in den zumeist schön gezeichneten großen Leveln auf allerlei Gelegenheiten, Gutes zu tun. Hierbei unterscheiden sich die einzelnen Aufgaben zum Einen in kleine Aufträge wie z.B. Jungs ihren Baseball aus dem Garten eines grimmigen Opas zu holen, ohne dabei den Rasen zu betreten. Wenn ihr diese Hürde geschafft habt, erwartet euch die Dankbarkeit der beiden Jungs und ihr könnt fortan einen Sternensplitter euer Eigen nennen.
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Zum Anderen können ganze Serien von Hilfe der anderen gewährt werden. Da sollt ihr beispielsweise einem Verliebten dabei helfen, Eindruck bei seiner Angebeteten zu schinden. Habt ihr dann die fünf Rätsel gelöst, endet die romantische Lovestory vor dem Traualtar! Für solche Kettenaktionen werdet ihr nicht mit einem lumpigen Splitter abgespeist, sonderrn gleich mit einem ganzen Exemplar. Zudem könnt ihr euch per Knopfdruck auf dem GamePad alle noch zu erarbeitenden Starites anzeigen lassen.
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Mehr als nur Schreiben
Natürlich handelt es sich bei Scribblenauts Unlimited nicht um eine farbenfrohe Scrabble-Simulation, sondern immernoch um in Spiel. Das bedeutet zunächst einmal, dass Maxwell tatsächlich mit fünf kleinen Herzen ausgestattet ist. So kann es durchaus passieren, dass herbeigeschriebene Dinge sich gegen einen wenden.
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Ganz zu Anfang bespielsweise vergnüge ich mich auf einem Rummelplatz und soll ein paar Luftballons zum platzen bringen. Aus Jux und Dollerei tippe ich einfach mal "Splittergranate" ein. Et vòlia - ich warf die Granate im hohen Bogen auf die Ballons, diese zerplatzen zwar, aber die Granate rollt zurück zu mir und Maxwell tut es den Ballons gleich. Man sieht - der Fantasie sind zwar keine Grenzen gesetzt, aber man kann sich auch gern mal in Schwierigkeiten bringen. Dies bedeutet aber lediglich, dass ihr die Mission nochmal starten dürft - hat also keine wirklichen Konsequenzen.
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Damit so etwas erst gar nicht vorkommt und die Frustmomente - wenn man das überhaupt so nennen kann - minimiert werden, wird man sehr behutsam an die Spielmechaniken herangeführt. Nach und nach erfährt man alles, was man über das Spiel wissen muss und kann sich innerhalb der Starite-Suche mit den Möglichkeiten der Erschaffung von Gegenständen und passenden Adjektiven anfreunden. Übrigens sind auch nintendotypische Dinge möglich, wie beispielsweise ein Link oder Mario.
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Hier sind wir auch schon beim gewichtigsten Manko des Spiels. Was nämlich die größte Stärke des Spiels ist, ist gleichzeitig seine Schwäche. Während nämlich ungeheuer viel Spaß aufkommen kann, beim Rumprobieren mit allen möglichen Dingen, die erschaffen werden können - diese Liste ist wirklich gigantisch! -, ist die Lösung eines Rätsels umso leichter. Du musst eine Katze vom Baum holen? Zauber dir ein Jetpack! Auf der anderen Seite des Abgrundes erwartet dich etwas? Schreibe dir ein Jetpack? Aufs Haus? Jetpack! Und so geht es leider mit vielen Momenten im Spiel. Wenn man nicht selber die Disziplin besitzt, immer etwas neues auszuprobieren, kann schnell in die eine Musterlösung verfallen werden.
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Hat man aber mal kein bestimmtes Ziel im Auge, kann man so ziemlich alles schreiben was man will. Hier sind schier keine Grenzen gesetzt. Denn wenn man mal nicht mit der Suche nach den Sternensplittern und Sternen beschäftigt ist, kann man nach Herzenslust Schabernack treiben. Wie wäre es mit einem Ritt auf einem Dinosaurier? Ufoflug? Oder vieleicht ein Trip in die Vergangenheit, in der sich das ganze Spielgeschehen auf einmal wie in einem alten Film präsentiert?
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Editor ohne Grenzen
Jap, es gibt tasächlich einen Editor für die unwahrscheinliche Möglichkeit, dass einem doch etwas fehlen mag. Natürlich man auch ohne den Editor auskommen und bis zum Ende des Spiels gelangen. Aber mit diesem tollen Tool ist man in der Lage, jeden Gegenstand oder jedes Lebewesen, dass die sehr umfangreiche Bibliothek des Spiels bietet, weiter zu tunen, umzugestalten oder komplett zu verändern.
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Dieses ist aber zunächst leichter gesagt als getan, denn das Werkzeug dazu ist recht komplex greaten, will man schöne Ergebnisse haben. Schließlich können die Dinge im Spiel auf andere Dinge reagieren. So lässt sich im Editior etwa die Brennbarkeit, oder sogar, ob der neue Gegenstand Schaden versursacht, einstellen. Wenn man sich dort aber erst mal durchgewuselt und den Überblick über all die Einstellungsmöglichkeiten hat, und zudem noch ein respektables Aussehen der Objekts hingezaubert hat, wird man eine Menge Spaß mit dem Editior haben.
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Und das ist noch nicht alles! Wer meint, sein grandioses Werk sei zu schön um für sich alleine behalten zu werden, kann es auf eine Online-Plattform stellen. Auf dieser können zuhauf freigegebene Kreation anderer Spieler und Spielerinnen, und natürlich die eigenen gezeigt und auch heruntergeladen werden.
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Mehrspielermodus
Ja, auch hieran wurde gedacht. Während der Hauptspieler am GamePad Maxwell durch das Abenteuer lenkt, haben die Anderen die Möglichkeit, Objekte auf dem Bildschirm via Wiimote zu steuern. Klingt anfangs ganz witzig, nutzt sich aber nach einer Weile ab und wird dann so nutzlos wie seinerzeit der Multiplayer bei Super Mario Galaxy.
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Fazit
An sich ist das Spiel ein wirklich tolles. Es lässt viel Raum für Kreativität und auch die Spielideen selbst strotzen vor Vielfalt. Die Sternensplitter zu finden hält lange bei der Stange, gerade wenn man zwischendurch immer mal wieder abschweift und seinem Kreationismus freien Lauf lässt. Hier ist immer für einen Lacher gesorgt!
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Grafisch macht alles einen guten Eindruck. Schade ist natürlich, dass die tolle HD-Grafik eigentlich zumindest nicht immer zur vollen Geltung kommt, einfach, weil der GamePad-Touchscreen alles besser steuern lässt, als mühselig über Buttondruck auf dem TV-Gerät.
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Große, freischaltbare Welten sorgen stets für die nötige Abwechselung im Spielfluss und versprechen Kurzweil. Hier wird man eine Menge Spaß haben, wenn man die Grenzen seiner Vorstellungskraft nicht frühzeitig erreicht.
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Was man allerdings nicht verzeihen kann, ist der absolute niedrige Schwierigkeitsgrad. Dass man immer so viele Möglichkeiten um Aufgaben zu lösen hat, ist wohl der absolute fantastischen Hülle an Objekten zu verdanken und stört zum Glück nicht all zu dramatisch. Schließlich ist hier ganz eindeutig der Weg das Ziel!
«rudzen» Singleplayer: 75%
Multiplayer: 40%


Verfasst von «rudzen» am 24.12.2013,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 06.12.2013