Cover: Skylanders: Swap ForceReal Life und Virtual Reality
Der klassische Kampf von Gut gegen Böse... Lord Kaos will mithilfe seiner Mutter mal wieder die Skylands erobern und macht dieses Mal von einer Waffe Gebrauch, die scheinbar liebe und fröhliche Wesen "fiesiniert". Natürlich bekommt ein findiges Mädel davon Wind und ein etwas trotteliger Helfer namens Flynn wird mehr oder weniger in die Geschichte hineingezogen. Zusammen mit den Skylanders setzen sie alles daran, Lord Kaos' Pläne zu vereiteln.

Derjenige, der sich stolzer Besitzer der Starterbox von Skylanders: Swap Force nennen kann, besitzt glücklicherweise schon drei solcher Figuren, die Skylanders genannt werden. Außerdem befindet sich im Starterkit noch ein Portal, welches per USB an eure Wii U angeschlossen wird. Setzt der Spieler einen der drei Skylanders auf das Portal, wird diese Figur in das Spiel übertragen und man sieht seinen Wohnzimmerhelden auf dem TV. Zur Qualität der Real-Life-Figuren kann ich nur das Beste sagen; sie sind schön detailliert, weisen keine Grate auf und sind wirklich gut bemalt. Alles in allem sehen sie wie kleine, hochfertige Aktionfiguren aus. Im Kit befinden sich namentlich der "Ninja Stealth Elf" und die Swap Forceler "Blast Zone" und "Wash Buckler".

Zu erwähnen ist, dass alle Skylanders der beiden Vorgänger zum hier vorliegenden dritten Teil kompatibel sind. Hier aber stellen die Swap Force-Mitglieder die Neulinge da, eine Elitetruppe zur Wache über einen heiligen Ort in den namensgebenden Skylands.
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Jede dieser Figuren besitzt sowohl auf Software-Ebene als auch auf Hardware-Ebene bestimmte Eigenschaften. Das zunächst auffälligste Merkmal an ihnen ist die Zugehörigkeit zu einem von acht Elementen. Neben den vier Klassikern Feuer, Wasser, Erde und Luft, gibt es noch Magie, Leben, Mechanik und Dunkelheit.
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Swap-Fähigkeit
Aber das Eigentliche, worin sich die neue Version von den vorangegangenen unterscheidet, ist die Fähigkeit, die obere von der unteren Körperhälfte zu trennen und beliebig wieder zusammenzusetzen. Im Klartext heißt das bei zwei Swap Forcelern pro Element, dass es sage und schreibe 256 mögliche Kombinationen gibt. Mit sich bringen diese nicht nur die Fähigkeiten, zwei ganz bestimmte mit Elementen versehene Tore innerhalb des Spiels öffnen zu können, hierauf gehe ich später noch ein, sondern auch die jeweiligen Upgrades der Hälften.
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Diese können nämlich im Spiel gegen Bares eingetauscht werden. So kann der Ninja Stealth Elf beispielsweise vor dem Unsichtbarkeitsmodus eine Attrappe stehen lassen, die die Gegner ablenken kann. Dabei bestimmt das Oberteil die bereits gewonnenen Erfahrungspunkte der Figur und dessen Geld. Je länger der Spieler in eine seiner Figuren Zeit investiert, je mehr wird es sich im Spiel für ihn lohnen und er hat zudem 'ne Menge Spaß beim Leveln und Charakterbilden.
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Dann haben die Swap Forceler noch eine weitere Fähigkeit. Je nach Unterteil, also ihre Bewegungsart, befindet sich auf ihrem Sockel ein Symbol. In der Grundbox sind das eine Rakete beim Blast-Zone-Unterteil und eine Leiter beim Wash-Buckler-Unterteil. Bei anderen Figuren findet man weitere Symbole, wie etwa eins, um das Beamen zu ermöglichen. Im Spiel selbdz äußert sich das in bestimmten Bereichen, in denen der Spieler sich sogenannten "Swap-Herausforderungen" stellen darf, sofern er den richtigen Skylanderunterbau auf dem Portal stehen hat und somit das Tor öffnen kann. Das können, je nach Fähigkeit, Flugpassagen, kleine Knobelspielchen oder auch Steilwandkletteraktionen samt Ausweichen sein. Immer wartet am Ende eine Belohnung auf den Spieler, meist Geld.
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Auch gibt es neben dem relativ wichtigen Geld noch andere Gegenstände, die dem Skylander das Leben vereinfachen. Um neben dem normalen Aufleveln seine Statuswerte noch aufbessern zu können, gibt es Hüte zum sammeln. Diese pushen diverse Eigenschaftswerte des jeweiligen Charakters. Andere Gegenstände lassen sich auch finden, wie beispielsweise ein Flügelsaphir. Mit ihm bekommt der Spieler Rabatt im Laden von Holzhausen, die Basis der Storyhandlung.
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Das Tor zur Welt
Alles in Skylanders dreht sich um Portale. Zwar kann das gesamte Spiel auch mit nur einem Skylander durchgespielt werden aber um an die ganzen Zusatzitems, wie die erwähnten Hüte oder an Geld für wichtige Waffen-Upgrades zu kommen, benötigt man eben verschiedenartige Skylander- und teilweise auch Gegenstandsfiguren aus dem Kaufhaus um gewisse Level überhaupt betreten, bzw. spielen zu können.
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Man stelle sich einen Level vor wie einen Ast - relativ lang und gerade gewachsen. Um zur Spitze zu kommen kann man dem Hauptstrang folgen. Will man aber an die leckeren Früchte am Ende der Verzweigten Äste gelangen, muss man durch Portale schreiten. Diese zeigen mal ein Element an, mal auch zwei. Nun hat der Spieler entweder die Möglichkeit, einen Swap-Forceler aus den beiden Elementhälften zusammenzubauen und auf das Portal zu stellen, oder es im Koop-Modus mit den jeweiligen Helden des Elements zu öffnen. Bei den Giants geht das natürlich nicht.
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Ab einem gewissen Punkt im Spiel, relativ zeitnah am Anfang, wird der Spieler zum Portalmeister berufen. Ab diesem Punkt an kann man zurück in die Level gehen um beispielsweise mit neugekauften Skylanders weitere Swap-Zonen-Herausforderungen freizuschalten und zu spielen, bereits freigeschaltete nochmals spielen und Bonus-Missionen bestreiten, zu denen bereits in den Leveln selbest Karten gefunden wurden. Auch der für Multiplayer augelegte Arenamodus (hierauf gehe ich später ein) ist hier anwählbar. Diese und noch einige andere Kleinigkeiten, wie Vollständigkeit der Sammelitems, bringen letztendlich dem Portalmeister Sterne, die seinen Rang erhöhen. Damit werden in Tuks Laden weiter erwerbliche Gegenstände für die Skylanders freigeschaltet - und zudem ist es ein Grad, um sich mit anderen Spielern zu messen.
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Gameplay
Das Herzstück, ohne welches all die tollen Upgrades, Gegenstände und diverse Skylander-Plastikhelden keinen Sinn hätten, ist natürlich das Gameplay an sich. Hierbei handelt es sich um ein simples und eingängiges Prinzip vom Erforschen einigermaßen linearer Level und dem Umhauen von Gegnerscharen mit den verschiedensten Attacken der Skylanders. Hiervon bringt wirklich jeder Charakter unterschiedliche mit ins Game. Und wenn ich linear sage, dann ist das in diesem Fall nicht negativ gemeint.
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Die Level an sich präsentieren sich in einem zumeist knallbunten Design mit witzigen Details. Beispielsweise wackeln zerstörbare Gegenstände in der Umgebung, wenn ein Giant an ihnen vorbeiläuft. Alles wirkt belebt und ist hübsch detailreich - und vor allem abwechselungsreich mit ihren verschiedenen Themen. Da gibt es eine Art Wildwestwelt oder üppiges Grünland, oder Dschungel mit Ruinen darin und so weiter. Die Gegnerscharen tun ihr Übriges, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich der Spieler heimisch fühlen kann.
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Natürlich besteht das Spiel nicht nur aus "Gegner umkloppen". Kleinere Rätseleinlagen, nicht nur hinter den Toren, sorgen für Auflockerung. Immer mal wieder trifft der Gamer auf Portale, die mit einem kleinen Minispiel aufwarten, in dem es darum geht, den richtigen Weg auszuknobeln, um zwei Elemente zusammen zu bringen. Diese lockern aber nicht nur den Spielverlauf auf, sondern bessern auch ein bisschen die Geldbörse auf sofern man noch ein wenig Extradenkarbeit investieren möchte.
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Im Spielverlauf selbst findet man außerdem kleinere Rätseleinlagen, wie etwa, ein paar Blöcke richtig zu verschieben oder Fische zu angeln, um weiterzukommen. Diese Dinge sind wunderbar in den Spielverlauf integriert, der ansonsten ein wenig eintönig daher käme.
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Sammeln und Seltenes
Bekannt ist, dass das gesamte Prinzip der Marke Skylanders auf Sammeln basiert, Im Spiel können jede Menge Dinge gesammelt werden, um den 100%-Spielstand-Gamer zufriedenzustellen. Zunächst hat jeder Skylander eigene, meist simple Ziele, wie "haue 100 X um" oder " sammle 10 Y auf". Dann gibt es da noch diverse Boni. Je mehr Skylander auf der Übertragungsplattform Platz nehmen (dank Freunden und Kompatibilität zu den anderen Konsolen von Microsoft und Sony sogar schneller zu erreichen!) oder eben die besagten Sterne für den Portalmeister. Die Level warten also mit einer ungeheuren Zahl an Dingen auf, die es für den Vollständigkeitsfanatiker zu ergattern gilt.
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Je weiter der Spieler in der Story um Tessa und Flynn voranschreitet, desto mehr Umgebung hat er nach solchen Dingen zu durchkämmen. Auch das Hauptquartier Holzhausen wartet mit immer neuen Bereichen auf und Sammelitems innerhalb der Level findet man entweder durch kleinere Rätsel oder auch gern mal abseits der Route.
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Multiplayer
In Skylanders ist es nicht nur möglich, dass Hauptspiel zu zweit durchzuspielen - hier wird einfach ein zweiter Skylander auf das Portal gestellt -, sondern es gibt noch einige Battle-Herausforderungen. Diese können im Arenamodus entweder mit- oder gegeneinander bestritten werden. Hierbei geht es, wie der Name schon vermuten lässt, nicht um ein zusammenhängendes Spiel, sondern eher um eine möglichst gute Highscore. Schaltet man Gegnerwelle und Gegnerwelle aus, wird dies natürlich belohnt werden. Für Abwechselung ist ebenfalls gesorgt, da ständig neue Challenges freigespielt werden, bzw. werden können.
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Technik
Insgesamt kommt die Grafik sehr gut. Alles klar und detailreich, Texturen sind nicht zu eintönig und der Sound kommt abwechselungsreich und in tollem Raumklang daher. Sicherlich wirkt alles doch ein wenig zu sehr nach heiler, Welt aber wenn man mal die Zielgruppe betrachtet ist das eher recht als schlecht.
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Immer mal wieder warten die Figuren mit witzigen Mono- oder Dialogen auf, die sich aber nicht großartig von Karnevalsklamauk-Niveau abheben können und teilweise ins Lächerliche abgleiten - selbstverständlich auch hier zielgruppenabhängig.
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Die Steuerung der Spezialattacken der Skylander ist einfach und doch von Typ zu Typ schön variabel. Leidiglich höher springen und etwas schneller laufen könnten sie - manchmal sind sie einfach nur nervtötend langsam.
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Fazit
Ich bin damals noch mit Spyro aufgewachsen und als das erste Skylanders herauskam, habe ich nur müde über dieses "Spin-off" gelächelt. Nun hatte ich das Vergnügen, den dritten Teil spielen zu können und muss sagen - wirklich gelungen!
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Meine Bedenken, dass sich hinter all dem Sammelgetue ein halbgares Spiel verbirgt, wurden beiseite geräumt und haben Platz gemacht für jede Menge Spielspaß.
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Zwar ist alles ein wenig zu linear, dafür ist es sehr gut präsentiert. Eine nette Geschichte säumt das Ganze und die Vielfältigkeit der Figuren finde ich als Jäger und Sammler wirklich beeindruckend. Auch die Spielbarkeit an sich überzeugt mich vollends.
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Auf der anderen Seite steht natürlich der finanzielle Faktor. Will ich wirklich alles vom Spiel sehen, muss ich mir so einige Zusatzkosten abzwacken. Für den normalen Taschengeldrahmen sicher nicht unbedingt durchführbar. Dennoch finde ich das Prinzip für den gebotenen Spielspaß wirklich gut. Eine Brücke zwischen Realität und Virtualität zu schaffen, ist eine geniale Idee.
«rudzen» Singleplayer: 80%
Multiplayer: 80%


Verfasst von «rudzen» am 25.11.2013,
bemustert durch Activision
für bis zu 2 Person/en
Release am 18.10.2013