Cover: The Wonderful 101Willkommen zu The Wonderful 100, bei denen einer fehlt - und das bist du!
So beginnt das Intro des Spiels, bis letzendlich das Menü erscheint. Und man fühlt sich in dem Superheldenspektakel sofort mittendrin statt nur dabei, dank imposanter Aufmachung und epischem Soundtrack. Wenn es bis dahin jetzt schon so überzeugend anfängt, kann der Rest ja nur gut sein, oder?

Schauen wir uns mal an, was es denn so alles gibt. Nachdem man sich für einen der 4 Spielstand-Slots entschieden hat, ertönt ein stylischer Armee-Truppen-Soundtrack und es erscheint "Spielen", "Einstellungen" und "Spielstandwahl". In den Einstellungen findet man von Optionen zu Sprache, der Stimmen auf Englisch und Japanisch, bis verschiedenen Menü- und Untertitel-Sprachen, Tutorial und jede Menge Steuerungsmöglichkeiten. Wählt man Spielen aus, ergeben sich zwei Möglichkeiten, nämlich der Story-Modus und Wonderful-Missionen, wovon letztere es erlauben, mit bis zu 5 Spielern auf 3 Schwierigkeitsgraden Gegner gemeinsam zu vermöbeln.

The Wonderful 100
Wollen wir zum wichtigsten Teil springen, nämlich dem Story-Modus. Das sich das Spiel selbst nicht sonderlich ernst nimmt, hat man schon im herrlich übertriebenen und coolen Intro gemerkt, aber selbst die Schwierigkeitswahl ist amüsant gestaltet: Sehr leicht: "Für alle, die sich nicht zu sehr anstrengen und nur die Story genießen wollen." Leicht: "Für alle, die sich Zeit lassen und viel Spaß haben wollen." Normal: "Für alle Otto-Normalverbraucher der Videospielwelt."
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Das Spiel dümpelt nicht lange vor sich herum und es wird gleich ins Spielgeschehen gesprungen. Denn der Lehrer Mr. Will Wedgewood ist mit seiner Schulklasse in einem Zug unterwegs und dieser wird auf einmal von riesigen Robotern und Raumschiffen bombadiert. Somit darf man sich zugleich mit der Steuerung des Spiels vertraut machen, ohne dass einem dazu viel erklärt wird. Die Prolog-Mission heißt: Rette die Kinder. Somit müsst ihr als Mr. Wedgewood durch den Zug laufen und per Unite-Einkreisung, eine regenbogenförmigen Linie, die Kinder einrahmen, sodass diese hinter euch herlaufen.
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Unite Einkreisung ist wichtig, denn in späteren Missionen sieht man immer ein paar nach Hilfe rufende Zivilisten, die ihr zu euerer Truppe rekrutieren könnt, um somit die bereits benannten 100 Leute vollzubekommen. Das könnt ihr nun auf zwei Arten tun, einmal mit dem Touchpad und einmal mit dem rechten Stick des GamePads. Der linke Stick dient zur Steuerung eures Helden. Mit L und R kann man die Kamera raus- oder reinzommen, wobei die weiteste Kamera den besten Überblick über das Geschehen verschafft.
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Hat man die Kids erstmal gerettet, fahren die Gegner ihre Geschütze erst richtig auf und es ist Zeit, sich zu verwandeln. Mit den Worten "Wonderize-Red" wird aus dem Lehrer Mr. Wedgewood der Anführer des Wonderful 100 Teams "Wonder Red", welcher sich in feinster Power-Rangers-Verwandlungs-Manier in Schale wirft. Jetzt wird es interessant, denn nun bekommt nicht nur die Leiste am oberen Bildschirmrand zur Anzeige der Lebensenergie einen Sinn, sondern auch die Unite-Leiste mit der Anzahl der Wonder-Batterien. Als Wonder Red kann man nun durch Zeichnen eines Kreises, die Unite Hand aus seinen Mitstreitern basteln. Die Energie wird eben von der Unite Leiste abgezogen, weswegen es erforderlich ist, Batterien auf dem Weg durch die Level aufzusammeln. Zwar läd sich die Leiste auch von alleine wieder auf, aber viel schneller geht es mit dem Einsammeln von Batterien. Im Laufe der Zeit lässt sich die Leiste dann außerdem noch erweitern, bzw. verlängern.
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Habt ihr den Unite Morph-gezeichnet, muss man diesen mit A bestätigen und kann ihn mit A auch einsetzen. Wonder Red teilt somit kräftige Faustschläge aus, während sein Partner, nämlich Wonder Blue, mit seinem Schwert bewaffnet kurzerhand am Kampf später teilnimmt. Erneut wird der Humor des Spiels deutlich, denn der alte Charmeur erscheint in seiner selbstverliebten Art, begleitet durch den Erzähler. In einer Szene sieht man ein Standbild mit Wonder Blue in der Mitte und er bewegt ständig die Augen, richtet seine Frisur, ist schon genervt vom langen erzählen des Erzählers, der uns nämlich die CENTINELS, wie die Wonderful 100 Einheit genannt wird, vorstellt, bis sein Schwert aus dem Bild fällt und er nach unten schwimmt und wieder nach oben paddelt, um wieder an die Stelle des Bildes zu rücken - das sorgte bei mir für einige Lacher.
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Auf dem Touchpad ist es nun möglich, eine der beiden Kollegen auf dem dafür vorgesehen Bereich anzuwählen, jedoch geschieht das automatisch, wenn man dessen Unite Morph aktiviert. Sobald man also einen langen Strich zeichnet und mit A bestätigt hat, erkennt man auch das Schwert ganz oben links auf dem Bildschirm und ein blauer Kreis mit "Leader" Aufschrift ist am Boden zu erkennen.
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"Nach vorne rücken" heißt es unten rechts auf dem Fernseher, dort befinden sich nämlich immer die aktuellen Missions-Ziele, um zum Ende des Zuges zu gelangen, denn nach ein paar kleineren Gegnern und sehr gelungenen Action-Kamerafahrten, droht der Zug auf die Schule zu stürzen und nun kommt eine weitere Funktion ins Spiel: Denn die Unite Morphs der Helden sind nicht nur zum kämpfen da, sondern es werden auch hilfreiche Konstruktionen gebaut, wie in diesem Falle eine Schienenerweiterung als Rampe, damit der Zug in die Luft geleitet wird. Gesagt getan, werden die Wagons in die Luft geschleudert und nun bekommen wir eine Cutscene inklusive eines Quick Time Events zu sehen, indem Wonder Red "Uniiiiite Haaaaaand" ruft; und nach dieser Ankündigung hat man 5 Sekunden Zeit, die Unite-Hand auszuführen und mit A zu bestätigen. Danach haut die Riesenfaust den Wagon in Richtung gegnerisches Raumschiff und es explodiert in tausend Stücke. Kleiner Tipp am Rande: ihr könnt ja mal absichtlich den Quick Time Event versemmeln und schauen was passiert. ;)
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Nach einer weiteren Cutscene wäre der erste Prolog-Teil geschafft. Jetzt kann man sich von der Action für einen Moment erholen und sich dann weiter in die Stadt begeben.
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Mit dem GamePad in den Kampf
Das Touchpad bzw. "Eingabefeld" dient in erster Linie natürlich zum Zeichnen der Unite Morphs, allerdings kann man damit noch viel mehr machen. In der Mitte erkennt man eine Art Radar, der das Team anhand von gelben Punkten anzeigt. Sieht man grüne Kreise, stehen diese für noch nicht rekrutierte Zivilisten, die schnell gerettet werden wollen. Weiterhin gib es eine Anzeige für die Anzahl der gesammelten O-Teile, die aus zerstörten Gegnern und Gegenständen herauspurzeln. Diese dienen als Zahlungsmittel im Wonderful Mart. Natürlich kann man auch gesammelte Gegenstände auf dem Touchpad einsetzen, wie LP-Leiste auffüllen, Raketen abschießen (werden über Bewegungssteuerung des GamePads mit Raketenkamera abgefeuert) etc. Zudem kann man im Miiverse etwas posten, das Spiel pausieren und auf eine Schnellhilfe zurückgreifen.
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Natürlich ist alles auch ohne Touchpad-Steuerung möglich, denn eines muss man ganz klar sagen: The Wonderful 101 ist ein schnelles und hektisches Actionspiel. Die Touchpad-Steuerung funktioniert mehr oder weniger gut, allerdings greift man ab und zu auch auf den rechten Stick zurück. Bei den Unite Morphs gilt, je mehr Leute man im Team hat, desto größere Unite Morphs sind möglich, desto stärker wird der Angriff, desto mehr wird die Energie verbraucht. Für das Unite Sword ist die Touchpadfläche viel zu klein, um schnell ein Riesenschwert aus allen Beteiligten zu formen, deswegen hält man den Stick so lange in eine bestimmte Richtung gedrückt bis die gewünschte Länge erreicht ist und bestätigt mit A.
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Man kommt mit den anfänglichen Zeichnung Kreis, Strich, L und Welle ganz gut zurecht, doch sobald komplexere Zeichnungen hinzukommen, wird es sehr hektisch und man bekommt nicht immer das heraus, was man gerade will und braucht. Oft erkennt das Touchpad in der Eile nicht, ob ein Z oder eine Welle gemalt/gemeint war. Für ein relaxtes Spiel mag das nicht immer schlimm sein, auch wenn man dann vom Gegner gnadenlos getroffen wird, aber für die Highscorejagd und ungeduldige Zocker ist das ein großes Manko. Denn wer möchte schon ein Messer zu einer Schießerei mitbringen?
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Weiter zu den restlichen Tasten: Mit Y rennt der Held etwas schneller und durch Halten der Taste formiert sich die Truppe in einem Kreis zusammen. Mit B ist es möglich zu springen und sogar einen Doppelsprung in der Luft zu machen, was sich als sehr hilfreich beim Ausweichen gegnerischer Angriffen herausstellt. Mit X sind Teamangriffe möglich, das bedeutet, dass ohne einen Unite Morph die Gegner ebenfalls angreifbar sind. Dies hat sogar taktische Vorteile, denn wie z.B. in Pikmin 3, greift das Team Gegner an, bis sie sogar ganz obenauf geklettert sind und schwächen dadurch den Angriff, verlangsamen die Gegner zusätzlich und zwingen sie sogar in die Knie. Danach kann man mit einem Unite-Morph-Angriff effektiveren Schaden anrichten.
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Ansonsten nutzt das Spiel TV-Gerät und GamePad-Screen wunderbar in Kombination, sodass man auf dem GamePad Zusatzinformationen erhält oder Dinge auswählen kann. An dieser Stelle ewähne ich auch noch gleich die drei Off-TV Funktionen, auswählbar per Minus Taste. Es gibt nämlich Option 1, mit dem Standardgeschehen auf dem TV und Radar etc sind auf dem GamePad. Die 2. Option dient dem Spielen komplett auf dem GamePad, während man auf dem TV den Radar sieht. Aber die 3. Option ist eine geklonte Bildschirm Variante, bei der man auf beiden Geräten dasselbe sieht und als die Aufteilung eine Bild-in-Bild Technik verwendet. Das macht für mich irgendwie keinen Sinn, aber sie ist nunmal da.
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Die Unite Morphs
Diese bilden ja quasi das Herzstück des Spiels und deswegen gibt es davon auch einige. Jeder Wonder-Kämpfer, der im Laufe des Spiels hinzukommt, bekommt eine witzige Einführung, die auch vor Klischees keinen Halt macht. Wonder Red und Wonder Blue kennen wir bereits, dann gibt es noch Wonder Green, der pummelige Franzose, der in jeder Szene irgendwas anderes zum Essen in der Hand hält und sich im herrlichen französisch-englisch Akzent mit Blue anlegt. Seine Spezialität ist eine Pistole, gezeichnet durch L-Form, die bei größerer Zeichnung zu einer Panzerfaust wird. Wonder Pink ist die transilvanische Diva mit einer Peitsche, gezeichnet durch Wellenlinien. Diese sorgt dafür, stachelige Wände oder auch Schutzpanzer wegzureißen und dient gleichzeitig als schwingende Liane. Wonder White kann mit seinen Wolverine-Krallen an Wänden entlangklettern und sowohl Türen, als auch verschlossene Gegner aufbrechen. Witzig, bei seinem Auftritt nennt er nonstop asiatische Wörter inklusive passender Weisheit dazu, und das Team schläft ein, weil er einfach nicht den Mund hält. Wonder Yellow ist der schüchterne Russe mit dem Hammer und Wonder Black der Rapper mit den Zeitlupen-Bomben.
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Das Z, die Sichel und die Bombe sind schon ziemlich tricky, denn diese in der Eile auf das GamePad zu zeichnen wenn die Action im Gange ist, zumal es ja noch spezielle Teamkombos gibt, ist nicht immer leicht. Diese funktionieren folgendermaßen: Neben dem aktuellen Unite Morph den man zum Angriff verwendet, kann man bei noch vorhandenen Teammitgliedern und Batterien weitere Unite Morphs zeichnen, jedoch bestätigt man jene nicht mit A sondern mit X und löst dadurch einen autmatischen Angriff aus. Die Pistole führt Rundumschusssalven aus, das geht dann mit bis zu 4 verschiedenen Angriffen gleichzeitig und füllt das Combo-Konto mit Punkten.
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Je öfter man die jeweiligen Unite-Morph-Angriffe macht, desto besser wird man darin und erhält zusätzliche Fähigkeiten. So kann man z.B. mit der Unite Hand durch B und A einen Aufwärtshaken oder mit Stick drehen und A eine Schwertwirbelattacke ausführen. Aber aufgepasst, werdet ihr von Gegnern getroffen, fliegen eure Teamkamaraden durch die Luft und sind für kurze Zeit KO. Anders als in Pikmin, stehen diese dann wieder auf und laufen zum Leader, allerdings kann man in der Zeit nur kleine oder gar keine Unite Morphs formen. Darum ist es geschickt, sobald der Leader wieder auf den Beinen ist, die Umgebung abzurennen und alle Mitglieder wieder aufzusammeln, damit es gleich weitergehen kann.
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Neben den Helden-Unite-Morphs gibt es auch den Gleiter, mit dem man von herabstürzenden Gebäuden eine längere Strecke überwinden kann. An manchen Stellen zieht man eine Linie von A nach B und es bildet sich aus allen Teammitgliedern eine riesige Brücke oder Kette zum Überqueren. Ebenso kann man damit auch eine Leiter bilden, um höhere Gebäude zu erklimmen.
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Überall findet man in den Missionen kleinere Einsatzmöglichkeiten der Unite Morph Fähigkeit. Ein großer Nachteil ist das Fehlen der Defensiv-Manöver von Anfang an. Denn anders als in der Demo, muss man sich den Unite-Pudding (eine Art Schutzschild, das auch Kugelgeschosse zurückwerfen kann) oder die Unite-Schraube (Ausweichen von Gegnerangriffen) erst im Wonderful Mart käuflich erwerben und dazu braucht man die oben erwähnten O-Teile. Im Laufe des Spiels gibt es auch verbesserte Versionen zu kaufen, wie z.B. Unite-Pudding 2.0, der nach paar Sekunden einen Stacheln ausfährt und Gegnern im Dunstkreis zusätzlichen Schaden zufügt.
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Es gibt so viel zu tun, packen wir es an
Das Spiel ist so vollgepackt mit Dingen zum Entdecken, Sammeln, Freispielen und Kaufen, dass man im ersten Moment total überfordert ist. Zunächst gibt es da den Wonderful Mart der vier Kategorien enthält Items mit Vorrat und Preis (Mini-Wonder-Nudelsuppe to go [5000ot]. Wonder-Steak, Victory-Feuertorpedo, Schatzsensor [300000ot]). Diese kann man im Kampf einsetzen und bekommt dann Energie aufgefüllt, oder Spezialbomben zum Abwerfen. Die Unite Morphs mit Teammitglieder und Preis (Unite-Pudding [15000ot], Unite-Zelt [500000ot]) ermöglichen zusätzliche Abwehrfunktionen. In der Individual-Chip Sektion (Turbo Akku [500000ot], Ukemi [800000ot]) kann man Chips erwerben, die anfangs nur in 1 Slot gesteckt werden können und Vorteile haben wie "erhöht die Geschwindikgeit der Unite Leiste Regenration". Später sind mehr Slots verfügbar. Die Fähigkeiten (Transmissionsangriff [150000ot], Formationsangriff [500000ot]) stehen für verschiedene zusätzliche Teamangriffe, dass beim Formieren schon Schaden am Gegner verursacht wird bspw. Ich kann jedem nur raten, realtiv schnell Abwehr Morphs zu kaufen, da diese das Leben einfacher machen.
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Unterwegs findet ihr auch Weltraumpaprikas, -karotten und -auberginen, welche im Inventar verarbeitet werden können. Im rechten Fenster erkennt man eine Mixliste, die anzeigt, wieviel grüne, orangene und lilane Mengen davon in den Mixer geworfen werden müssen, um z.B. eine "Wonder-Nudelsuppe to go" zur Wiederherstellung verlorener LP herzustellen. Spezialwaffen sind auch möglich, allerdings empfand ich die Kreditkarte, ausgestellt auf Commander Nelson, dem Auftraggeber und Chef der CENTINELS, der Brüller und zudem äußerst sinnvoll. Diese benötigt zwar 30 Mengen von jedem Gemüse, aber ermöglich es, einen Artikel unabhängig vom Preis im Wonderful Mart zu erwerben. Das ist natürlich ein immenser Vorteil - schon relativ früh ein kostspieliges Produkt zu bekommen.
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In der Infos-Sektion bekommt man Datenbanken sowohl zu Gegnern, den GETHJERK, als auch zu den Wonderul 100 und allen freigespielten Fähigkeiten. Ebenso werden die gesammelten Items, Wonder-Figuren und Kronkorken (Achievements wie z.B. "Rekrutiere 50 Teammitglieder") dort aufgelistet und laden zum Sammeln ein.
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In den verschiedenen Leveln findet man neben zerstörbaren Gegenständen auch verstecke Gebäude, in die man Teammitglieder reinschickt und dann etwas ausgespuckt wird. Etwas eindeutiger sind die "Wonder-WCs" zu erkennen und Kisten, die sich farblich unterscheiden. So kann eine rote Kiste nur mit Wonder Red's Unite Morph geöffnet werden, indem man Y hält und mit dem linken Stick ein Zahnrad dreht. Da kann auch mal ein "Platinum Jeton" auftauchen, von denen es 5 Stück in jedem Level zu finden gibt.
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Was ist denn jetzt los?
Das habe ich mich mehrmals im Spiel gefragt, denn es geschehen Dinge in der Story, die absolut durchgeknallt sind. Das ist aber positiv gemeint, denn dadurch entsteht Abwechslung. Das Wonderful-100-Team läuft nämlich nicht einfach nur durch die Level, nein, man muss auch mal das ein oder andere Rätsel lösen. In der Stadt musste man mit der Unite Hand per Y halten und den linken Stick kreisend eine Tür öffnen. Danach ging man ins Innere des Raumes und das Spielgeschehen wechselte auf das GamePad. Nun konnte man sich mit der Bewegungssteuerung umsehen und entdeckt 3 Zahnräder und rechts davon eine Zahlenkombination. Hat man eines der Zahnräder gepackt, konnte man die Zahlen verändern und sah zugleich auf dem TV-Bildschirm, dass sich auf den Säulen dadurch ebenfalls die Zahlen veränderten. Hat man die Zahlenkombination richtig gedreht, öffnete sich eine Durchgangstür und es ging weiter im Level. In späteren Missionen erfährt man, dass die Unite Hand entzündlich ist und so muss auch mal in bester Super-Mario-Feuerball-Manier, Eis zum schmmelzen gebracht oder durch heftige Windböhen die Unite Hand zum Festhalten benutzt werden.
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Die Zerstörungswut riesiger Gegner wird auch öfters mal an Gebäuden ausgelassen, auf denen man sich gerade befindet, oder eine riesige Roboterhand löst Lavawellen auf einem schmalen Steg aus und ruck-zuck befindet man sich auf einem Geschicklichkeitsparcours. Somit müsst ihr mit eurem Team von Plattform zu Plattform hüpfen, was nicht immer gut funktioniert. Daran ist zu Teilen die Kamera schuld und manchmal ist man einfach zu langsam, um die nächste Plattform zu erreichen. Somit stirbt man an solchen Stellen locker einfach mal so ein paar Tode. Wenn man bei solchen Geschicklichkeitspassagen herunterfällt, wird etwas Energie von der LP-Leiste abgezogen und man beginnt wieder an einem passenden Schnellspeicherpunkt. Sind die LPs jedoch komplett aufgebraucht, bekommt man einen schluchzenden Geist des am Boden liegenden Helden zu sehen. Die Geschicklichkeitseinlagen sind abwechslungsreich, darum ist aber ab und zu doch schwer zu deuten, wo man denn als nächstes hinmuss.
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In The Wonderful 101 ist man aber nicht nur zu Fuß unterwegs, sondern man befindet sich des Öfteren mal in oder auf anderen Gefährten. Somit dürft ihr die Virgin, das Raumschiff und Einsatzbesprechungszentrale der CENTINELS mit dem linken Stick steuern und mit A/Y Feuersalven abgeben, und mit B herabfallenden Gebäudeteilen ausweichen. In einer anderen Situation befindet ihr euch auf einer Schienenbahn und müsst Wänden auf den drei Schienen ausweichen und mit B über Abgründe springen. Abwechselnd wird mit Torpedos von hinten auf die Bahn gefeuert. Diese können aber mit Wonder Greens Pistole gut abgewehrt werden.
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Ein anderes Mal befindet ihr euch in einem riesenhaften Roboter, auf dem GamePad sieht man lustigerweise die ganze Truppe in der Steuerzentrale aus der Sicht von vorn sitzen, und könnt mit links und rechts Schläge ausführen, Laserattacken starten oder blocken. Das wirkt wie ein Boxkampf - und den gibt es sogar auch. Ja, ihr habt richtig gelesen, denn bei einem Endboss befindet ihr euch in einer Punch-Out-Situation und müsst den Gegnern mit geschickten Ausweichmanövern und gezielten Rippen- und Kopf-Schlägen KO hauen.
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In einem anderen Level befindet man sich auf einmal in einem Raumschiff und muss sich in 2D-Perspektive durch die Gesteine bohren. Die Unite-Morph-Waffen sind ebenfalls verfügbar und werden an der Schiffsspitze gegen Gegener eingesetzt. Somit überrascht jede Mission immer aufs Neue, und man wundert sich stets, was Platinum Games hier schon wieder für Verrücktes ausgetüfftelt hat - und dabei kommt der Humor nie zu kurz. In den Cutscenes interagieren die Charaktere untereinander und wenn der böse Prinz Vorrken auftaucht, erstmal 10 Minuten lang seine Lebensgeschichte erzählen will, bleibt kein Auge trocken. Wenn dann Wonder Pink noch ihren transilvanischen Dialekt auspackt, mit Herzchen Augen "Vorrkiiii I love you" kreischt, oder Blue zu Green ruft "Futter dein Croissant und halt die Klappe", wisst ihr was ich meine.
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Ist das ein Cartoon?
Präsentation und Aufmachung des Spiels erinnern an einen Cartoon im Fernsehen. Die quirrligen Charaktere, Superhelden-Klischees, die witzigen Dialoge und die knallbunte Grafik ist ein wahres Feuerwerk für's Auge. Nicht nur das, auch die Aufmachung während des Spiels ist ungewöhnlich. Nach einer bestimmten Gegnerwelle, erscheint ein kurzer Zeitungsartikel über den Sieg der Helden und man bekommt eine Bewertung, nämlich nach Zeit, Combos sowie Schaden. Weiterhin bekommt man Orden und Bonuspunkte. Ganz zum Schluss gibt es noch das komlett Operationsergebnis, was für die Highscore-Jagd entscheidend ist, denn da geht es natürlich vor allem um Zeit, Orden, Trophäenboni, gerette Zivilisten, Gegner, Geheimbonus und eine Statue als Auszeichnung.
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Eine weiteres Gimmick ist nach der Rekrutierung von Zivilisten zu sehen, denn da kommt ab und zu eine Kurzvorstellung zu einem der neuen Helden. Da kommen dann schon ulkige Gestalten heraus, wie Wonder-Bier, Wonder-Maler oder Wonder-Klebeband, inkl. Stärken, Schwächen und mit ID-Karte auf dem Gamepad. Von den Missionen her rennt man auch nicht nur einfach so in der Stadt herum, sondern das Szenario wechselt in den Dschungel, Lavagebiete und in eine Eisgegend. Somit bekommt man allerlei Abwechslung in den Locations.
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Die Präsentation der Gegner ist natürlich phänomenal. Die gibt es von kleinen "Ein paar Schläge reichen aus"-Gegnern, bis hin zu riesigen "Ach du S******"-Endbosse! Jeder neue Gegner wird namentlich vorgestellt, kurze Anaylse der Stärken und Energiequellen - und dann geht es rund. Bei jedem Gegner sollte man sich eine Strategie zurechtlegen, bzw. braucht man eine, um erfolgreich(er) zu sein. So gibt es riesige Schildkröten-Roboter, deren Panzer zuerst mit dem Wonder-Yellow-Hammer geknackt werden sollten, andere widerum haben eine Stachelrüstung, die mit der Peitsche rausgerissen werden muss, oder Teleport-Gegner, die man erst mit der Wonder-Black-Bombe verlangsamen muss. Somit bietet das Spiel jede Menge Vielfalt und der Schwierigkeitsgrad ist ganz schön knackig. Ab und zu erscheinen auch 2 oder 3 gleiche Versionen der Gegner und ich sitze da und rufe nur: "Seid ihr völlig wahnsinnig?"... Und das waren dann noch nicht mal die Endbosse!
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Der Kampf mit Prinz Vorrken passiert nicht nur einmal, und er bekriegt euch mit den gleichen, bzw. sogar besseren Unite Morphs, wie ihr sie selbst habt oder anderen Gegnern, die euch im Spiel immer wieder das Leben schwer machen. Die Endbosse sind oft auch in verschiedene Stationen unterteilt. Zuerst muss man den Laser mit dem Unite Sword abwehren, dann muss man per Unite Kette auf den Arm klettern, dort muss mit der Unite Hand der Arm abgetrennt werden, dann per Quick Time Event "Unite Jump" mit B über die abfallenden Teile auf den Kopf gesprungen werden usw...
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Somit kann sich ein Bosskampf über 15 Minuten erstrecken und nach eurem Sieg gibt es die verdiente Verschnaufpause. Vor großen Bosskämpfen aktiviert das Wonderful 100 Team aber noch das Shirogane Modul. Bestes Power-Rangers-Feeling, denn die Kraft der Helden wird verstärkt, der Anzug verändert sich, die Maske wird erweitert und gleichzeitig steht die volle Wonder-Batterie-Ladung zur Verfügung.
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Shiny Metal
Bei der Grafik tu ich mir irgendwie etwas schwer. Das Spiel sieht hammer aus, die ganzen Charaktere besitzen diesen metallisch-schimmernden Look, der irgendwie perfekt passt. Komisch finde ich nur die pixeligen Mundbewegungen und teils kantigen Charaktermodelle, erkennbar an Ohren oder Haaren. Da frage ich mich, ist das wegen der Lippensynchro mit den Pixelmündern Absicht, oder einfach nur schlecht umgesetzt?
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Hier und da hätte man an den Texturen noch etwas feilen können, aber im Grunde genommen sieht das Spiel phantastisch aus! Überall kracht es und Gebäudeteile fliegen um die Ohren. Die Cutscenes sind herrlich übertrieben im Cartoon-Stil in Szene gesetzt und in dem Spiel entsprechend zu Geltung. Warum sich die Köpfe im Spiel beim Sprechen verhalten wie ein Luftballon dem abwechselnd Luft rein- und rausgelassen wird ist mir ein Rätsel, es wirkt zumindest etwas albern, was aber widerum perfekt zum abgedrehten Stil passt.
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Der Sound ist einfach bombastisch. Schon beim Starten des Spiels und der Prolog-Mission ist klar, das macht Laune. Dieser Superhelden-Stil und der militärische Galopp-Rhythmus passt perfekt und bietet stets die passende Untermalung in den unterschiedlichen Missionen. Die Synchronsprecher leisten tolle Arbeit, jeder Charakter bekommt eine passende Stimme. Ob das jetzt die selbstverliebte Angeber-Stimme von Blue ist, der französische Akzent von Green oder die rauchige Stimme des kleinen Black, alles passt und ist witzig in Szene gesetzt. Aber auch die Bösewichte klingen super und bringen diese herrlich übertriebene Samstag-Morgen-Zeichentrickfilmatmosphäre toll rüber. Hier gibt es absolut nichts zu meckern!
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Team Unite Up
Der Multiplayer ist mit bis zu 5 Spielern möglich und hüpft zu Beginn in eine Halle, die drei unterscheidliche Lichtplattformen beinhaltet. Diese sind die Schwierigkeitsgrade der Missionen und man kann Leicht, Mittel und Schwer spielen. Spieler sind jederzeit on-the-fly einsetzbar, sofern man einen Pro Controller zur Hand hat. Denn ohne GamePad müssen die Unite Morphs nun definitiv mit dem rechten Stick gezeichnet werden. In erster Linie geht es in den Wonderful-Missionen natürlich nur darum, Gegnerwellen platt machen. Aber natürlich werden im Laufe der Missionen auch Zivilisten rekrutiert und so die Anzahl der eigenen Team-Mitglieder vergrößert, wie auch die Unite Morphs stärker. Anders als in der Story-Variante, besitzt jeder Spieler nur eine Farbe, jedoch die üblichen Unite Morphs die man im Story-Modus freigespielt hat.
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Wem der Story-Modus noch nicht wirr genug war, bekommt hier natürlich pures Chaos und pure Action zu spüren, denn wenn zwei Leute schon für viel Rumms sorgen, dann geht bei 5 Leuten noch mehr die Post ab. So kämpft man sich im ersten Einfach-Level bis zu einem Football-Stadion durch, um dort den Endboss auf's Korn zu nehmen. Aber es sind natürlich auch taktische Angriffe möglich, dass der Eine bspw. mit der Peitsche Stachelrüstungen abreißt, während sich der Andere an den Hintern heftet und im richtigen Moment mit der Unite Hand Faust zuschlägt.
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Leider gibt es hier nicht mehr zu sagen, denn wenn man eine Mission durch hat, öffnet sich im jeweiligen Modus ein weiterer Level, somit wirkt der Multiplayer-Modus wie ein angehängter Zusatz. Eine Online-Funktion oder verschiedene Spielmodi hätten bei diesem ja ohnehin schon abgedrehten Spiel noch drin sein können.
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FAZIT
Wir haben es hier mit einer abgedrehten Power-Rangers-meets-Pikmin-meets-Cartoon-Wundertüte zu tun, die es ordentlich krachen lässt. Die Mischung aus Action, Humor, fordendem Schiwerigkeitsgrad, viel Abwechslung und herrlich überdrehten Charakteren, passt wunderbar.
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Sehr schade, dass die Steuerung das Gesamtvergnügen trübt. Wenn Platinum Games hier und da noch was an der Grafik gefeilt und die GamePad-Steuerung besser umgesetzt hätte, wären ein paar frustrierende Momente erspart geblieben - vielleicht kriegen wir ja noch einen schönen Patch dafür!? Aber nichtsdestotrotz wird man bei the Wonderful 101 bestens unterhalten. Es geht Schlag auf Schlag... ...und es gibt immer irgendwo noch eine Überraschung.
Dennis Singleplayer: 90%
Multiplayer: 84%


Verfasst von Dennis am 19.08.2013,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 5 Person/en
Release am 23.08.2013