Cover: Sonic & All-Stars Racing TransformedEin Igel auf Rädern
Fun-Racer gibt es seit Super Mario Kart aus dem Jahre 1993 eigentlich ziemlich viele - die meisten davon sind allerdings eher mäßig und deshalb auch wenig erfolgreich; es ist aber auch ehrlich gesagt ziemlich schwer, in diesem Genre Fuß zu fassen, wenn Mario Kart schon seit Ewigkeiten die Referenz und Präferenz ist, und jedes Spiel gleich mit dieser Spaß-Granate verglichen wird.

Vor einigen Jahren, genauer gesagt 2010, kam eine neue Reihe auf den Markt, die ziemlich gut in der Fachpresse abgeschnitten hat: Sonic & Sega All-Stars Racing. Nun kommt die zweite Runde auf den Markt, mit dabei auch einige Änderungen in der Spielweise. Ist die Version für den 3DS eine Konkurrenz für Mario Kart 7, oder ein vergessenswürdiger Fun-Racer, der, wie viele vor ihm, gar nicht erst erscheinen hätte brauchen?

Fun-Racer 2.0
Das Spielprinzip ist eigentlich wie bei jedem anderen Fun-Racer: Man fährt im Kampf um den ersten Platz durch viele unterschiedliche bunte Rennstrecken und man beschmeisst sich dabei gegenseitig mit irgendwelchen Items. Doch Segas Mario-Kart-Konkurrenz bietet zusätzlich auch im Verlauf der Strecken die Möglichkeit, das Fahrzeug in ein Auto, Boot oder Flugzeug zu transformieren (deswegen auch der Titel), um sich dem Terrain anzupassen - im Gegensatz zu Mario Kart 7 ist hierbei gleich schon lobenswert zu erwähnen, dass dieses Transformieren kein Element ist, welches selten für beispielsweise eine Schlucht in Anspruch genommen wird - nein, diese Transformationen finden immer wieder, auch für längeren Zeitraum statt, hier wird also keine Mogelpackung geliefert!
Screenshot Screenshot
Das Lenken erfolgt über das Schiebepad, Items werden mit L abgeschossen, R wird zum Driften verwendet, B aktiviert den Rückspiegel und mit A wird Gas gegeben - SEGA hat bei diesem Spiel keine Experimente gewagt, alles ist wie man es aus solchen Spielen gewohnt ist - gut so! Das Einzige bei dem ich ein wenig was zu meckern habe, ist die Steuerung beim Flugzeug: Es geht da nicht nur nach links und nach rechts, sondern es wird auch nach oben oder unten gelenkt, was ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist, vor allem, wenn man dazu dann auch noch driften will... aber ansonsten: Alles super!
Screenshot Screenshot
Singleplayer
Für Einzelspieler gibt es bei All-Stars Racing so einiges zu tun: Zum Einen gibt es die "Gegen die Zeit"-Rennen, bei welchen man gegen Entwicklergeister oder seine eigene Bestleistungen ankämpfen kann. Und die Einzelrennen, bei welchen man einzelne Strecken gegen die CPUs fährt, und dabei möglichst den ersten Platz kassieren sollte.
Screenshot Screenshot
Zum Anderen gibt es noch den Grand Prix. 5 Cups, mit jeweils 4 Strecken (also insgesamt 20 Strecken), bei welchen man versucht durch die Platzierung in allen Rennen eine möglichst hohe Punktzahl zu bekommen. Diese Cups kann man jeweils auch in drei Schwierigkeitsstufen spielen - und wem das zu wenig ist, der kann nochmals alles im Spiegelmodus durchackern...
Screenshot Screenshot
Würde ich an dieser Stelle mit den Aufzählen der Singeplayermodi aufhören, wäre das Spiel in dieser Hinsicht eigentlich fast identisch mit Mario Kart 7, doch an dieser Stelle ist noch nicht Schluss, denn es kommt noch etwas, was diesen Titel für Einzelspieler unglaublich aufwertet: Die Welttour!
Screenshot Screenshot
Bei der Welttour kämpft man sich durch fünf unterschiedliche Kapitel. In diesen Kapiteln muss man sich (fahrend/fliegend) durch verschiedene Level kämpfen - je nachdem auf welchem Schwierigkeitsgrad man diese schafft, bekommt man 1, 2 oder 3 Sterne. Mit diesen Sternen kann man sich dann widerum weitere Herausforderungen und Charaktere freischalten - ziemlich simpel, doch extrem motivierend - knapp 7 Stunden Spielzeit gingen bei mir bisher dafür drauf und ich habe noch nicht mal alle Missionen auf "Hart" durchgespielt...
Screenshot Screenshot
Multiplayer
Bei solchen Spielen ist die wichtigste Frage meistens: Wie funktioniert der MULTIPLAYER über das INTERNET? Die Antwort? Nicht perfekt, allerdings auch nicht fürchterlich!
Screenshot Screenshot
Es ist möglich, dass bis zu acht Spieler (es ist aber schon schwer, dass so viele auf einmal teilnehme, denn meist dauert es schon sehr lange, überhaupt drei Mitspieler zu finden) über Wifi zu spielen und es funktioniert auch; allerdings gibt es einige Ruckler und Lags, zwar nicht so schlimm wie bei anderen Spielen, sondern durchaus gut spielbar, aber komplett flüssig ist es leider auch nicht. Das wirklich Schlimme ist allerdings, dass, wenn der Host des Spiels die Runde verlässt, das gesamte Rennen abgebrochen wird - und glaubt mir, DAS passiert wirklich oft!
Screenshot Screenshot
Aber wenn man mal unbekannte Mitspieler oder Freunde aus der Freundesliste gefunden hat, die nicht einfach den 3DS ausschalten und man sich mit den kleinen Rucklern abfindet, kann man auch viel Spaß haben - im Gegensatz zum Singleplayer, wurde aber beim Multiplayer auf zusätzliche Modi verzichtet. Lediglich normale Rennen stehen zur Verfügung - ist zwar eigentlich genug, doch hier bietet Mario Kart 7 etwas mehr, und ist zudem lagfrei.
Screenshot Screenshot
Eine Sache, ist beim hiesigen Multiplayer allerdings angenehmer als bei den letzten Spielen der Mario-Kart-Reihe: KEINE BLAUEN PANZER!!!! Es gibt zwar ein Item, welches den 1. Platz angreift, aber dieses ist nichtmal halb so schlimm, wie besagter blauer Panzer. Und auch die anderen Items sind zwar etwas störend - sollen sie ja auch sein! -, sollten, aber alles bleibt fair und nerv nicht bis ins Unendliche - exzellent! Also etwas, wo Mario Kart 7 im Nachteil ist.
Screenshot Screenshot
Features
Wie es sich für einen ordentlichen Fun-Racer gehört, gibt es bei Sonic & All-Stars Racing Transformed ordentlich was zum freispielen: Aus den anfangs acht Charakteren werden später 24 - plus eine Figur, die nur durch den Kauf des Download-Pakets erhältlich ist, oder durch das Einlösen des Codes der Limited-Edition (liegt bei) aktiviert werden kann.
Screenshot Screenshot
Außerdem kann man die Fahrzeuge der Chraktere durch Gewinnen von Rennen oder besondere Leistungen (z.B. besonders ein langer Drift...) aufleveln und dadurch Kits freischalten, durch die die Fahrzeuge andere Statuswerte bekommen. Zuletzt kann man noch Sticker sammeln (z.B. durch das Besiegen von Entwicklergeistern) und diese auf seine Lizenz (eine Art virtueller Führerschein - mit allerlei Statistikwerten zu den eigenen Leistungen) kleben - was allerdings nur nett aussieht und wirklich keinen praktischen Nutzen beinhaltet. Zusätzlich können über StreetPass noch Herausforderungen anderer Sonic & All-Stars Racing Transformed-Besitzer angenommen werden - alles in allem also ein ziemlich gutes Paket, welches zum ständigen Weiterspielen motiviert.
Screenshot Screenshot
Allerdings gibt es eine Sache, die es leider nicht ins Spiel geschafft hat, die ich allerdings wirklich begrüßt hätte: Eine Erklärung zu den unterschiedlichen Charakteren! Mit einem Sonic kann wohl jeder Spieler etwas anfangen, wer allerdings Figuren wie Beat, Amigo oder Night sieht, wird nicht immer wissen, mit wem man es eigentlich zu tun hat - ein kurzer Info-Text hätte eigentlich genügt - nun muss ich mich aber wohl über das Internet informieren, ein bisschen schade.
Screenshot Screenshot
Grafik & Sound
Am Sound gibt es eigentlich sehr wenig zu meckern. Sehr gute Melodien, die Figuren geben, wie man es im Genre gewohnt ist, Sprüche oder phonetische Floskeln von sich. Nur der Kommentator nervt etwas, weil der einfach IMMER was zu sagen hat. Doch: Ein kurzer Gang ins Soundmenü und er ist still!
Screenshot Screenshot
Bei der Grafik kann man EIGENTLICH auch nicht rumnörgeln, schön bunt und für 3DS-Verhältnisse gut gemacht. Es passiert viel auf und auch neben der Piste - ich würde fast schon sagen, dass zu VIEL passiert. Wodurch ich dann beim Spielen einige Male ziemlich verwirrt wurde, und nicht die Grenzen der eigentlichen Rennstrecke erkennen konnte. Die Folge? Ein gewaltiger Stoß gegen die Wand und viele Gegner, die man jetzt vorbeifahren sieht. Es ist nicht wirklich etwas, was mich beimSpielen frustriert hat, schließlich lernt man den Streckenverlauf im Laufe der Zeit, allerdings ist es doch etwas, was manchmal schon ziemlich genervt hat - bunte, ereignisreiche Grafiken ja, aber bitte nicht zu viele.
Screenshot Screenshot
FAZIT
Zu Anfang der Rezension habe ich die Frage gestellt, ob es sich bei Sonic & All-Stars Racing Transformed um einen Konkurrenten für Mario Kart 7 handelt. Meine Antwort dafür konnte man hoffentlich herauslesen: Es gibt viele Ähnlichkeiten, allerdings wurde auch einiges besser gemacht (umfangreicherer Singeplayermodus, die Verwandlungen sind tatsächlich sinnvoll, deutlich mehr Charaktere und KEINE BLAUEN PANZER!!!), da nimmt man auch einen auf das Nötigste reduzierten Multiplayermodus und einige kleinere Störfaktoren in Kauf.
Screenshot Screenshot
Sonic & All-Stars Racing Transformed ist in meinen Augen somit der derzeit beste Fun-Racer auf den 3DS - ich bin begeistert.
«King Bowser» Singleplayer: 86%
Multiplayer: 82%


Verfasst von «King Bowser» am 10.03.2013,
bemustert durch Koch Media
für bis zu 8 Person/en
Release am 08.02.2013