Cover: California GamesInnerhalb der letzten Jahre dürfte es vielen von euch sicher aufgefallen sein, dass der Sommer irgendwie, naja, sagen wir mal, nicht so richtig da gewesen zu sein schien, wenn man ihn eigentlich erwartet hätte: Der April und Mai noch recht warm, doch schon Anfang Juni bis August immer sehr wechselhaftes Wetter, man musste sich also gut überlegen, wann man dann in den Urlaub fahren will. Für alle, die im Urlaub mit Regen zu kämpfen hatten oder erst gar nicht zu selbigen kamen, gibt es Gottseidank noch die Möglichkeit, sich an eher kühleren Tagen den Sommer auch ins Haus zu holen. Vielleicht mit California Games für die Virtual Console? Finden wir es heraus.

Alter Hut
Wer die Rezension zu Winter Games gelesen oder das Spiel selbst gespielt hat, dem wird bei California Games sofort auffallen, dass die Menügestaltung sich nicht besonders verändert hat. Wieder kann man wählen, wie viele Disziplinen von den insgesamt sechs man üben oder direkt spielen möchte, was man jeweils mit bis zu acht Spielern tun kann, die sich wie gewohnt abwechseln, also hintereinander zum Einsatz kommen. Man braucht also lediglich einen Controller - und da kann es der Classic Controller oder einfach nur die Wii-Fernbedienung sein - und schon geht es los.

Statt wie bei Winter Games einen Staat auszuwählen, sucht man sich hier nach der Namenseingabe einen Sponsor. Danach startet das erste Spiel, welches, sofern man alle sechs Spiele spielt, in einer Half Pipe stattfindet. Auf einem Skateboard rollend muss man nun versuchen, in den maximal 90 Sekunden so viele Stunts bzw. Drehungen wie möglich zu vollführen, um eine Menge Punkte einzusacken. Stürzt man dreimal vom Board, endet das Spiel vorzeitig, die bisherigen Punkte bleiben dann aber erhalten. Je mehr Punkte man aber haben will, desto gefährdeter ist man auch, einen Sturz hinzulegen, daher sollten sich Anfänger gut überlegen, ob sie dieses Risiko eingehen wollen.
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In Footbag, was man zu Deutsch wohl besser unter dem Namen Hackysack kennt, muss man den kleinen Ball so lange wie möglich durch Einsatz sämtlicher Körperteile in der Luft behalten und einige Tricks und Kombos durch diese erzielen. Trifft man eine zeitweilig vorbeifliegende Möwe, dann hagelt es sogar noch einmal Extrapunkte.
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Zu jedem guten Sommer gehört natürlich auch das Meer und so ist es nicht verwunderlich, dass es im dritten Spiel auf das Surfbrett, allerdings ohne ein Segel, geht. Der Surfer muss hier von links nach rechts surfen und wird von einer riesigen Welle verfolgt, von der man sich besser nicht erwischen lassen sollte. Auch hier muss man wieder Tricks zeigen, indem man ein paar Drehungen und Sprünge hinlegt, welche aber extrem schwer auszuführen sind, da man auch genauso wieder landen muss, wie man abgesprungen ist. Am Ende bewertet dann eine Jury eure Leistung und es geht auf in die nächste Disziplin.
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Neben Skateboard fahren kommt nun das Inline-Skating zum Einsatz. Über einen Fußweg muss hier nun gefahren werden und zwar möglichst ohne eines der Hindernisse wie Risse im Boden, Müll oder Sandhaufen zu überfahren. Stattdessen sollte man sie besser mit einem gut getimten Sprung, den nebenbei auch noch Punkte gibt, sofern er mit einer Drehung kombiniert wird, überspringen, denn sollte man wieder dreimal hinplumpsen, bevor man im Ziel ist, ist Ende im Gelände. Ein ähnliches Prinzip gilt auch in der nächsten Disziplin, in der man mit einem BMX unterwegs ist. Wieder machen euch Hindernisse auf der Fahrbahn das Leben schwer, man kann aber wie zuvor daran vorbeifahren oder rüberspringen. Anders als beim Inliner-Fahren gibt es hier aber auch noch Schanzen, über die man springen und je nach Geschwindigkeit auch Stunts in der Luft hinlegen kann.
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Die letzte Disziplin im Bunde erfordert einen geschulten Blick und den richtigen Zeitpunkt, wenn man ordentlich Punkte kassieren will. Zuerst muss man eine Frisbee werfen und zwar so, dass der Winkel und die Geschwindigkeit des Wurfes eine möglichst weite Strecke Flugbahn hervorbringen können. Dazu muss man im richtigen Moment einen Zeiger auf einem Balken anhalten, der zügig von links nach rechts wandert. Daraufhin wird die Frisbee-Scheibe geworfen und man muss diese nun, mit einer anderen Person fangen, was nicht gerade eine der leichtesten Übungen ist, da man genau im richtigen Augenblick auch in die richtige Richtung springen muss. Jeder Spieler hat hierbei drei Versuche und wie bei den vorherigen Disziplinen auch werden wieder die Punkte der drei Durchgänge addiert.
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Aus allen Spielen zusammen bildet sich dann eine Wertung, um den Gesamtgewinner zu küren. Highscores der einzelnen Disziplinen lassen sich dann unter einem extra Menüpunkt begutachten.
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Sommerspaß?
Verglichen mit Winter Games weist California Games abwechslungsreichere Disziplinen auf, allerdings gibt es dieses Mal nur sechs davon, die aber ein wenig länger andauern - was wieder eventuell zu dem Problem führt, dass man mit acht Spielern sehr lange warten muss, bis man überhaupt am Zug ist. Das schwerwiegendste Problem am Spiel ist aber deren Umsetzung, denn auch wenn die Steuerung im Wii-Menü erklärt wird, muss man bei einigen Disziplinen doch sehr stark rumprobieren, bis man überhaupt weiß, was man zu machen hat. Das lief über den Joystick damals viel einfacher, man hatte mehr Kontrolle und musste nicht wie wild auf irgendwelchen Knöpfen herumdrücken, bis endlich etwas passierte. Schade, das hätte man auch um einiges einfacher machen können. Wenn man die Wartezeiten verkraften kann, hat das Spiel dennoch mit mehreren Mitspielern seinen Reiz und hält sich ungefähr auf demselben Level wie auch schon Winter Games.
«Salzklinge» Singleplayer: 65%
Multiplayer: 73%


Verfasst von «Salzklinge» am 06.09.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 8 Person/en
Release am 01.01.1987