Cover: Blaster Master: Enemy BelowWer den direkten Vorgänger auf dem NES gespielt hat, wird in Enemy Below viele, viele Gemeinsamkeiten entdecken: Dasselbe Gameplay, ähnliches Leveldesign, Grafik und Sound praktisch unverändert. Doch dieser Eindruck täuscht ein wenig. Obwohl Enemy Below nämlich sehr ähnlich ist, und wie eine Art Remake anmutet, ist es tatsächlich als echter Nachfolger gedacht; ich persönlich sehe es aber lieber wie bei Ocarina of Time, dass es etwas später auch als Quasi-Remake in der Master-Quest-Edition gab.

Wer allerdings überhaupt noch nie Blaster Master gespielt hat, wird sich fragen, was man eigentlich tun soll und ob der Titel es wert ist, gespielt zu werden. Vornehmlich wird in Blaster Master geballert, jedoch in zwei Perspektiven. Die erste ist die Side-Scrolling-Ansicht, die man aus den alten Metroid-Games kennt, und so ähnlich spielt es sich auch.

Mit dem Unterschied, dass man ein Fahrzeug steuert, das Sophia genannt wird. In Sophia sitzt Jason, der Held des Spiels. Jason tuckert also in Sophia durch die Level und feuert alles aus dem Weg, was ihm in die Quere kommt. Etwas irritierend kann hierbei aber sein, dass Sophia hüpfen und nur geradeaus oder über Kopf schießen kann.
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Jason kann auch aus Sophia aussteigen und selbst etwas herumlaufen, um z.B. Räume durch Türen zu betreten, wodurch man in die zweite Perspektive gelangt, die Von-Oben-Draufsicht, die man gut mit der aus den ersten Zelda-Games vergleichen kann; allerdings wird auch hier mit einem Blaster gefeuert und nicht mit dem Schwert gefochten.
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Aufgeteilt ist das Game in acht Areale, die, ähnlich wie in Metroid, durch eine Art Höhlensystem verbunden sind und durch die eben erwähnten Türen zugänglich sind; um aber die Türen durchschreiten zu können, muss Jason zuvor Schlüssel finden, die irgendwo versteckt sein können. Am Ende eines jeden Areals wartet, wie sollte es auch anders sein, ein Boss, der, wenn er besiegt wurde, ein Upgrade an Jason abtritt, das benötigt wird, um neue Gebiete im Höhlensystem erschließen zu können, da Sophia von nun an z.B. höher springen kann.
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Die Areale sind nicht numeriert und nicht vollständig linear abzuarbeiten, aber aufgrund der Upgradestruktur bleibt es nicht aus, dass eine gewisse Reihenfolge im Spielablauf einzuhalten ist. Das fällt aber nicht unbedingt auf, weil man ab und zu auch mal in alte Bereiche zurückkehren wird, um z.B. geheime Upgrades oder Items abzugreifen, und weil durch die Wechsel zwischen Jason und Sophia gewisse taktische Änderungen einhergehen.
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Jason ist in der Side-Scrolling-Ansicht viel verletzlicher und sollte den freien Fall tunlichst vermeiden, den alles, was über die Distanz einer Treppenstufe hinausgeht, tut ihm nicht gut. Andererseits kann Jason einige Passagen ohne Sophia besser meistern, sofern er z.B. darauf achtet, nicht zu tief zu fallen. In der Draufsicht kann Jason sich wesentlich besser zur Wehr setzen.
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TECHNIK
Technisch gibt es an Blaster Master: Enemy Below nicht wirklich was zu kritisieren. Alles ist gut zu erkennen und voneinander zu unterscheiden und der Sound ist sowohl nett als auch passend zu Setting und Gameplay. Ankreiden will ich dennoch, dass, egal in welcher Ansicht, der Bildschirmausschnitt etwas zu nah herangezoomt und deshalb etwas zu klein ist. Man kommt zwar damit aus, aber ab und zu wünscht man sich, etwas mehr Distanz auf einmal erkennen zu können.
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Die Steuerung ist intuitiv und wer schon einmal ein Videospiel gespielt hat, wird binnen 10 Sekunden nur durch ein wenig Ausprobiererei alles verstanden haben, was es zu verstehen gibt. Außerdem reagieren Sophia und Jason präzise auf alle Eingaben; nichtsdestotrotz fühlt es sich auch nach Stunden irgendwie seltsam an, dass ein Fahrzeug durch die Gegend hüpft! ;)
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Der Umfang allerdings ist ein zweischneidiges Schwert. In ungefähr 3-4 Stunden ist man durch; wenn man gut ist, sogar in unter 2 Stunden. Grundsätzlich wäre der Umfang für sich allein in Ordnung, aber der Schwierigkeitsgrad macht es nicht gerade unmöglich, von A nach B zu kommen. Sicher, man lässt schon so einige virtuelle Leben auf dem Bildschirm zurück, aber in Anbetracht der Gesamtspielzeit wirken Umfang und Schwierigkeits trotzdem zu gnädig.
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FAZIT
Für den schnellen Hunger ist Enemy Below voll in Ordnung. Es macht nichts falsch und vieles richtig. Doch in Anbetracht des Preis-/Spielzeitverhältnisses bezüglich des 3DS-Downloads - immerhin 5€ -, rate ich lieber dazu, für 2-3€ das Modul zu ergattern und dieses zu spielen.
Jörg Singleplayer: 77%

Verfasst von Jörg am 13.01.2012,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 27.10.2000