Cover: Sonic & KnucklesBlaue und hochstehende Haare, rote Turnschuhe (aber keine Hose), riesige Augen und unglaaaaublich schnell; das ist wohl das was ich mit den Helden des heutigen Spieles verbinde: "Sonic the Hedgehog". Damals das Maskottchen von SEGA und firmentechnisch der größte Feind unseres Lieblingsitalieners, doch heute eine freundliche Gestalt, die auf vielen Nintendo-Konsolen zu Besuch ist und auch auf der Virtual Console "läuft"

Gute Spiele brauchen keine Story!
Dies dachten sich die Spielentwickler sicherlich auch und so kommt es, dass man, nachdem die Entscheidung für einen der beiden titelgebenden Helden fiel, sofort ins Geschehen "hineingeworfen" wird. Nach einem kurzen Blick in die Anleitung des Spieles fiel mir auf, dass es nicht nur eine Art Geschichte gibt, sondern die sogar auch noch für Knuckles und Sonic unterschiedlich ist.

Während Sonic nach den Erlebnissen in Sonic the Hedgehog 3 seinen alten Erzfeind Dr. Robotnik (den Jüngeren unter euch wahrscheinlich eher unter den Namen "Dr. Eggman" bekannt) daran hindern will, sein Death Egg (eine Art riesiges, maschinelles Ei mit Augen und Schnurrbart) mithilfe des "Master Emerald" wieder zum Laufen zu bringen und dabei auch mit Knuckles aneinander gerät, muss sich der andere wiederum um einen "EggRobo" kümmern, der die Sicherheit von "Floating Island" gefährdet; jetzt mag der Eine oder Andere von euch sagen: "Um diese ganzen Begriffe zu verstehen, muss man sicherlich alle der vorherigen Sonic-Spiele kaufen!"...
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Wenn es jemanden gibt, der so denkt, dem sei versichert, dass dieses Spiel mein erstes Spiel dieser Reihe ist und, auch wenn ich diese ganzen Bezeichnungen ziemlich verwirrend finde, man sie nicht unbedingt alle zuordnen können muss, da, wie oben schon erwähnt, die Story im eigentlichen Spiel kaum erwähnt wird.
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Igel + Ringe = Leben?
Es handelt sich bei diesem Spiel um ein klassischen Jump 'n Run, wie man ihn vielleicht schon von Spielen wie Super Mario kennt. Anders jedoch als bei anderen Spielen dieses Genres, ist hier keine bestimmte Anzahl von Treffer, bis man ein Leben verliert, vorgegeben, sondern Ringe bilden hier die Lebensanzahl.
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Es klingt zwar seltsam, ist jedoch schnell erklärt: Während man durch die Level läuft, findet man überall Ringe. Wenn man diese einsammelt und mit einem Gegner zusammenstößt, verliert man die gesammelten Ringe - alle! Wenn es danach zu einem zweiten Zusammenstoß kommt und man bis dahin keine Neuen gesammelt hat, ist man besiegt und verliert ein Leben. Um sich gegen das schmerzhafte Zusammenstoßen zu schützen, muss man, wie man sich sicherlich schon denken kann, die Gegner besiegen und das tut man, indem man auf sie drauf springt, oder eine Rollattacke ausführt.
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Auf diese Weise kämpft ihr euch als Sonic oder Knuckles durch 8 bzw. 6 verschiedene "Acts", die aus jeweils 2 Leveln bestehen, sodass man insgesamt auf 28 Level kommt, die jeweils mit einen Endboss ausgestattet sind. Wie man gerade schon an meiner Rechnung erkennen konnte, hat die Auswahl zwischen Sonic und Knuckles nicht nur eine optische Bedeutung, sondern man muss, je nach Wahl, durch unterschiedliche Level laufen, die sich zwar thematisch gleichen, jedoch unterschiedlich aufgebaut sind.
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Dennoch scheinen die 28 Level für dieses Spiel, welches immerhin 1994 erschien, ziemlich wenig zu sein...weit gefehlt! Denn ich sage euch, so schnell kommt man nicht durch dieses Abenteuer, da es etwas gibt, was dieses Spiel, in meinen Augen, ziemlich schwer macht...
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GAME OVER
An dieser Stelle sei nochmal darauf hingewiesen, dass ich keinen der vorherigen Teile der "Sonic the Hedgehog"-Reihe gespielt habe und deswegen nicht weiß, ob es vielleicht ein Merkmal dieser Serie ist und auch wenn es eines wäre, hieße es nicht gleich, dass es zu etwas Gutes in Laufe der Zeit geworden ist; und zwar habe ich mich beim Spielen immer wieder gefragt, warum zum Kuckuck die Entwickler es so gemacht hat, dass man nach einen "Game Over" das Spiel wieder komplett neu anfangen muss, ohne überhaupt die Wahl zu haben, auf "Continue" klicken zu können.
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Ich bin sicher kein schlechter Spieler, aber es nervt sehr, wenn man nun endlich noch mit einen Leben das wirklich schwere Level geschafft hat, im nächsten angekommen ist, da paar Schritte macht, stirbt und danach ALLES von vorne machen muss - nein, nicht nur die letzten Level, sondern ALLES!
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Dennoch dachten die Entwickler sicherlich doch an die dadurch genervte Spielerschaft und bauten eine Levelauswahl ein, die man jedoch nur durch einen Trick im ersten Level freischaltet (wie genau es funktioniert, will ich an dieser Stelle nicht verraten; im Internet steht das schon auf zahlreichen Websiten) und Dank dieser Auswahl können selbst Spieler wie ich das Spiel durchspielen, welches, bis auf diesen genannten Makel, doch ziemlich Spaß macht.
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...und es hat noch mehr zu bieten
Sonic & Knuckles sollte eigentlich mit Sonic the Hedgehog 3 auf einem Modul sein, doch wurde das aufgrund der dadurch zu hohen Produktionskosten gecancelt und die beiden Spiele wurde einzeln verkauft, die bestehende Bindung wurde jedoch nicht gänzlich aufgelöst und so kann man, wenn man beide Spiele besitzt (auch auf Virtual Console möglich!) spezielle Inhalte freischalten. Und nicht nur das, es ist sogar eine Verbindung zwischen Sonic the Hedgehog 2 und Sonic & Knuckles auf der Virtual Console möglich, in der dann nicht Sonic sondern Knuckles the Echidna durch die Level saust.
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Grafik & Sound
Die Grafik ist für die damalige Zeit eigentlich recht gut und unterscheidet sich gar nicht von den vorherigen Sonic-Spielen - man lenkt sich durch 8 Acts, die jeweils einem Thema zugeordnet sind, wie z.B. die "Battery-Zone", die ein riesiges Raumschiff ist oder die "Mushroom Hill-Zone", welche einen idyllischen Wald darstellt.
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Unterstützt wird die Atmosphäre des jeweiligen Themas mit einer dazu passenden Melodie und man muss an dieser Stelle tatsächlich die Entwickler loben, die für jedes der zwei Level in einen Act eine eigene Melodie eingebaut haben und die auch noch wirklich gut klingt, so höre ich mir z.B. während ich diese Zeile hier schreibe den Soundtrack des 1. Levels der Battery-Zone an und bin begeistert :-)
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FAZIT:
Bis auf das harte Game Over, die Steuerung der Bonus-Games, die hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt wird, und der Tatsache, dass es keinen Multiplayer gibt, ist dieses Spiel richtig gut.
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Ich kann verstehen, warum der blaue Igel früher mit den schnauzbärtigen Italiener mithalten konnte, denn dieses Spiel macht Spaß! Kenner der Serie haben es sicherlich sowieso schon gekauft und Neulinge, die sich von den paar negativen Punkten nicht abschrecken lassen, können gerne zugreifen.
«King Bowser» Singleplayer: 80%

Verfasst von «King Bowser» am 20.03.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 19.10.1994