Cover: Paper MarioUND HERAUS KOMMT...
Was für eine interessante Mischung für ein Videospiel. Hier kann man wirklich von "Das beste aus allen Genres" sprechen.

Man nehme Jump'n'Run-Einlagen à la laSuper Mario Bros., ein runderbasiertes Kampfsystem der Marke Final Fantasy, eine gehörige Portion Rollenspiel wie man es etwa aus The Legend of Zelda kennt, eine Menge an Mario-typischen Charakteren (Toad, Peach, Bowser, Yoshi, Shy Guy, Lakitu, Gumba, etc.) und runde das Ganze mit viel Wortwitz und einer Storyline, die viel Humor, aber auch viel Herz bietet, ab. Obendrein garniert man noch mit einer tollen Grafik, die auch noch eine Besonderheit bietet: Alle Charaktere sind nur zweidimensional, was einen lustigen Effekt bietet, wenn man umherläuft oder sich umdreht. Und heraus kommt Paper Mario für das Nintendo 64! Das klingt möglicherweise ein wenig konfus, aber es ist in der Tat so...

Aber ich beginne von vorn. Bowser stiehlt den Sternenstab der Hohen Sterne und nimmt diese, alle einzeln, an sieben unterschiedlichen Orten gefangen und lässt sie bewachen. Dann nutzt er die Macht des Stabes und entführt das Schloss von Prinzessin Peach und sie selbst ebenfalls. Mario befindet sich zufällig gerade im Schloss und fordert Bowser auf, das Schloss und die Sterne frei zu geben (allein in diesem Wortwechsel nimmt man viele Klischees auf die Schippe!). Bowser weigert sich natürlich und fordert Mario zum Kampf heraus. Dieser nimmt selbstverständlich an und stellt sich...
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KAMPFSYSTEM
Hier lernt man auch gleich das erste Element von Paper Mario kennen: Das rundenbasierte Kampfsystem. Man wählt zunächst die Art des Angriffs (Springen, mit dem Hammer auf den Boden stampfen, eine von insgesamt sieben Kräften der Hohen Sterne anwenden, ein Item einsetzen oder gar nichts tun). Dann führt Mario die gewählte Aktion aus und greift an. Nach seinem Angriff ist/sind der/die Gegner an der Reihe. Und die Runde beginnt von vorn. Der Kampf ist vorbei, wenn entweder der/die Gegner oder Mario keine Energie mehr hat. Kurz: Das Kampfsystem wird ausführlich erklärt und ist auch sehr einfach zu verstehen.
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Natürlich erhält man Sternenpunkte nach jedem Kampf. Hat man jeweils 100 Sternenpunkte verdient, kann man eine seiner drei Eigenschaften aufwerten: Herzpunkte (Lebensenergie), Blumenpunkte (sinngemäß: Magiepunkte) und Ordenpunkte (wie viele Orden man gleichzeitig tragen kann). Was Herzpunkte sind, sollte klar sein, oder!? :-) Die Blumenpunkte benötigt man, um Spezialangriffe ausführen zu können, die unter anderem auch mehrere Gegner auf einmal treffen und auch höheren Schaden anrichten können. Jeder dieser Spezialangriffe kostet eine unterschiedliche Menge an Blumenpunkten. Hat man keine Blumenpunkte mehr, kann nur noch die Standardangriffe ausführen.
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Die Ordenpunkte dienen dazu, Mario stärkere Attacken ausführen zu lassen, seine Verteidung zu erhöhen, oder vielleicht auch seine Eigenschaften zu verbessern. Nimmt man den entsprechenden Orden ab, verliert dieser solange seine Wirkung, bis man ihn sich wieder ansteckt. Insgesamt kann man 80 Orden finden und auch einsetzen. Man kann auch, je nach Menge der verfügbaren Ordenpunkte, mehrere Orden beliebig kombinieren. Die Orden sind also quasi die Ausrüstung von Mario, die er beliebig an- und ablegen kann. Ein weiteres Element sind die Items, die es Mario ermöglichen, die Herz- oder Blumenpunkte wieder aufzuladen oder Gegner anzugreifen.
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Es gilt, viele Rätsel zu lösen, von denen manche wirklich sehr harte Nüsse sind. So muss man etwa versteckte Schalter oder Eingänge finden, diverse Dinge für jemanden erledigen, mit vielen Figuren sprechen und natürlich auch mit der Hauptstory vorankommen, nämlich Peach, ihr Schloss und die Hohen Sterne befreien. Insgesamt bereist man 8 verschiedene Welten, die alle durch die altbekannten Warpröhren miteinander verbunden sind. So besucht man unter anderem Toad Town, die Staubtrockene Wüste, die eisigen Ebenen, Shy Guys Spielzeugland, die Yoshi-Inseln, und, und, und... Denn sehr viele Welten oder Orte sind nur dann zu erreichen, wenn man ein bestimmtes Areal gefunden und durchquert hat. Und es gibt ausserdem haufenweise "Savepoints".
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FAZIT
Tja, Ihr Leute, was soll ich noch schreiben!? Wer noch ein Nintendo 64 hat, sollte schleunigst Flohmärkte oder das Internet unsicher machen und versuchen, noch ein Paper-Mario-Modul zu ergattern (man kann hierbei sogar auf die Anleitung GANZ verzichten, denn alles wird im Spielverlauf selbst, der übrigens ca. 40 bis 60 Stunden andauert, sehr ausführlich erklärt!) - ODER sich das Teil für schlappe 10€ für die Virtual Console laden, denn dieses Spiel gehört ganz sicher zu einem der besten Spiele des Nintendo 64 und obendrein zu einem der besten Konsolenspiele überhaupt. Kaufen! Loooooooooooos, kaufen!!!
Jörg Singleplayer: 92%

Verfasst von Jörg am 18.05.2015,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 05.10.1991