Cover: Mega Man IIIMega Man III macht da weiter, womit Dr. Wily's Rache und Mega Man II begannen. Man stattet acht breits bekannten Robot-Bossen aus den NES-Brüdern einen erneuten Besuch ab. Wie man sich denken kann, kommen dieses Mal Mega Man 3 und Mega Man 4 zum Zuge.

Es beginnt mit den vier Robotern Spark Man, Gemini Man, Snake Man und Shadow Man. Abermals ähneln die zugehörigen Level den NES-Pendants, ohne aber den Levelaufbau zu übernehmen, denn Capcom machte sich die Mühe, alles neu anzuordnen, sodass keine Langeweile aufkommt. Im Gegenteil, alle Level wirken sogar etwas detaillierter. Hatte der NES-Snake-Man-Level eigentlich nur einen schwarzen Hintergrund, sieht man einmal von der Himmelspassage ab, bietet der Game-Boy-Level wippende Palmen im Hintergrund. Sehr nett.

Nach diesem Vierer folgen Dust Man, Drill Man, Dive Man und Skull Man aus Mega Man 4. Auch hier wurden alle Level nur dem Look and Feel nach übermommen, ansonsten neu aufgebaut und hier und dort leicht aufgepeppt. Jetzt noch drei Wily-Level, sozusagen, und wir sind beim Abspann angelangt.
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War Dr. Wily's Rache teils viel zu schwer und Mega Man II durchweg zu leicht, ist Mega Man III genau richtig. Schön schwer, aber nicht irrsinnig hart. Alles, was Dr. Wily's Rache über- und Mega Man II untertrieb, passt bei Mega Man III einfach. Das Leveldesign ist so gestaltet, dass selbst der Einsatz von Rush kein Allheilmittel darstellt und auch Energie-Tanks - bis zu vier kann man auf einmal bei sich tragen - nicht viel helfen, wenn man nicht hübsch vorsichtig mit seiner Lebensenergie ist. Und selbst das Fallen lassen von Extraleben durch besiegte Gegner findet wieder weniger statt.
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Somit macht auch das Notieren von Passworten wieder Sinn, sofern man keine Save-States (Virtual Console) verwendet, denn es kann durchaus vorkommen, dass man ab und an "GAME OVER" zu lesen bekommt.
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TECHNIK
Auch beim Sound hat Mega Man III wieder die Kurve gekriegt. Bedingt durch die Hardware des Game Boys erhalten wir natürlich keinen kristallklaren 5.1-Klang, aber das Fieps- und Gischt-Fest ist vorbei und man kann darum auch wieder problemlos Melodien und Rhythmen aus den Musiken heraushören, die übrigens jenen der NES-Vorlagen exakt gleichen.
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Grafisch ist wie eh und je alles in Butter, im Gegenteil, die kleinen Verbesserungen, die es bei den NES-Leveln nicht gab, sind eine willkommene Zugabe.
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Die Steuerung ist ebenso tadellos, doch ist das Sprungverhalten des Blue Bombers ein kleinwenig anders zu den beiden direkten Vorgängern: Wer noch Dr. Wily's Rache und Mega Man II gewohnt ist, braucht 2-3 Minuten, um sich umzustellen, da Sprungweite und -höhe leicht differieren.
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Der mit Mega Man II in die Game-Boy-Line eingeführte Ground Slide ist übrigens auch wieder mit von der Partie - und der Mega Buster gesellt sich auch dazu. Dadurch kommen natürlich die typischen "Mega Buster"-Umstände zum Tragen: Man geht schnell dazu über, fortwährend den Mega Buster aufzuladen, während man durch die Level läuft und springt, und bei Sichtkontakt auf einen Gegner feuert man ab, der Gegner ist auf einen Schlag weggeputzt und man lädt direkt neu auf, für den nächsten Gegner.
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Das finde ich in der Tat etwas schade, kommt bei Mega Man III aber nicht so sehr zum Tragen, wie bei Mega Man 4, Mega Man 5 und Mega Man 6, da die Level häufig so gestaltet sind, dass der Gegner nicht gar zu häufig direkt durch Mega Buster erwischt werden kann und verstärkter auf Daumengeschick durch Sprungpassagen gesetzt wird. Dennoch hätte man den Buster auch so gestalten können, dass er beispielsweise mit jedem Abfeuern einen kleinen Teil der Lebensenergie abzieht, sodass man nicht permanent dauerauflädt, wenn man ihn schon ins Gameplay integriert.
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Der Umfang setzt auch hier zwar wieder keine Maßstäbe, doch 60-80 Minuten Netto-Gesamtspielzeit sind durchaus in Ordnung, denn bei Mega-Männern darf man nie vergessen, dass man häufig draufgeht und viele Male einen Level von vorn spielen muss, sodass sich die Gesamtspielzeit natürlich um einiges verlängern kann. Nichtsdestotrotz ist erfreulich, dass die Wily-Level am Ende auf drei angewachsen sind, sodass insgesamt 11 Level klargemacht werden müssen, bevor der Abspann sich die Ehre gibt.
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FAZIT
Mega Man III ist, wenn man so will, eine Smybiose der besten Features aus Dr. Wily's Rache und Mega Man II - gerade der Schwierigkeitsgrad ist sehr viel besser justiert als zuvor.
Jörg Singleplayer: 82%

Verfasst von Jörg am 21.08.2014
für bis zu 1 Person/en
Release am 1993