Cover: Final Fantasy Crystal Chronicles: My Life as a KingDIE LETZTE FANTASIE?
Ich mag Final Fantasy! Ich habe mehrere Teile durchgespielt; meinen Lieblingsteil FFVI sogar gleich dreimal. Einfach göttlich. Der Umfang, die Optik, die Storys, die Charaktere... Für jedes Spiel benötigt man in der Regel 40-60 Stunden, wenn man ohne Hast und ohne Trödelei zu Werke geht. Dann noch die ein oder andere Stunde, um die Charaktere ein bisschen zu leveln oder bestimmte Items abzugreifen.

Wie also eingangs bereits erklärt: Ich mag Final Fantasy! Und ich bin froh, dass bislang nach jeder finalen Fantasie eine weitere kam und der Spiel-Titel seinem Sinn in dieser Hinsicht keine Ehre machte. ;) Man wusste immer schon vorher, dass der nächste Teil auch toll sein würde; in diesem Punkt war auf Square Enix immer Verlass!

Nun steht ein weiterer Titel der FF-Spin-Off-Serie "Final Fantasy Crystal Chronicles" ins Haus, mit dem Untertitel: "My Life as a King". Schon vorher war klar, dass der Titel bestimmt Spaß machen würde. Wo sich aber der erste Teil der Nebenserie "Crystal Chronicles" vom typischen FF-Konzept unterschied, unterscheidet sich "My Life as a King" erneut sehr stark. Zu beschreiben wäre das vielleicht mit: Final Fantasy meets SimCity meets Anstoß (falls das jemand nicht kennt: Das ist eine Fussball-Manager-Simulation). Das klingt zunächst wie eine Mischung, die so gar nicht zu funktionieren scheint, oder!?
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ALTE STÄRKE, WENIG ERFAHRUNG
Mitnichten! Lasst Euch sagen: Mitnichten! Der Spielprinzip erklärt sich wie folgt: Ein Krieg ist vorbei. Ihr, ein jetzt junger König, habt vor kurzer Zeit erst Euren Vater, den ehemaligen König, verloren. Der Krieg endete zu Euren Gunsten; aber mit großen Verlusten. Ein großer Teil Eures Volkes lebt nicht mehr, dafür aber ist das Miasma besiegt. Eure Aufgabe ist nun, das Volk zu alter Stärke zu führen, eine Stadt aufzubauen und dem Volk ein guter König zu sein.
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Da Ihr selbst noch nicht genug Erfahrung dafür habt, habt Ihr Berater und Beraterinnen, die Euch alles erklären. Wie Ihr mit Eurem Volk sprechen könnt, wie Ihr Gebäude baut, wie Ihr Gil (die Währung in der FF-Welt) erhaltet und auch, wie Ihr zu Elementiles (eine Art Zauberenergie) gelangen könnt, und, und, und... Wann immer Ihr etwas zum ersten Mal tut, wird es Euch schnell erklärt.
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DO-IT-YOURSELF-STADT
Zunächst erreicht Ihr ein noch unbebautes Stück Land auf dem Ihr Euch nieder lasst und erhaltet einige Einführungen und Erklärungen. Ihr erfahrt auch von einem großen Kristall, mit welchem Ihr Eure Stadt neu gründen könnt, da er Euch seine magischen Kräfte leiht. Wollt Ihr also z.B. ein Haus "bauen", kostet Euch dies Elementiles. Habt Ihr nicht genug Elementiles, könnt Ihr auch nichts bauen. Um nun an Elementiles zu gelangen, um weitere Gebäude errichten zu können, benötigt Ihr Abenteurer, die in die Lande ziehen, um gegen böse Kreaturen zu kämpfen. Kehren die Abenteurer zurück, erhaltet Ihr für Euer Volk die Beute: Elementiles, Gil oder sonstige Items. Diese Dinge könnt Ihr nutzen, um Eure Stadt weiter gedeheihen zu lassen.
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Da Ihr selbst nur als eine Art mobiler Manager agiert, muss Euer Volk alle elementaren Aufgaben erledigen. Zunächst habt Ihr nur Abenteurer. Je mehr Ihr befehligt und je besser Ihr sie ausrüstet, desto schneller und effektiver können sie in den Kampf ziehen. Ihr selbst erledigt dieserlei Dinge aber nicht. Ihr erhaltet am Ende jeden In-Game-Tages (das sind ca. 3-5 wirkliche Minuten) einen Bericht über besondere Vorkommnisse und die Bilanz der Ein- und Ausgaben.
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Ihr könnt später unter anderem auch weitere Gebäude bauen (für Waffen, Rüstungen, Nahrungsmittel, etc.) und weitere Klassen (z.B. Magier) ausbilden, damit bestimmte Arbeiten besser verrichtet und gewisse Ziele schneller erlangt werden können.
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Doch nicht nur wirtschaftlich habt Ihr zu bestehen. Nein, auch soziale Kompetenz ist wichtig. Ihr müsst mit dem Volk plaudern, seine Moral stärken, Feste veranstalten, usw. Denn je besser die Moral Eures Volkes, desto mehr/bessere Boni erhaltet Ihr und umso mehr Zeit habt Ihr pro In-Game-Tag zu Verfügung. Und das ist sehr wichtig, denn Euer Aufgabengebiet weitet sich mehr und mehr aus, und Ihr müsst täglich mehr Dinge berücksichtigen/erledigen.
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Natürlich gibt es noch einige Dinge mehr, aber ich will hier ja nicht zuviel verraten...
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GAMEPLAY, GRAFIK & SOUND
Technisch kann man wirklich nicht meckern. Die Steuerung geht flockig von den Fingern und Ihr dürft selbst wählen, womit Ihr spielt: Wiimote quer in beiden Händen halten, Wiimote mit Nunchuk, Classic Controller oder GameCube-Controller.
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Akustisch ist auch alles in Ordnung. Etwas schade ist jedoch, dass es nur eine Melodie gibt, die jeden In-Game-Tag zu hören ist. Auch, wenn sie sehr schön ist, nervt sie nach einiger Zeit ein wenig; naja, kann man ja abschalten! ;) Sprachausgabe gibt es nicht, dafür aber ab und zu Laute wie "Aha!" oder "Ohh!"; also ähnlich, wie bei Zelda.
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Grafisch würde ich sagen, liegt MLaaK auf gutem GameCube-Niveau. Dafür, dass es bei WiiWare-Titeln ja eine Speicherplatzbegrenzung von maximal 40MB pro Titel gibt, wird hier optisch einiges geboten. Tolle Effekte, recht detaillierte Gebäude und Charaktere... Naja, was soll ich hier langweilig vor mich hin schwafeln? Guckt Euch einfach die Screenshots an! ;)
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Zu bemängeln ist jedoch, dass das Spiel 100% in Englisch gehalten ist. Zugegeben, es ist alles verständlich, aber für Schüler/innen unterhalb der achten Klasse ist das vielleicht ein bisschen zu viel, denn es gibt ständig Infos, Täfelchen und Tabellen zu lesen, da ist das schon etwas störend und eigentlich auch nicht mehr zeitgemäß!
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...UND WANN IST MAN FERTIG?
Sozusagen "durchgespielt" habt Ihr MLaaK nach schätzungsweise 20-25 Spielstunden; für die verlangten 1500 Nintendo Points (also 15,00€) ist das mehr als angemessen. Denn viele Games für 40-60€ bieten oft nicht mal mehr 40 Stunden Spielspaß, bis man den Abspann sieht.
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Aaaaaber, es geht ja auch noch weiter! Denn MLaaK hat ja das rote WiFi-Pay-&-Play-Logo. Was bedeutet das für Euch? Das heisst, Euch werden kostenpflichtige Zusatzinhalte angeboten. Besondere, neue Gebäude, weitere Aufgaben, Items mit bestimmten Fähigkeiten, uvm. Preislich geht das durchaus in Ordnung, finde ich, denn alle bislang erhältlichen Zusatzangebote, und es kommen ja bestimmt noch weitere hinzu, liegen bei insgesamt ca. 1500 Nintendo Points. Wenn Ihr also findet, dass MLaaK noch ein paar Stündchen weiter Spaß machen soll, investiert Ihr einfach einige Nintendo Points und weiter geht's!
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FAZIT
Ich finde MLaaK wirklich super! Was Square Enix für 15€ bietet, ist einfach... ja... super! ;) Grafik, Akustik, Gameplay, toll! Und wer will, kann nach "Spieleende" (auch, wenn's das ja so eigentlich nicht gibt), einfach weiterzocken und sich durch Pay-&-Play-Zusätze neue Motivation verschaffen.
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Der Schwierigkeitsgrad ist genau passend und man ist nie über- oder unterfordert. Trotz aller Aufgaben und Dinge, die es zu beachten gilt, artet es nie in Stress aus; vorallem, weil das Meiste ja eh schriftlich festgehalten wurde und Ihr nochmals nachlesen könnt.
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Oh, apropos "Nachlesen": Die elektronische Bedienungsanleitung ist wirklich toll gemacht, alles wird genauestens erklärt. Blöd ist nur, dass man das Spiel dafür immer verlassen muss! Also lieber vor Spielbeginn einmal alles grob überfliegen. Doof ist in diesem Zusammenhang auch, dass es keine Quick-Save-Funktion gibt; Ihr müsst immer bis zum Ende eines In-Game-Tages warten, bis das möglich ist.
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Wirklich bemängeln muss ich eigentlich nur den vollständig in Englisch gehaltenen Bildschirmtext; dafür 5% Punktabzug, denn die Schriftsprache macht einen nicht geringen Anteil des Spielelements aus! Wer mit Englisch gut klar kommt, kann die 5% auch gern einfach wieder dazurechnen! ;)
Jörg Singleplayer: 87%

Verfasst von Jörg am 26.05.2008,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 20.05.2008