Cover: LEGO City UndercoverDIE GTA-IDEE
Begannen die LEGO-Figürchen einst als franchiselose PC-Spiele, gibt es mittlerweile ja eine Vielzahl an LEGO-Spielen: Star Wars, Batman, Pirates of the Caribbean, Indiana Jones, Harry Potter, Herr der Ringe... Allesamt zwar in verschiedenen Universen angesiedelt, aber im Gameplay letztlich doch dasselbe. Wozu dann eigentlich eine Lizenz wie eben für z.B. Star Wars oder Herr der Ringe; können die Steinchen nicht allein was auf die Reihe kriegen?

Tja, das dachten sich wohl auch TT Games. Sie verzichteten auf eine Sonderlizenz und spielten offenbar eine ganze Weile Grand Theft Auto: Wir sind der überall beliebte Polizist Chase McCain, der in LEGO City Undercover unzählige Dinge zu erledigen hat, um Rex Fury, den Oberbösewicht von LEGO City, dingfest zu machen, denn der ist verantwortlich dafür, dass die Verbrechensrate in LEGO City rapide angestiegen ist. Um Fury auf die Schliche zu kommen, muss aber nicht nur das Gesetz geachtet werden, sondern nicht selten muss Chase sich auch mal sehr daneben benehmen, damit seine Undercover-Tarnung nicht auffliegt. Dabei legt Chase sich nicht nur mit seinem Vorgesetzten an, sondern stiehlt z.B. einen Gefangenentransporter, verbrüdert sich mit Kleinkriminellen oder der Mafia, macht auf Kumpel mit Gefängnisinsassen, denen er den Basketball beschaffen muss, weil er ihnen weggenommen wurde... ;)

OUTFITS UND AUTOS
Das Gameplay ist kapitelbasierend, aber in Missionen aufgeteilt. Jede Mission hat natürlich ein bestimmtes Ziel und solange das nicht erfüllt ist, kann die nächste Mission nicht begonnen werden. Theoretisch wäre das zwar trotzdem möglich, aber in jeder Mission sammelt man unter anderem auch Outfits für Chase, und mit diesen Outfits sind Fähigkeiten verbunden, die er benötigt, um voranschreiten zu können.
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Zuerst ist Chase noch zivil und wird nicht gerade freundlich von seinem Vorgesetzten auf dem Revier begrüßt, wegen eines alten Falls - über den erfährt man mit jeder Spielstunde allmählich mehr und mehr. Dann erhält Chase seine Polizeimarke, was ihm das Polizisten-Outfit einbringt. Er kann jetzt also zwischen "Bürger" und "Polizist" wechseln, wann und so oft er will. Als Polizist hat Chase einen Haken, den er per Haken-Pistole abfeuern kann, um etwa auf das Dach eines Gebäudes zu klettern. Das dritte von 8 Outfits ist das Verbrecher-Outfit, das natürlich ebenfalls jederzeit und beliebig oft gewählt werden kann. Jetzt kann Chase z.B. Safes knacken oder mit einem Stemmeisen Türen aufbrechen (beides natürlich in allen Ehren, um etwa Beweise zu sammeln).
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Und mit jedem weiteren Outfit, oder vielmehr mit jeder weiteren Fähigkeit, kommt Chase nach und nach voran, und kann mehr und mehr Areale genauer erkunden, die er zunächst nur sehr oberflächlich inspizieren konnte. Zwar nichts Neues im Genre, das muss man zugeben, aber wie das verpackt ist und entsprechend mit dem Look and Feel der LEGO-Umgebung, wie man sie aus den LEGO-City-Bausets kennt, verknüpft wurde, kann man nur staunen, wie kreativ so manches umgesetzt wurde.
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So gibt es bei so einer großen Stadt wie LEGO City natürlich jede Menge Autos. Und da fahren nicht immer dieselben 10 Sorten in lediglich anderen Farben rum, oh nein! Da gibt's massig Sportwagen, Kleinwagen, Familienwagen, Polizeiwagen, Feuerwehrwagen, Müllwagen, Lastwagen (mit Anhänger und ohne!), Betonmischer, Sattelschlepper, Traktoren, Vans und was weiss ich nicht noch. Und die Wagen parken irgendwo oder fahren allesamt so durch die Gegend - ob Innenstadt, auf dem Land oder irgendwo in der Pampa.
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Da Chase ja Polizist ist, kann er mit Marke in der Hand und Trillerpfeife im Mund Autos auf der Straße anhalten, dann faselt er was von einem dringendem Notfall, entschuldigt sich kurz und dann kann er - oder vielmehr: können wir! - mit jedem beliebigen Fahrzeug fahren, wobei auch das Handling jedes Fahrzeugs immer etwas anders. Allerdings ist die Steuerung natürlich nicht so "realistisch und komplex" wie bei einem Need for Speed, sondern sehr einfach gehalten: Mit A wird Gas gegeben, mit B wird gebremst/rückwärts gefahren, und der linke Analog-Stick lenkt den Wagen.
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...nicht zu vergessen, dass auch geflogen und Zug gefahren werden kann!
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STEUERUNG
Ach ja, die Steuerung. Die findet komplett auf dem GamePad statt - keine andere Steuerungsart wird von LEGO City Undercover unterstützt; ausschließlich das GamePad wird akzeptiert. In der ersten ungefähr halben Stunde hat mich das sehr verwundert, denn außer dem Logo des Spiels auf dem Bildschirm des GamePads sah ich keinen Sinn darin, wieso nicht auch z.B. der Pro Controller erlaubt ist. Doch nach dieser ungefähren halben Stunde erhält Chase Zugang zum Polizei-Computer und ein spezielles Utensil, das dem GamePad sehr ähnelt, nämlich den Kommunikator. Der Kommunikator ist in etwa das, was heute die Smartphones sind: Ein Tool für alles Mögliche. Hier hat Chase ein Navi für die gesamte Stadt, die Fähigkeit, verschiedene Dinge oder verdächtige Personen zu scannen und auf der Karte quasi "festzupinnen", um sie ausfindig machen und dann verfolgen zu können. Auch ist damit die Kommunikation mit dem Polizeihauptquartier verügbar. Chase bekommt hierüber Aufträge, Hinweise oder auch mal nur irgendeinen Anruf von Kollegen bezüglich privater Nichtigkeiten.
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Mit dem linken Analog-Stick wird Chase bewegt oder das Fahrzeug gelenkt, mit dem rechten wird die Kamera stufenlos gedreht und sogar nach oben und nach unten kann geblickt werden. Mit den Tasten ZL und ZR kann Chase blitzschnell zwischen seinen Outfits wechseln, während L die Trillerpfeife aktiviert (um wie genannt einen Wagen anzuhalten) und R Bildschirmfotos schießt. Ist Chase laufend unterwegs, wird Y für den Angriff genutzt, um einen bösen Buben per Hüftwurf oder Fußfeger auf die Matte zu kriegen und ihn dann mit A zu verhaften, oder ihn sich zu krallen, wenn ein Gangster davonrennt und Chase ihm dicht auf den Fersen ist. Mit X steigt Chase in ein Fahrzeug oder verlässt selbiges - und mit B wird gesprungen.
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Nicht zu vergessen, dass auch die Bewegungserkennung des GamePads zum Einsatz kommt. Um etwa die nähere Umgebung nach etwas zu scannen, wird der Scanner-Modus auf dem Touchscreen - auf welchem verschiedene Kommunikator-Befehle auf ihren Einsatz warten - aufgerufen und dann muss man das GamePad hochhalten, um, ähnlich wie bei Infrarot-Augengläsern, die gesamte Stadt in einer gitterhaften, schwarzen Rahmen-Darstellung zu sehen und dafür aber Personen und andere Objekte in schönem Gelb klar und deutlich erkennen zu können. Wird das GamePad auf einer Person oder einem Gegenstand fixiert, kann man mit A heranzoomen und man erfährt, ob die Person z.B. verdächtig ist, oder welcher Art ein bestimmter Gegenstand ist.
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STEINE UND STUDS
So lassen sich dann z.B. schnell und einfach Dinge wie große und kleine Supersteine erkennen - aber auch noch jede Menge anderen Kram. Doch die Supersteine sind besonders wichtig. Hiervon sind im ganzen Spiel jede Menge versteckt - versteckt, wohlgemerkt! Denn die Supersteine sind notwendig, um Superbauten zu errichten. Superbauten sind farbig blinkende Plattformen, die erst auf auf der Karte des Navi angezeigt werden, wenn Chase sie von allein entdeckt hat. Dann kann Chase, ausreichend Steine vorausgesetzt, den Superbau in ein Gebäude oder Vehikel umwandeln, wie eine Brücke, die über eine Schlucht führt, oder ein Schiff, um eine Insel zu erreichen, die nicht auf herkömmlichem Wege zugänglich ist.
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Ebenso benötigt jeder Superbau eine bestimmte Menge von Steinen: z.B. 8000, 15000, 30000. Steine sammelt Chase einserseits, indem er z.B. eine Parkbank, einen Sonnenschirm oder einen Briefkasten (aber im Grunde auch beinahe alles andere) zerdeppert, was ihm dann meistens 5 bis 20 Steine einbringt, oder er findet eben die Supersteine. Ein kleiner ist 1000 Steine wert und ein großer gar 10000 Steine. Keine Frage, dass ein Superbau mit einigen tausend notwendigen Steinen eine nicht enden wollende Aufgabe ist, wenn man Parkbänke und Mülleimer für winzige Steinbeiträge verbeult. Natürlich kann man diesen Weg gehen, wenn man es unbedingt möchte, aber selbst dann ist der Spielstand nur dann perfekt, wenn man alle Supersteine gefunden hat.
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Aber auch andere Steine gilt es aufzusammeln. Wie etwa die superseltenen und schwer zu kriegenden roten Steine oder die endlos vorhandenen Studs, die wie immer in grau, gold, blau - und GANZ selten auch in violett! - vorhanden sind. Ein grauer zählt 10 Studs, ein goldener 100, ein blauer 1000 und ein violetter sogar 10000. Die Studs sind notwendig, um bestimmte Dinge im Spiel kaufen zu können, also sollte man soviele wie nur irgendwie möglich aufgabeln. Was allerdings kein Problem ist, denn jeder einzelne aufgesammelte Stud kehrt immer wieder an Ort und Stelle zurück, wenn man etwas abwartet.
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Neu sind die grünen Studs. Die sind aber nicht aufsammelbar, sondern sie sind transparent und zeigen, wohin man als nächstes muss, um am Zielpunkt etwas bestimmtes zu tun oder jemanden einzufangen. Die grünen Studs helfen also auf der Straße, wie eine Route aus Brotkrumen, könnte man sagen, dass man sich nicht verfranst und man nicht ständig die Augen vom Fernseher nehmen muss, um die Karte auf dem GamePad zu studieren, sodass man einfach bequem durchfahren kann. Gute Lösung - man kann der Linie folgen, muss es aber nicht.
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HELFEN
"Fernseher" und "helfen" bringt mich zum nächsten Punkt. Zum Einen gibt es kein sogenanntes Off-TV-Gameplay, also man kann das Spielgeschehen nicht auf das GamePad verlagern, gleichsam kann man aber auch nicht auf den Bildschirm des TVs verzichten. Beides sind wichtige Elemente und beide werden ständig benötigt.
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Zum Anderen hilft LEGO City Undercover bisweilen etwas zu viel dabei, eine Mission abzuschließen - es gibt dafür mehrere Mechanismen im Gameplay. Beispielsweise Ellie, Chase' Kollegin im Polizei-Hauptquartier, die ihn immer mal wieder erinnert, was seine momentane Aufgabe ist (z.B. die Bankräuber fangen). Und wenn Ellie es nicht tut, erscheint wenigstens alle paar Minuten ein Text am unteren Rand des Fernsehers, der erklärt, man müsse jetzt dieses oder jenes tun. Oder nimmt Chase ein Objekt auf, etwa eine Dynamitstange, erscheint am Bildschirmrand sofort ein dezenter, grüner Pfeil der hinweist, wohin man damit laufen soll. Als weitere Hilfe befinden sich an bestimmten Punkten im Spiel immer Markierungen am Boden, die a) zeigen, dass dort was getan werden und b) in welchem Outfit Chase es tun muss. Ist da also ein Haus, in das man hinein muss, befindet sich vor der Tür ein Brechstangen-Symbol, das besagt: "Chase, gehe im Verbrecher-Outfit in das Haus". All das kann man ignorieren und einfach nur die Gegend erkunden oder sonst was anstellen, aber diese permanente, nicht abschaltbare Gedächtnisstütze war dennoch nicht notwendig.
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Es hätte auch genügt, im Pausemenü einen Menüpunkt für sowas anzubieten, wenn man mal was vergessen hat und auf dem Schlauch steht: fahre hierhin, gehe dorthin, sammele dieses ein, baue jenen Steinhaufen zu einem Terminal um, finde den Schlüssel, suche Person X auf, die dortunddort ist und so weiter. Doof ist das deshalb, weil man seine Aufträge auch über die Zwischensequenzen und den Kommunikator erhält, man also eh weiss, was das Ziel einer Mission ist. Das würde zu Beginn einer Mission, mit einigen Angaben, wo man ungefähr suchen muss, absolut ausreichen. Wie gesagt, man kann alles das ignorieren und tun und lassen, was man für richtig hält - aber man wird praktisch nie Aha-Erlebnisse haben.
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Irritierenderweise gilt das verstärkt für z.B. Verfolgungsjagden. Bei den Bankräubern zu Anfang etwa, kann man diesen folgen, oder auch nicht. Folgt man ihnen nicht, bleiben die Räuber einfach an Ort und Stelle stehen und rennen erst weiter, wenn man sich ihnen auf einigen Metern Entfernung nähert. Ferner kann man sie nie verfehlen, weil das Navi immer ganz genau weiss, wo irgendwer oder irgendwas ist - es wird einfach auf der Karte markiert. Das wäre ok, wenn man in einer vorherigen Mission einen Peilsender angeheftet hätte, oder man weiss, wo Gebäude X in der Stadt ist, oder so, aber es ist bei einfach allem so: "Chase, erledige blablabla, Du findest es bei der Markierung!"
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Natürlich, die Polizei kriegt ja immer Hinweise, wo was los ist und gibt das an die Diensthabenden im Einsatz auf der Straße weiter, aber wenn selbst ein fliehender Wagen immer auf der Karte zu sehen ist, egal, wohin er fährt... Für Kids mag das genau richtig sein - aber was ist mit all den erwachsenen LEGO-Enthusiasten da draußen? Ein zweiter Schwierigkeitsgrad wäre eine tolle Idee gewesen, bei dem einfach alle eigentlich unnötigen Markierungen und Hilfestellungen wegfallen, sodass man selbst einen Zusammenhang erschließen müsste.
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PROS UND CONTRAS
So geht ein wenig der Spannungsmoment verloren. Man fängt immer jeden, nie geht einem mal einer durch die Lappen, weil er sich verkrümeln oder einen geheimen Unterschlupf aufsuchen konnte. Das ist schade, TT Games, denn dieses Tracking-System lässt sich auch nicht optional abschalten! Gelungener sind im Gegensatz dazu die Suchereien und Fummeleien, um die ganzen speziellen LEGO-Steine zu erhaschen, denn hier wird nicht geholfen.
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Auch ist unbedingt positiv zu vermerken, dass die Missionen sehr abwechslungsreich sind. Mal jagd man Ganoven über die Dächer von LEGO City und muss dabei in schwindelerregender Höhe schwindelerregende Sprünge und Kletterpartien durchstehen, mal muss man all seine Outfits geschickt nacheinander einsetzen, um Gefägnisinsassen zur Ordnung zu rufen und um Beweismateriel im Büro vom Gefänignisdirektor über Rex Fury zu suchen, mal heizt man durch die Einöde, um einen geheimen Weg zu erkunden oder man erkundet genauestens eine Bergarbeitermine oder oder oder... ...es gibt sogar hier und da verteilt kleine Boxen mit dem "LEGO Space"-Symbol drauf, die aber zunächst nicht verwendbar sind; na, was das wohl zu bedeuten hat!? ;)
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Widerum ist die indirekte Linearität ärgerlich. Man kann zwar jederzeit in einer Mission alles schleifen lassen (außer, es gibt es Zeitlimit oder man flieht in der Maske eines Verbrechers vor der Polizei, was aber beides selten ist!), um sich in aller Ruhe umzugucken oder um Steine zu sammeln. Aber eine Mission kann nicht abgebrochen werden, ohne den Fortschritt dieser Mission zu knicken. Geht man einfach so zurück ins Hauptquartier oder Titelbild, ist der Fortschritt weg (davor wird aber vorher immer nochmal gewarnt!), und auch lässt sich so keine andere Mission starten - außer eben, man bricht dafür die aktuelle ab.
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Was gar nicht geht, ist, dass in einer Mission nicht selbst gespeichert werden kann, um aus irgendeinem Grund zu pausieren und später weiterzuspielen, das heisst, es gibt keinen sogenannten Quick Save. Ist man in einer Mission und muss unbedingt das Spiel beenden - ist der Missionsfortschritt im Eimer, sofern in der letzten Zeit kein vom Spiel selbst initiertes Zwischenspeichern passierte. Das wird zwar durch ein kleines Symbol im Bild signalisiert, aber irgendwann bemerkt man das nicht mehr. Sodass man sich dann unsicher ist, ob das letzte Mal vor 2, 5 oder 30 Minuten gespeichert wurde.
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Eine nette Idee für Komplettisten ist aber, dass man Missionen wieder und wieder spielen kann, um sie zu 100% abzuschließen. Bei frühren LEGO-Games sah ich darin keinen Sinn, aber LEGO City Undercover ist so voller Witz, Charme, Abwechslung und bietet riesige Gebiete, da will man immer gern überall nochmal zurückkehren. Ein weiterer kleiner Pluspunkt ist, dass eine Mission, nachdem sie abgeschlossen wurde, nun frei spielbar ist: also ohne Hinweise; man sucht einfach für sich selbst alles ab.
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Blöd ist aber, dass die Kamera ein kleiiiin bisschen herumzickt. Echte Probleme hatte ich zwar nie, aber es gab schon mal Momente, in welchen ich die Kamera lieber an dieser oder jener Position gehabt hätte, sie sich aber nicht oder nicht ausreichend drehen ließ.
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Gelungen, und zwar wirklich gelungen, ist das Drumherum. Die Steuerung geht intuitiv von den Fingern, Grafik geil (richtig: geil!) und niemals stotternd, Sound geil und voller toller Musiken verschiedener Genres, Unmengen an sehr witzigen Videos und Zwischensequenzen, die alle auf sehr hohem Niveau und von namenhaften Schauspielern/innen in Deutsch synchronisiert wurden. Wahlweise können sogar (deutsche) Untertitel aktiviert werden - nicht zu vergessen, dass das gesamte Spiel auch sonst komplett auf Deutsch ist.
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Dem gegenüber stehen die Ladezeiten. Meistens sind sie moderat und dauern zwischen 3-10 Sekunden. Doch startet man das Game gerade frisch direkt aus dem System-Menü heraus, braucht es, ab dem Antippen des Game-Icons, auch bei schneller Bestätigung aller Menüpunkte im Titelbild, 2 Minuten und 50 Sekunden, bis man Chase endlich bewegen kann, und wechselt man von einer Mission, die nicht in der Stadt stattfand, wieder zurück nach LEGO City, dauert es etwa 45-60 Sekunden, bis das "Ladevorgang..."-Symbol endlich verschwindet. Doch ist man einmal im Stadt-Modus, gibt es keinen einzigen Moment, bei dem man warten muss. Die gesamte Stadt wird in Echtzeit, während man sie erkundet, direkt auf dem Bildschirm angezeigt - egal, was man wo tut. Und da die Momente, in denen man die Stadt verlässt und wieder neu betritt, doch recht rar sind, kann man diese längeren Ladezeiten gut verkraften. Lieber einmal 'ne Minute warten, als immer wieder kurze Unterbrechungen zu erdulden, oder? Nicht, dass die Ladezeiten den Spielspaß bremsen würden, aber knapp 3 Minuten bei jedem neuen Boot-up? Eventuell lässt sich das ja noch wegpatchen...
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Zu guter Letzt sei noch vorab erklärt, wo man den geheimen Code eingeben muss, der beim LEGO Bauset 60007 enthalten ist. Dieser Code ist immer in der Form VR-xxxxxxx gehalten und muss vor dem Polizeihauptquartier eingetragen werden. Hier steht vor den Garagentoren ein Terminal, das erst in einem bestimmten Kapitel zugänglich wird. Jetzt kann man das Terminal nutzen und über das GamePad den Code eintragen, um zwei kurze Zusatzmissionen im Spiel zu erhalten; beide sind sogar verhältnismäßig schwer zu bewältigen (gemessen am Rest des Spiels). Und pro erfolgreichem Abschluss gibt es dann jeweils ein neues Auto zur Belohnung. Sollte jemand beim Eintragen des Codes ein Problem haben, hilft im Zweifelsfall vermutlich dieser Link auf die offizielle LEGO-Homepage weiter.
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CHUCK UND DIE RÄDER
Übrigens, zum Thema "Im Zweifelsfall weiterhelfen": Ich bin während meiner Session wohl auf einen Event Trigger Bug gestoßen. In der Mission, wo ich für Chuck das Motorrad zusammenbauen und die zwei Räder finden soll. Ich weiss nicht mehr, was ich im Einzelnen in welcher Reihenfolge gemacht habe, aber nachdem das Motorrad stand und nur noch die Räder fehlten, fand ich das erste sehr schnell (im Hinterbereich des Quartiers), aber das zweite war einfach nicht aufzutreiben; ich habe mich sogar einige Meter vom Quartier entfernt, da gesucht und sogar probiert, ein anderes Motorrad zu schrotten, um davon ein Rad zu nehmen. Nichts. Nachdem ich 45 Minuten mit akribischer Abgrasung des gesamten Geländes verplempert hatte, ging ich dann genervt ins Internet und suchte auf englischen Seiten nach der Lösung und fand sie. Das zweite Rad muss geangelt werden, mit einer Angelrute bei den Docks. Die Rute hatte ich auch schon längst zusammengesetzt, aber die Angel reagierte nicht, wenn ich mich ihr näherte (obwohl das Feld davor sichtbar war); was ich auch anstellte, es passierte gar nichts.
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Also startete ich die Mission komplett neu, sprach Chuck an, baute das Motorrad zusammen, ging dann sofort zu den Docks, baute die Rute zusammen und fischte das Rad aus dem Wasser; na also! Abgesehen davon allerdings gab es nicht den geringsten Bug irgendeiner Art während meiner bisherigen Spielzeit; alles lief butterweich. Darum, liebe Entwickler, bitte rasch einen Bugfix dafür - sicher ist sicher, nicht, dass noch andere an dieser Stelle pappenbleiben und sich einen Wolf suchen! Und wer jetzt wegen des Bugs durch seine Suche im Web bei dieser Rezension landete: liebe Grüße an wer Du auch bist, hoffe, Dir weitergeholfen zu haben. :)
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FAZIT
Damen und Herren, Kinder allen Alters: Für LEGO City Undercover lohnt der Kauf einer Wii U!
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(...Kunstpause...)
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Es ist riesig (und ich meine riesig!) und der Umfang ist dementsprechend voluminös. Es gibt sooooo viel freizuschalten, zu sammeln, zu erkunden und zu tun (etwa in Minispiel-Events), das ist einfach Wahnsinn! Nach ca. 16-17 Stunden war ich mit dem eigentlichen Abenteuer durch, aber da war mein Spielstand ja nicht mal ansatzweise auf 100%. Ich bin jetzt, nach gut 22(!) Stunden, immer noch nicht fertig, sondern stehe auf schlappen 26,8% - dazu muss ich wohl nicht mehr viel sagen, oder!?
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Sicher, klar, es gibt ein paar Mängel, z.B. die indirekte Linearität des Story-Modus', die vielen Hinweise und der niedrigere Schwierigkeitsgrad, aber das wiegen die wunderbare Spielbarkeit und der allgegenwärtige Humor mit seinen vielen Wortspielereien (z.B. gilt eine Persönlichkeit in LEGO City als "steinreich" - na, dämmert's?) und aberdutzenden Anspielungen auf z.B. Filme (wie der Banküberall der Clowngangster - wer denkt da nicht an beinahe dieselbe Szene aus "The Dark Knight"? -, oder der Zeitlupen-Bildeinfrier-Effekt aus "Matrix") und dem Vermixen der Realität und Skurrilität (mein Favorit ist da übrigens die Kung-Fu-Mission - sowas von unsagbar lustig!) ganz easy wieder auf.
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PS: Allen, die mit der Limited Edition liebäugeln, sei gesagt, dass an dieser nichts anders ist, als an der normalen Version. Sie kommt in einem Pappkarton und ihr liegt eine LEGO-Figur von Chase McCain bei, das war's.
Jörg Singleplayer: 90%

Verfasst von Jörg am 28.03.2013,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 28.03.2013


Unterstützung des "Nintendo Network" dient lediglich dem Miiverse, auch als Limited Edition zu erhalten, der eine "Chase McCain"-LEGO-Figur beiliegt