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Mario Party DS

Nintendo DS

Mario Party DS, Covermotiv/Artwork
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG Single-Card-Play Kann über den Nintendo eShop heruntergeladen werden
Releasedate: 23.11.2007, Preis: 9,99€, 1-4 Spieler/innen
RICHTIG GUT
Hier ist sie also! Hier ist sie, die erste "echte" "tragbare" Mario Party. Und wisst Ihr was? Die ist echt richtig gut!
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Schauen wir uns zunächst die Grafik an. Diese hat definitiv den N64-Mario-Party-Style und ist nicht so quietschbunt und so übertrieben auf "Hier steigt eine riesige Fete mit ganz viel Zuckerguss" getrimmt, wie wir alle das seit Mario Party 4 kennen. Sicherlich ist die Grafik (besonders auf den Spielbrettern) auf dem Nintendo DS etwas feiner und hübscher, als auf dem N64, aber es wurde nicht damit übertrieben, alles pompöser zu gestalten - obwohl das sicherlich möglich gewesen wäre. Weniger ist hier also tatsächlich mehr, wie das alte Sprichwort so schön sagt!
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Einige munkelten ja, als die ersten Screenshots veröffentlicht wurden, dass die Spielbretter viel zu klein seien. Das stimmt sogar ein bisschen - aber eben nur ein bisschen! Denn das fällt während des Spielens erstens überhaupt nicht auf und zweitens passt das gut zu den kleineren DS-Screens. Und als drittes Argument bleibt, dass gerade das den Spielbrettern mehr Überschaubarkeit und Tiefgang vermittelt, wenn man es lieber taktisch und durchdachter mag - so, wie ich zum Beispiel! :) Obendrauf gibt's ausserdem eine Übersichtskarte auf dem oberen DS-Bildschirm, auf der man alle Spielerkonten und Positionen mit einem Blick sehr gut ausmachen kann. Somit entfällt endlich das Hin- und Herscrollen auf der Karte und das Wechseln zwischen verschiedenen Ansichten.
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MINISPIELE
Sehr schön ist auch, dass man beim Entwerfen der (allesamt recht spaßigen und motivierenden) Minispiele offenbar Wert darauf legte, dass diese sowohl von erfahrenen Zocker/inne/n als auch von Gelegenheits-Spieler/inne/n gut gespielt werden können, aber dennoch Geschick erfordern. So sind die Minispiele zwar simpel zu verstehen und zu bedienen, setzen aber voraus, dass man mitdenkt und sich etwas bemühen muss, wenn man mithalten will (kann man sich vielleicht so vorstellen, wie beim Schach: Begreifen und Spielen kann man es sofort, aber um wirklich gut zu sein, bedarf es mehr, als nur die Regeln zu verstehen).
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Auch die Erklärung der Kollegen von IGN, dass die Minispiel-Steuerung von MPDS stellenweise sehr "schwammig" sei, kann ich nicht bestätigen. Alle Kontrollen "meines" Moduls waren sehr präzise und gut umgesetzt... ...aber ok, IGN schrieb ja auch gleich dazu, dass man damals nur eine Vorab-Version probegespielt hatte. Schön also zu sehen, dass Hudson und Nintendo bis zum finalen Release nachgebessert haben!
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Die insgesamt acht Items sind ebenfalls gut gemacht. Kein überflüssiger Firlefanz, alles ist praktisch und wird gerne mal gekauft, wenn sich die Gelegenheit bietet. Die (zusätzlichen) "Quasi-Items", also die sogenannten Trick-Felder, sind Mario Party 5 entliehen. Auf jedem Spielbrett gibt es 1-2 Felder, an denen man vorbeigeht und dann automatisch ein Trick-Feld ins Inventar gelegt bekommt. Dann, wenn man es für richtig hält, wird ein beliebieges blaues oder rotes Feld damit belegt.
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GLÜCK
Das bringt mich eigentlich auch schon zum nächsten Punkt: Der Faktor Glück! So angestrengt ich auch danach gesucht habe, ich habe kaum welches wahrnehmen können. Keine Buu Huus, die mir die schwer erarbeiteten Sterne oder Münzen mal eben so mopsen, keine Kameks, die mir die Kapseln wegnehmen... ...einfach nur die Schnapptasche (stiehlt jemandem ein Item) und das war's (wenn man von - Ihr ahnt es - Bowser einmal absieht)!
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Denn für das "Stibitzen" von Wert-Gegenständen gibt es Duell-Minispiele (und die kommen relativ häufig) und die Trick-Felder. Bevor es bei einem Duell losgeht, entscheidet der Zufall, was der Einsatz ist: z.B. 10 Münzen oder 1 Stern. Nun legen beide ihren Einsatz "in den Topf" und wer dann das Duell-Minispiel gewonnen hat, erhält beide Einsätze. Und da dies, wie schon erwähnt, recht oft geschieht, hat man immer mal die Möglichkeit, sich einen verlorenen Stern zurückzuholen. Dafür jedoch passieren Trick-Felder-Ereignisse relativ selten; und wenn sie mal passieren, ist das zwar manchmal ärgerlich (aber das soll es ja auch sein), aber nicht unfair.
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WAS ZU MECKERN
"Ja", werdet Ihr jetzt sagen, "hat der denn überhaupt nichts zu meckern?" Doch, hat er! Wer das Pech hat, im näheren Bekanntenkreis nur sehr wenige Leute zu kennen, die einen DS haben und(!) die sich etwas aus Mario Parties machen, wird sich ernsthaft fragen, was die Entwickler sich dabei gedacht haben, keinen(!) Online-Modus zu integrieren! Mario Party DS schreit förmlich "Online!" und bei der nächsten Handheld-Mario-Party steht das bitte ganz oben auf der To-Do-Liste! Wieso hemmt Ihr Absatz und eine beinahe unendlich große Motivation des Spiels, indem Ihr, liebe Teams von Nintendo und Hudson, kein WiFi implementiert!? Hat da jemand im BWL-Kurs geschlafen!? ;) Bei einer Mario Party auf einer Konsole fällt das, so finde ich, weniger ins Gewicht, weil die Rangelei vor der Glotze einfach kaum zu ersetzen ist - wer will dann mit Leuten spielen, die ganz woanders hocken? Aber bei so einer Handheld-Sache ist man eh etwas isolierter und muss sich die ganze Zeit auf seinen Screen konzentrieren - auch im Multiplayer! Dazu vielleicht noch ein WiFi-Voice-Chat und Mario Party DS hätte für viele Wochen DAS Kaufargument schlechthin sein können! Also neeeee, das verstehe ich wirklich nicht!
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Etwas ärgerlich ist ausserdem, dass es nur acht spielbare Charaktere gibt. OK, man kann eh nur maximal zu viert spielen, aber schade ist, dass sich einige Spieler/innen nicht ihren Favoriten werden auswählen können. Schliesslich ist MPDS nicht die erste Mario Party, sondern mittlerweile die (im klassischen Sinne) neunte Mario Party (Stand: November 2007)! Und wenn man bedenkt, dass es in Mario Party 5 bis 8 jede Menge Charaktere gab, wirken diese acht vergleichsweise wenig. Gut, mir als Peach-Spieler ist das persönlich egal, denn meine rosa bekleidete, blond-behaarte Lieblings-Nintendo-Figur ist da! :) Aber wer zum Beispiel Toadette oder Buu Huu bevorzugt, geht diesbezüglich leer aus. Platz ist auf einem Nintendo-DS-Modul wahrlich mehr als genug und die paar Kilobyte für weitere Charaktere hätten garantiert noch Stauraum gefunden.
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Dasselbe gilt übrigens für die restlichen - sogenannten "freispielbaren" - Goodies. Die insgesamt fünf Spielbretter sind ohne Zweifel allesamt gut gemacht, bieten viel taktischen Tiefgang und sind ausserdem gut in Szene gesetzt. Doch ein oder zwei mehr hätten es ruhig sein dürfen. Fünf sind vergleichsweise wenig. Dasselbe gilt auch für die restlichen "vorerst versteckten Inhalte". Viele Fans wirken beinahe ungläubig, wenn man ihnen erzählt, dass es ausser dem Bowser-Spielbrett sonst nichts freizuschalten gibt. Nun gut! Man kann ausserdem die vierte Schwierigkeitsstufe, hier "Extrem" genannt, freispielen, und ebenso das Minispiel Dreieck-Knobelei in beiden Spielvarianten (dieses Minispiel ist übrigens total genial, wer sich das ausgedacht hat, muss ein Grübel-Genie sein!) - aber das war's dann auch schon.
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VERGLEICHE
Doch davon abgesehen, habe ich wirklich nichts auszusetzen. Denn dem gegenüber steht eine sehr gute Spielbalance, 106(!) Minispiele und der N64-Klassiker-Charme. Und wen der fehlende WiFi-Modus nicht stört und wer mit Mario, Luigi, Daisy, Toad, Wario, Waluigi, Yoshi und/oder Peach ausreichend bedient ist, weil er/sie eh keinen anderen Charakter wählen würde, und auch in "nur" fünf Spielbrettern genug Abwechslung sieht, wird ganz bestimmt seeehr zufrieden mit Mario Party DS sein, davon bin ich überzeugt.
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Ach übrigens: Na, wer hat es gemerkt? Richtig! Ich habe diese Rezension mal nicht mit einem Vergleich zu Mario Party 2 begonnen. Aber warum? Ganz einfach! Weil es nicht nötig war! Damit das niemand missversteht: Mario Party 2, 6 und 7 halte ich nach wie vor für sehr, sehr gute Mario Parties, ohne Zweifel. Was ich damals in meinen Rezensionen zu diesen Titeln schrieb, meine ich auch heute noch! Doch ich bezog mich dort ja immer wieder auf Mario Party 2 - und das eben, weil ich dort (also bei MP2) die Balance aus Glück, spielerischen Fähigkeiten, Optik und Spielbarkeit sehr schätzte. Und erst mit MP6+7 kam das erneut ins Gleichgewicht.
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Doch bei Mario Party DS kommt ausserdem hinzu, dass dadurch, dass einige Minispiele den Einsatz von Stylus und Mikrofon erfordern, noch zusätzliche Abwechslung ins Spielgeschehen gelangt. Denn mal ehrlich: Bei MP6+7 wirkte das Mikrofon irgendwie aufgesetzt und künstlich integriert, oder!? Man musste das Mikro immer erst hervorkramen, herumreichen und wieder ablegen, was bei 3-4 Spieler/inne/n sehr nervte. Ganz zu schweigen von der nicht immer ganz korrekten Spracherkennung beider Titel.
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FAZIT
Mario Party 6+7 sind die Mario Party 2 für den GameCube - und Mario Party DS ist die Mario Party 2 für den Nintendo DS (und steckt gleichzeitig Mario Party 4, 5 und 8 in die Tasche); die Idee, in fast jeder Hinsicht wieder back to the roots zu gehen, hat sich wirklich ausgezahlt. Und auch das sonstige Spieldesign (zuzüglich Mikrofon und Stylus) ist einfach gut! Ja, sogar an einen uneingeschränkten(!) Multiplayer mit nur einem(!) einzigen(!) Mario-Party-DS-Modul für 4 DS-Geräte gleichzeitig hat man gedacht. Na was lest Ihr hier noch lange rum? Kaufen! Sofort! :)

Jörg (TheUnknown) *, 9.311 Zeichen, veröffentlicht am 25.04.2016 •
Singleplayer: 65%
Multiplayer: 84%

Für die Bemusterung bedanke ich mich bei Nintendo
Der Text und dessen beinhaltende Bewertung für dieses Produkt sind nicht stellvertretend repräsentativ für die Redaktion von "Eyes on Nintendo", sondern einzig repräsentativ für die Meinung des/der Verfassers/Verfasserin!

Die "Spielspaß in Prozent"-Wertung resultiert nicht aus einer mathematischen Gleichung heraus, sondern sie steht einzig für den subjektiv empfundenen "Spaß beim Spielen" des/der Verfassers/Verfasserin (sofern nicht anders im Reviewtext erwähnt) und ist darüber hinaus auch als eine ungefähre Vergleichsmöglichkeit zu anderen Spielen zu verstehen.
Durchschnittliche Wertung von 12 User/innen:
Singleplayer: 73,42%
Multiplayer: 89,58%
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Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG Single-Card-Play Kann über den Nintendo eShop heruntergeladen werden
Releasedate: 23.11.2007, Preis: 9,99€, 1-4 Spieler/innen

Bilder

Mario Party DS, Screenshot #1 Mario Party DS, Screenshot #2 Mario Party DS, Screenshot #3 Mario Party DS, Screenshot #4

Kommentare

Tarik
Tarik
Registriert:
08.02.2011, 04:37:16
Kommentar #1 vom 10.05.2016, 15:38:32 Uhr
Wusste gar nicht, dass es so gut ist.
Nur nochmal zur Klarstellung: Das ist wirklich ein völlig eigenständiger Teil und kein Remake mit Recycling von Minigames oder Brettern vergangener Heimkonsolenteile?
TheUnknown *
TheUnknown
Registriert:
08.05.2010, 09:25:43
Kommentar #2 vom 10.05.2016, 15:53:47 Uhr
Korrekt, dies ist ein absolut eigenständiges Mario-Party-Spiel, ohne Recycling; sieht man natürlich davon ab, dass diverse Minispiele, wie bei allen MP-Games, in ähnlicher Form vorher auch schon mal verwurstet wurden.
Tarik
Tarik
Registriert:
08.02.2011, 04:37:16
Kommentar #3 vom 10.05.2016, 23:38:21 Uhr
Korrekt, dies ist ein absolut eigenständiges Mario-Party-Spiel, ohne Recycling; sieht man natürlich davon ab, dass diverse Minispiele, wie bei allen MP-Games, in ähnlicher Form vorher auch schon mal verwurstet wurden.

Super, danke für die Rückmeldung! :)
Dreammaster
Dreammaster
Registriert:
26.10.2013, 17:49:58
Kommentar #4 vom 11.05.2016, 16:31:52 Uhr
Hängt natürlich auch davon ab, was man unter "Recycling" versteht.

Das DK-Brett gibt es optisch ähnlich in MP8, während es sich ein wenig an der Mechanik vom Sternenplatz aus MP6 orientiert. (Kauf so viele sterne, wie du Münzen hast, in den letzten fünf Runden kann der Sternenpreis variieren, wie Nachts im sternenplatz)
Der Aufbau des Bretts ist natürlichz ein anderer.

Kameks Bücherkabinett hingegen ist ein Mix aus Neonopolis (MP6, es gibt mehrere Truhern auf dem Brett, nur eine enthält den Stern) und Mystery Land (MP2, lande auf ?-Feldern um in ein anderes Gebiet zu kommen). Ein Alchemielabor in dieser Form tritt in der MP-Reihe jedoch erstmalig auf.

Um mal zwei Beispiele zu nennen, die mir sofort ins Auge fielen.
Neues Layout, anderer Anstrich, grundsätzlich ein sehr spaßiger Ableger.

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